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Huawei Ascend P7 im Test: High-End-Phone zum Mittelklasse-Preis?

Ein High-End-Smartphone für nur 320 Euro? Mit dem Ascend P7 kombiniert Huawei edle Optik mit tollen Komponenten zu einem Spartipp, der allerdings nicht konkurrenzlos ist.

Ein Blick auf die Feature-Liste lässt kaum Wünsche offen: Wie bei aktuellen Top-Smartphones üblich, bietet das Display die Auflösung 1.920 x 1.080. Die Bildschirmdiagonale liegt bei fünf Zoll, damit ergibt sich eine hohe Pixeldichte von 441 ppi weit oberhalb von Apples-Retina-Definition (326 ppi beim iPhone 5 und 5S). Für den Anwender bedeutet das eine extrem scharfe Darstellung. Passend dazu arbeiten die beiden Kameras mit sehr hohen Auflösungen: Die Linse auf der Rückseite nimmt Fotos mit bis zu 13 Megapixeln auf; die Frontkamera eignet sich für Selfies mit außergewöhnlich hohen 8 Megapixeln. Der interne Speicher ist mit 16 GB knapp bemessen, lässt sich aber erweitern.

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Der Quadcore-Prozessor Hisilicon Kirin 910T arbeitet mit bis zu 1,8 GHz etwas unterhalb der Konkurrenz und liegt auch bei Benchmarks beispielsweise deutlich hinter dem aktuellen Snapdragon 800 von Qualcomm. Dennoch reicht die CPU in Kombination mit Android 4.4.2 für eine flüssige Bedienung. Auch die meisten anspruchsvollen Spiele wie Nova 3, Dead Trigger 2 und Anomaly 2 liefen im Test problemlos.

Hua... wer?

Huawei ist in Deutschland hauptsächlich unter echten Smartphone-Freaks und gut informierten Sparfüchsen bekannt. Dabei ist das chinesische Unternehmen mittlerweile der weltweit größte Anbieter von Telekommunikationsgeräten. Neben Smartphones und Tablets verkauft Huawei in Deutschland vor allem Surfsticks, Modems und Router.

Die Oberfläche: Passt in keine Schublade

Beim Ascend P7 kombiniert Huawei die vergleichsweise aktuelle Android-Version 4.4.2 (Kitkat) um die eigene Benutzeroberfläche Emotion UI in der Version 2.3 ("UI" steht hier für "User Interface" beziehungsweise Benutzeroberfläche). Dabei müssen sich Android-Kenner vor allem auf einen großen Unterschied einstellen: Wie bei aktuellen Huawei-Smartphones üblich, fehlt auch beim P7 der klassische App-Drawer (auf Deutsch: "Schublade"), in dem alle installierten Apps angezeigt werden. Stattdessen landen Apps nach dem Download direkt auf einem der Home-Screens - genau wie bei Apples iOS. Entfernt man die Symbole vom Home-Screen, werden die Apps deinstalliert.

Das mag Neulingen den Einstieg in die Android-Welt erleichtern, Power-User, die sehr viele Apps installieren, werden somit allerdings gezwungen, mehrere Ordner zu nutzen. Ansonsten geht die Übersicht auf den bis zu neun Home-Screens schnell verloren.  Wer gar nicht auf den App-Drawer verzichten kann, installiert einfach einen alternativen Launcher aus dem Play Store, wie zum Beispiel den Go Launcher oder den Nova Launcher. Das ist einfach sowie kostenlos und benötigt keine Root-Rechte. Anschließend ist der App-Drawer wieder vorhanden, allerdings muss man dann auch die vielen tollen Funktionen verzichten, welche die Emotion UI von Huawei bietet.

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Besonders gut haben uns die vielen Funktionen zur Verlängerung der Akkulaufzeit gefallen. So warnt das P7 automatisch, wenn eine App im Hintergrund stark an den Akkureserven zehrt. Zudem stehen im Einstellungsmenü drei Energiesparpläne bereit, bei denen automatisch die voraussichtlich verbleibende Akkulaufzeit berechnet wird. In unserem Test war die Akkulaufzeit mit rund elfeinhalb Stunden gut. Dabei haben wir die App Battery Benchmark verwendet, die nach festgelegten Intervallen das Display an- oder abschaltet und unterschiedliche Komponenten wie WLAN, GPS, 3G oder Bluetooth auslastet.

