Weihnachten steht vor der Tür und Apple hat pünktlich zum Weihnachtsgeschäft eine iPhone-Werbung namens „Misunderstood“ veröffentlicht. Diese geht allerdings deutlich nach hinten los und hinterlässt das starke Verlangen sein Smartphone über die Feiertage wegzusperren.
Okay, das war wohl nix! Apples weihnachtlicher iPhone-5s-Werbespot „Misunderstood“ fällt ausschließlich negativ auf. Angefangen bei technischen und logischen Fehlern, bis hin zur Botschaft der Werbung gibt es eigentlich nichts, was für das iPhone sprechen würde – ganz im Gegensatz zu anderen iPhone-Werbespots.
Der Spot zeigt eine Großfamilie, die bei den Großeltern Weihnachten feiert. Während die Kinder mit Schneeengeln, Schneemännern und Schlittenfahren ihren Spaß haben und die Erwachsenen Tratsch austauschen... äh... soziale Kontakte pflegen, spielt der Teenager-Sohn die ganze Zeit mit seinem iPhone herum. Er nimmt an keiner einzigen Aktion Teil und zieht die meiste Zeit über eine eher unglückliche Miene. Die Familie scheint das schon zu kennen und lässt den unhöflichen Bengel in Ruhe vor sich hinpubertieren.
Erst als er beim öffnen der Geschenke den Fernseher anmachen will, beschwert sich jemand. Wie sich herausstellt hat der Junge jedoch die ganze Zeit ein Video gedreht und editiert, das er nun auf dem TV seiner Großeltern via Airplay abspielt. Alle sind gerührt, eine Frau weint sogar.
Soweit so schlecht, nun zu den Problemen: Das Video ist im Landscape-Modus geschossen, der Junge hält sein Telefon jedoch die ganze Zeit im Porträt-Modus. Außerdem richtet er die Telefonkamera ausschließlich auf den Boden und tippt ständig auf dem Display herum, ein Foto oder Video nimmt der Teenager so definitiv nicht auf. Auch die Blickwinkel für das spätere Video stimmen desöfteren nicht. Und zu guter Letzt: Welche Großeltern haben denn einen Fernseher im WLAN-Netz und mit Airplay eingerichtet?
Außerdem ist die Botschaft äußerst fragwürdig. Der Junge erlebt nichts, während die anderen Spaß haben. Seiner Mimik zufolge wirkt er eher gestresst. Die Filmerei scheint sogar so anspruchsvoll zu sein, dass er keine Zeit für die Familie, Spaß, soziale Interaktionen, andere Unternehmungen oder gar Weihnachten zu haben scheint.
Auch die Reaktionen der Familienmitglieder wirken maßlos übertrieben. Die Tränen der Tante/Mama scheinen sich weniger auf das 30-Sekunden-Video des Neffen/Sohnes zu beziehen (für das er unglaubliche zwei Tage benötigt hat), sie deuten vielmehr auf die Erleichterung hin, dass der Teenager doch kein asozialer Vollpfosten ist. Für das iPhone ist das definitiv keine Werbung.
Es gibt nur eine Szene, die tatsächlich etwas weihnachtliche Stimmung verbreitet und in ihr ist kein Smartphone zu sehen: