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Das gibt die Gerüchteküche her: Alle Details zum iPhone 5C und iPhone 5S

In der Techwelt scheint man sich darauf geeinigt zu haben, dass die beiden neuen iPhone-Modelle, das iPhone 5C und das iPhone 5S, am 10. September offiziell vorgestellt werden. Als weltweiter Verkaufsstart gilt der 25. Oktober. Es wird also höchste Zeit, dass wir uns die iPhone-Gerüchteküche der vergangenen Monate genauer ansehen.

Sowohl der Vorstellungstermin (10. September) der neuen iPhone-Modelle, als auch der Tag des weltweiten Marktstartes (25. Oktober) scheinen festzustehen, allerdings hat Apple beide Termine noch nicht bestätigt. Über die genauen technischen Spezifikation und das exakte Design der Smartphones werden wir wohl erst am 10. September endgültig aufgeklärt, derzeit scheinen aber folgende Details als relativ sicher zu gelten:

Zwei Modelle: iPhone 5S & iPhone 5C

Es wird in diesem Jahr zwei neue iPhone-Modelle geben. Bisher veröffentlichte Apple jedes Jahr ein neues iPhone, das sich mit der jeweils aktuellen Konkurrenz aus der Oberklasse messen lassen konnte, während das Vorjahresmodell etwas günstiger verkauft wurde. Auf diese Weise konnten sich auch Menschen, die etwas weniger Geld in den Taschen hatten, ein Smartphone von Apple leisten.

Dieses Jahr wird es wie gewohnt ein iPhone der Spitzenklasse geben, das iPhone 5S, aber zusätzlich auch ein günstigeres iPhone 5C. Der Strategiewechsel macht Sinn. Denn damit Apple-Produkte als Statussymbole funktionieren, müssen sie vor allem der neuesten Generation angehören. Es ist nie wichtig gewesen, ob man das MacBook Air mit 11-Zoll-Display oder 13-Zoll-Display besaß, wichtig ist, ob es aus der 2013er-Generation stammt oder aus der 2012er. Die jeweiligen Modelle einer Generation müssen sich nur durch ein entsprechendes Alleinstellungsmerkmal unterscheiden.

Wenn Apple es also schafft, legitime Gründe für einen iPhone-5C-Kauf zu schaffen, abgesehen vom Preis, dann wird auch dieses günstigere iPhone vom Apple-Hype profitieren. Gleichzeitig vergrößert man durch ein aktuelles aber günstiges iPhone den Kreis der potenziellen Kunden. Das könnte vor allem im asiatischen Raum ein Erfolg sein, wo das Pro-Kopf-Einkommen etwas niedriger als in Europa oder Nordamerika ist.

Form & Display

Zwischen dem iPhone 5 und dem iPhone 5S wird es im Design nicht sehr viele Unterschiede geben. Die Form der Smartphones wird sich sehr ähneln und die Sensoren, die Lautsprecher, die Anschlüsse und die Tasten werden beim iPhone 5S weitgehend an den selben Stellen angebracht sein und so aussehen, wie beim iPhone 5. Das entspricht einer Apple-Tradition: Die S-Variante eines iPhones war im Aussehen immer stark an der Vorgänger-Version angelehnt.

Das iPhone 5C wird dagegen ein etwas anderes Design besitzen, als das iPhone 5. Die rückseitige Plastik-Schale des Smartphones wird wesentlich rundere Ecken und Kanten besitzen. Die Tasten und Anschlüsse sind aber voraussichtlich genauso gestaltet wie beim iPhone 5S.

Beide Smartphones werden auch wieder ein 4-Zoll-Display mit Retina-Auflösung besitzen (1136 x 640 Pixel). Beim iPhone 5S rechnen wir zudem mit der stromsparenden IGZO-Display-Technologie. Von einem 5-Zoll-iPhone ist schon seit Monaten keine Rede mehr. Außerdem soll sich eine Taste doch von den Knöpfen des iPhone 5 unterscheiden: Der Home-Button wird, zumindest beim iPhone 5S, wahrscheinlich aber auch beim iPhone 5C, eine andere Form bekommen. Er wird jetzt nicht mehr rund, sondern oval und außerdem mit Saphir-Glas überzogen sein.

iPhone-Hülle von LiquidMetal?

Bei der Hülle des iPhone 5S kommen wir in den hochspekulativen Bereich. Apple besitzt einen exklusiven Kooperationsvertrag mit der Firma LiquidMetal, die an amorphen Metalllegierungen, sogenanntem metallischen Glas, arbeitet. Dieses Material zeichnet sich durch extreme Härte und Kratzfestigkeit aus, während es gleichzeitig enorme Aufprallenergie benötigt, um zu zerspringen. Von normalem Metall ist das amorphe Metall mit bloßem Auge kaum zu unterscheiden.

