Ein in Autoarmaturen eingebautes Touchscreen, das die Icon von Android darstellt, wirkt aufgeräumt und somit schick. Auch sicherer mag es sein. Gleichzeitig erfüllt es grundsätzlich nur die Aufgaben, die Smartphones und Tablets schon seit langem bewältigen. Folglich ist es lediglich eine teurer Spielerei, denn einen wirklich technischen Mehrwert bietet es nicht.
Während Vermutungen rund um Publikumsmagneten, wie Android Wear, das eigens für Android-basierte Smartwatches konzipierte Betriebssystem, Android 5.0 sowie das Nexus 9 ihre Kreise im Vorfeld der zweitätigen Entwicklermesser Google I/O ziehen, tauchen am Rande dieser Diskussionen auch Gerüchte zu Themen wie Google Auto Link auf.
Hinter diesem leicht kryptischen Namen verbirgt sich nichts anderes als eine auf Autos beziehungsweise deren Armaturen zugeschnittene Android-Touch-Oberfläche, über die sich Fahrzeug-typische Funktionen aufrufen und nutzen lassen – vergleichbar mit Apples Car Play.
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Ähnlich wie bei Apple soll der Nutzer nicht mehr länger auf seinem Smartphone herumtippen müssen, um beispielsweise das Kartenmaterial von Google Maps für die Navigation zu verwenden oder zum nächsten Song zu wechseln, sondern diese und andere Funktionen künftig direkt über das Touchscreen auf dem Armaturbrett aufrufen können. Das hat gerade hierzulande, aber auch in anderen europäischen Ländern einen gravierenden Vorteil, denn Tippen auf dem Smartphone während der Fahrt kann äußerst teuer werden und – je nach Fall – einige andere strafrechtliche Konsequenzen mit sich ziehen.
Android im Auto: Nicht mehr als eine technische Spielerei
Sicherlich, aus der rechtlichen Sicht kommt die Integration einer Android-Oberfläche im Auto wie gerufen. Aus technischer Sicht handelt es sich – ähnlich wie bei Apples CarPlay – lediglich um eine teure Spielerei, denn Googles Auto Link wird aller Einschätzung grundsätzlich nur das leisten, was ein über Bluetooth mit dem Auto verbundenes Android-Tablet oder -Smartphone bereits bewirkt – nur eben nicht ganz so schick.
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Dass Google Auto Link kommt ist insofern sicher, da Google am Anfang des Jahres die Auto Open Alliance ins Leben gerufen hat. Diesem Konsortium gehören Autokonzerne wie Audi, General Motors und Honda sowie der Chip-Hersteller NVIDIA an, deren Mission es ist, Android als Plattform fest im Inneren ihrer Fahrzeuge zu verankern und zu einem festen Bestandteil künftiger Fahrzeugtechnologie zu machen, wie die Vereinigung in einer Pressemeldung verlauten ließ.
Google-Auto: Selbstfahrendes Golf-Kart
Google Verbindung zur Automobil-Industrie beziehungsweise die dahinter steckenden Technologie ist nicht erst jetzt, sondern schon seit Ende Mai ein Thema.
Vor etwas weniger als einem Monat hat Google sein erstes selbstfahrendes Fahrzeug angekündigt, das rund 40 km/h erreichen soll und vollkommen ohne Eingriff des Fahrers zurecht kommen soll – dadurch wird der Fahrer streng genommen zum Passagier, da es genügt, das Ziel einzutippen. Lenken muss der Insasse nicht mehr