Auch die konfigurierbaren Quickstart-Verknüpfungen im Benachrichtigungsfeld haben uns gut gefallen. So können Sie zum Beispiel schnell und einfach das WLAN an- oder abschalten oder den LED-Blitz auf der Rückseite als Taschenlampe nutzen. Praktisch ist auch die Swype-Tastatur: Wischen Sie einfach über die Tasten, um Worte zu generieren. Mit etwas Übung klappt das gut und steigert die Schreibgeschwindigkeit.  

Auch für Smartphone-Neulinge bietet Huawei praktische Funktionen. So gibt es neben dem bei Android üblicherweise sehr umfangreichen Einstellungsmenü eine "Allgemein" genannte Übersicht, die lediglich die wichtigsten Optionen bereithält. Gerade für ältere Semester eignet sich der vorinstallierte einfache Modus: Damit werden lediglich die grundsätzlichen Funktionen wie Telefon, SMS, Kontakte und Kamera als große Schaltflächen auf den Homescreens angezeigt.

Weitere Besonderheiten sind die "Schwebende Schaltfläche" (bietet direkten Zugriff auf Home-, Zurück- oder Task-Wechsel-Taste) und die Bewegungssteuerung. So können Sie verstreute App-Symbole sortieren, indem Sie das Smartphone schütteln oder einfach das Smartphone zum Ohr führen, um einen Anruf anzunehmen.  Auch die vorinstallierten Widgets und Menüs bieten einen guten Kompromiss aus elegant und bunt. Zudem lässt sich die Benutzeroberfläche umfangreich konfigurieren.

Fast tadellose Ausstattung

Das in Schwarz oder Weiß erhältliche Ascend P7 sieht toll aus und ist gut verarbeitet, im Vergleich zu Alu-Phones wie dem One von HTC sowie Apples-iPhones (außer natürlich iPhone 5C) hat das P7 aus Plastik allerdings eine geringere Wertanmutung. Wie bei den meisten aktuellen Topmodellen lässt sich leider auch beim Ascend P7 der Akku nicht wechseln. Huawei hat sich vermutlich gegen einen abnehmbaren Deckel entschieden, um eine extrem flache Bauweise zu ermöglichen. Tatsächlich ist das P7 mit nur 6,5 Millimetern eines der dünnsten Smartphones.

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Ein großer Vorteil gegenüber vielen aktuellen Konkurrenten: Das Ascend P7 bietet einen Slot für Micro-SD-Karten. Somit lässt sich der interne Speicher problemlos um 32 GB erweitern. Das dürfte für die meisten Anwender auch nötig sein, denn serienmäßig ist der Festspeicher lediglich 16 GB groß, von denen dem Anwender nur knapp 12 GB zur Verfügung stehen. Eine entsprechende Micro-SD-Karte bekommt man schon für rund 20 Euro. Wir empfehlen allerdings darauf zu achten, dass es sich um ein flottes Modell mit der Bezeichnung "Class 10" handelt.

Auch die übrigen Features sind auf dem neusten Stand: LTE wird ebenso unterstützt wie NFC. Bei unserem Testmuster waren sogar zwei NFC-Tags dabei. Mit Unterstützung für A-GPS (assisted GPS) und dem russischen Pendant GLONASS ist die Grundlage für eine gute Navigation geschaffen. Auch Bluetooth in der aktuellen Stromspar-Version 4.0 wird unterstützt. Uns fehlt lediglich eine Unterstützung für das flotte WLAN-Band mit 5 GHz - doch das ist Meckern auf hohem Niveau, zumal die meisten WLANs noch im 2,4-GHz-Band funken und es praktisch keine Router gibt, die ausschließlich 5 GHz unterstützen.

Ebenso schön wie scharf

Auch das IPS-Display bietet dank seiner hohen Auflösung (1.920 x 1.080) nicht nur eine scharfe Darstellung, sondern auch eine angenehm hohe Maximalhelligkeit; das macht sich besonders bei direkter Sonneneinstrahlung bemerkbar. Zudem ist das Display mit kratzfestem Gorilla Glass 3 erfreulich stark entspiegelt. Sehr gut ist hingegen die Farbdarstellung, was gerade bei den tollen Fotos zur Geltung kommt:

Im direkten Vergleich erkennt man, dass sich die 13-Megapixel-Kamera nicht hinter den Linsen von High-End-Modellen wie dem Galaxy Note 3 und dem iPhone 5 verstecken muss: Fotos geraten auch bei schlechten Lichtverhältnissen erfreulich hell und detailliert. Zudem gibt es viele Einstellungsmöglichkeiten wie den praktischen Timer, die Sprachsteuerung und die Funktion, automatisch ein Foto aufzunehmen, sobald man in die Kamera lächelt. Wir vermissen lediglich die Möglichkeit, ein Raster einzublenden. 

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