Apple verbaut bereits seit dem iPhone 3GS amorphe Metalle in seinen iPhones: Der SIM-Karten-Einschub ist aus diesem Material gestaltet. Nach einem Bericht von bgr.com gab es außerdem vor einigen Monaten einen Durchbruch bei der Verarbeitung des Materials. Bisher konnten nur kleine Flächen aus amorphem Metall hergestellt worden, jetzt sind aber auch größere Konstrukte mögliche. Die Frage ist eigentlich nur, ob der Herstellungsprozess schon günstig genug ist, um dieses Material beim iPhone 5S einzusetzen.

Da das iPhone 5C größtenteils aus Plastik bestehen wird, dürften amorphe Metalle nur marginal zum Einsatz kommen.

Bunte Schalen

Bisher gab es sämtliche iPhones zuerst in Schwarz und einige Zeit später in Weiß. Mit Windows Phone und Nokia an der Front, ziehen jetzt jedoch wieder Farben in den Smartphone-Markt ein. Apple lässt sich diesen Trend nicht entgehen und will ebenfalls auf bunte Gehäuse setzen. Man fühlt sich fast an den alten iMac G3 aus den 90ern erinnert.

Beim iPhone 5C scheinen die Farben Hellgrün, Hellrot, Gelb, Weiß und Blau bestätigt zu sein. Es wurden zumindest bereits Bilder mit Schalen in diesen Farben gesichtet. Ob es auch Schwarz geben wird, ist unbekannt.

Das iPhone 5S wird dagegen, wie auch das iPhone 5, mit einem Metall-Gehäuse in den Farben Weiß und „Extremdunkelblau“ auf den Markt kommen. Zudem gibt es Gerüchte, dass auch die Farben Silber und Gold hinzukommen könnten.

Fingerabdruckscanner

Der Fingerabdruckscanner dürfte der Grund sein, warum sich das Design des Home-Buttons ändert und warum er mit Saphir-Glas überzogen wird. Offenbar soll der Scanner nämlich in die Home-Taste integriert werden.

Das Gerücht. dass ein Fingerabdruckscanner kommen wird, stand lange Zeit auf tönernen Füßen. Zwar wurde viel spekuliert, aber Apple hat noch nie etwas getan, nur weil es erwartet wurde. Erst, als Apple auf seiner World Wide Developers Conference (WWDC) Anfang Juni die Beta-Version des neuen mobilen Betriebssystems iOS 7 vorstellte, gab es die ersten konkreten Hinweise auf solch einen Scanner. Denn in iOS 7, das mit der neuen iPhone-Generation veröffentlicht werden soll, sind die Treiber und ein Tutorial für einen Fingerabdruckscanner bereits angelegt.

Ob der Fingerabdruckscanner das iPhone nur entsperren kann oder ob man sich damit auch im App Store oder gar im Internet authentifizieren können wird, ist noch unbekannt.

Flottes Innenleben

Über das Innenleben des iPhone 5C ist sehr wenig bekannt. Die meisten Technik-Journalisten gehen davon aus, dass die Spezifikationen des Prozessors, des Akkus, des internen Speichers und der RAM denen des iPhone 5 entsprechen. Es kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, das hier und da ein Hardwareteilchen upgedatet wird und in seinen Fähigkeiten näher am iPhone 5S als am iPhone 5 sein wird. Die Experten streiten sich zudem darüber, ob LTE beim iPhone 5C mit an Bord sein wird oder ob der Verbindungsstandard dem iPhone 5S vorbehalten sein wird. Das iPhone 5 besitzt 1 GB RAM, je nach Ausführung 16, 32 oder 64 GB internen Speicher und einen Dual-Core-Prozessor mit 1,3 GHz Taktung. Die Akkuleistung beträgt 5,54 Wh.

Beim iPhone 5S gibt es dagegen wesentlich mehr Details: Der Dual-Core-Prozessor A6 wird eine Taktung von 1,6 GHz besitzen. Die Arbeitsspeicher wird auf 2 GB RAM verdoppelt und der Akku besitzt mit 5,92 Wh etwas mehr Leistung als der Akku des iPhone 5. Über den internen Speicher ist noch nichts bekannt, Apple dürfte aber verstärkt auf die iCloud-Anbindung des Smartphones Wert legen. Der Grafik-Chip des iPhone 5 ist noch eine PowerVR-SGX-543MP3-GPU, während beim iPhone 5S die Nachfolge-Generation PowerVR-SGX-544MP4-GPU zum Einsatz kommen soll.

Bessere Kamera & Dual-LED

Für die Rückseitige Haupt-Kamera ist beim iPhones 5S ein 12-Megapixel-Sensor vorgesehen. Das iPhone 5 besitzt nur eine Kamera mit 8-Megapixel-Auflösung. Beim iPhone 5C wird erwartet, dass die gleiche Kamera verbaut wird wie beim iPhone 5.

Auf den gelakten Bilder ist bei den Metall-Schalen klar zu erkennen, dass die Aussparung für die LED nicht mehr rund, sondern länglich ist. Das iPhone 5S wird also eine Doppel-LED-Lampe bekommen. Bei den bunten Plastik-Schalen für das iPhone 5C ist die Aussparung weiterhin rund. Wahrscheinlich wird Apple hier als wieder eine LED-Lampe verbauen.

IOS 7, Sensorik & NFC

Die Beta-Version des iOS 7 erlaubt uns Einblicke in die Sensorik der neuen iPhone-Generation. Das neue iOS unterstützt zum Beispiel ein Inclinometer, mit dem Höhenveränderungen in Echtzeit gemessen werden können und nicht über GPS abgeglichen werden müssen. Das ermöglicht die exakte Positionierung des Smartphones im dreidimensionalen Raum und kann bei Augmented-Reality-Apps, Spielen und Landkarten extrem nützlich sein. Ob das Inclinometer in beide iPhones kommt, nur in das iPhone 5S oder in keines, ist jedoch unbekannt.

Überraschenderweise lässt iOS 7 keine Rückschlüsse auf das erwartete Barometer oder einen Luftfeuchtigkeitssensor zu. Für einen NFC-Chip liefert das Betriebssystem ebenfalls keine Hinweise, der wurde von Apple jedoch von vornherein kategorisch ausgeschlossen.

Das neue mobile Betriebssystem iOS 7 selbst wird auf beiden Geräten vorinstalliert sein. Es wird auch ein Update für alle erhältlichen Geräte geben. Das iPhone 4, das iPhone 4S und das iPhone 5 können via iTunes ebenfalls mit dem neuesten iOS ausgestattet werden. Natürlich muss man bei älteren Geräten einige hardwarebedingte Einschränkungen gegenüber den neueren iPhones in Kauf nehmen.

Fazit

Das iPhone 5S wird wie erwartet das neue Flaggschiff von Apple. Wie jede S-Version wird es im Design sehr nah an seinem Vorgänger-Gerät, dem iPhone 5, sein. Das Innenleben wird jedoch etwas aufgebohrt: So werden die RAM verdoppelt, der Prozessor um 300 MHz hochgetaktet und die Akkuleistung leicht verbessert. Die Kamera wird mit ihrem 12-Megapixel-Sensor sogar deutlich höher auflösen können, als die des iPhone 5 und das Display wird etwas Energie-sparsamer sein. Die größte Neuerung dürfte jedoch die neue Version des Betriebssystems sein. Zum ersten Mal überarbeitet Apple das Design seines iOS komplett und das war bitter nötig.

Einige potenzielle Kracher des iPhone 5S sind leider immer noch nicht bestätigt: Eine ultra-kratzfeste amorphe Metall-Hülle wäre eine echte Besonderheit, genauso wie das Inclinometer neue Möglichkeiten bei der App-Entwicklung zulassen würde. Bei beiden Features gibt es jedoch bis jetzt nur Indizien, keine zwingenden Beweise. Der Fingerabdruckscanner kommt zwar mit relativ großer Wahrscheinlichkeit, jedoch ist noch nicht klar, was er alles können wird. Wenn der Scanner nur zum Login genutzt werden kann, ist er mehr eine Spielerei als nützlich und damit ziemlich entäuschend. Sollte man sich damit jedoch sicher im Internet oder im App Store identifizieren können, könnte der Fingerabdruckscanner das neue Killer-Feature des iPhones werden.

Mit dem iPhone 5C verfolgt Apple den gegenteiligen Ansatz. Beim Innenleben scheint sich gegenüber dem iPhone 5 nicht viel zu ändern, dafür wird das Design überarbeitet. Das iPhone 5C wird keine Metall- sondern eine Plastikschale besitzen, die in mindestens fünf verschiedenen Farben erhältlich sein soll. Apple will wohl nicht riskieren, von jüngeren Käufern als langweilig wahrgenommen zu werden. Die Plastik-Schale darf man sich aber nicht als dünne billige und zerbrechliche Hülle wie bei den Samsung Galaxys vorstellen, sondern eher wie eine stabile, harte und hochwertige Schale wie bei Nokia und HTC.

Bei Apple gilt die gleiche Kaufempfehlung wie jedes Jahr: Wer das letztjährige Modell besitzt, braucht kein neues und sollte noch ein Jahr lang warten. Wer ein iPhone 4S oder älter besitzt, der sollte sich die neuen Geräte definitiv anschauen. Das iPhone 5C wird etwas günstiger als das iPhone 5S und in der Hardware vergleichbar mit dem iPhone 5 sein. Dafür sieht das Design bunt und aufregend aus. Das iPhone 5S wird das neue Flaggschiff von Apple sein, ist dafür aber deutlich teurer als das iPhone 5C und sieht etwas langweiliger aus. Wer von den iPhones weg will, der sollte sich das Nokia Lumia 1020, das HTC One oder das Samsung Galaxy S4 ansehen oder warten, bis das neue Nexus 5 auf den Markt kommt.

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