Am Montag hat Samsung das Galaxy S5 und somit sein Flaggschiff-Smartphone der neuesten Generation vorgestellt, dessen Display jenseits der 5-Zoll-Marke liegt. Um so mehr brodelt nun die Gerüchteküche rund um den wohl schärfsten Konkurrenten, das Apple iPhone 6, und dessen Bildschirm. Wie sieht er aus, gekrümmt oder weiterhin gerade? Und wie groß wird das Display sein? Gibt es eventuell zwei unterschiedliche Bildschirmgrößen? Wir klären auf.
Blickt man zurück, so hat Apple grundlegend neue iPhone-Modelle, die auch mit einem überarbeiteten Design aufwarten konnten, in der Regel im Zwei-Jahres-Rhythmus veröffentlicht. In den Jahren dazwischen gab es mit den „s“-Varianten (iPhone 3Gs, iPhone 4s, iPhone 5s) stets ordentliche Upgrades der bereits aus dem Vorjahr bekannten Modelle im nahezu identischen Look. Insofern dürfen wir 2014 mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit das iPhone 6 begrüßen.
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Größerer Bildschirm
Sie sind fast alle größer als das iPhone: Die weltweit beliebtesten und meistverkauften Smartphones verfügen in der Regel über Displays mit mehr Darstellungsfläche als das Apple-Smartphone. Das HTC One bietet einen Bildschirm mit 4,7 Zoll (11,9 Zentimeter) Diagonale, Samsungs Galaxy S5 kann mit 5,1 Zoll (12,9 Zentimeter) aufwarten. Wer es hier kleiner haben will, muss zum Galaxy S4 mini greifen, das mit seiner Bildschirmdiagonalen von 10,85 Zentimeter allerdings immer noch größer als das iPhone ist.
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Der 2011 verstorbene Steve Jobs war stets der Meinung, 3,5 Zoll (8,89 Zentimeter) sei die perfekte Smartphone-Größe, weshalb die Abmessungen des iPhone-Bildschirms von 2007 bis 2011 auch unverändert blieben. Bereits 2012 setzte Apple dann jedoch mit dem iPhone 5 und seinem immerhin 4 Zoll messenden Bildschirm auf ein größeres Display. Nun ist zu erwarten, dass sich das Display des iPhones 2014 abermals vergrößern wird. Zahlreichen Berichten zufolge testet Apple bereits entsprechende Prototypen. Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete in diesem Zusammenhang unter Berufung auf mit den Plänen vertraute Quellen über ein 4,7-Zoll- (11,9 Zentimeter) sowie ein 5,5-Zoll-Modell (13,9 Zentimeter), wahrscheinlicher ist jedoch die Einführung eines 4,9-Zoll-iPhones (12,4 Zentimeter). Nicht zuletzt deshalb, weil Apple zögert, App-Entwickler mit zu vielen unterschiedlichen Display-Größen zu konfrontieren. Auch scheinen größere Displays als 4,9 Zoll bis 5 Zoll unwahrscheinlich, da Apple bislang eine Bedienung des iPhones mit einer Hand wichtig war.
Gebogene Form
Ein weiterer aktueller Smartphone-Display-Trend, an dem Apple partizipieren könnte, sind leicht geschwungene Geräte beziehungsweise Displays, die in ihrer Form mehr an ein „traditionelles“ Telefon erinnern. LG und Samsung haben mit dem „ G Flex“ und „Galaxy Round“ bereits entsprechende Geräte vorgestellt, gerade Samsung scheint der Materie jedoch noch nicht ganz zu trauen, wird das – sehr kostenintensive – Galaxy Round doch als „Prototyp“ vorerst nur iin Südkorea vertrieben.
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Auch wenn geschwungene Smartphones derzeit noch einen gewissen Experiment-Charakter haben, sind sie alles andere als Zukunftsmusik – und alles andere als uninteressant für Apple. Denn Cupertinos Chance besteht – wie auch schon in der Vergangenheit – darin, eine bereits bestehende Technologie im Apple-Sinne zu verbessern. Denn gebogene Displays sollen bei richtiger Umsetzung entschieden mehr als ein Marketing-Gag sein: Sprachqualität und Haptik könnten verbessert werden, der Bildschirm ließe sich schwerer von außenstehenden Personen einsehen, und Reflexionen würden verringert. Diese Vorteile stellt zumindest Dr. Raymond M. Soneira, Präsident der DisplayMate Technologies Corporation, in einem entsprechenden Bericht heraus.
Neue Touchscreen-Technologie
Experimentieren dürfte Apple auch mit neuen Touchscreen-Technologien, die mit unterschiedlich starker Druckausübung umgehen können. Dies ist aus einem vom U.S. Patent and Trademark Office veröffentlichten Apple-Patent zu schließen, das allerdings in den meisten Teilen noch von einem „Knopf“ mit entsprechenden Fähigkeiten spricht. Eine Druck-intelligente Touchscreen-Technologie könnte sich als vorteilhaft bei Gaming – und Zeichen-Apps erweisen. Wahrscheinlich wird sie aber erst 2015 zur Marktreife kommen.
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NFC-Konkurrenz: Was ist iBeacon?
Es handelt sich dabei um ein Navigationssystem zur Verwendung innerhalb von Räumen. iBeacon setzt auf das „Low Energy“-Bluetooth-Protokoll und kann mit iOS-7-Geräten verwendet werden, die Bluetooth 4.0 unterstützen, funktioniert aber auch mit Android-Geräten. Zum Einsatz kommen kann iBeacon zum Beispiel in Kaufhäusern. Diese müssen mit entsprechenden Sendern ausgestattet sein, die vom iPhone erkannt werden und spezielle Apps aktivieren können. Dem Kunden werden dann über die iBeacon-Sender Inhalte auf das Smartphone geschickt, die zum Beispiel auf spezielle Angebote oder Aktionen hinweisen können. Der NFC-Konkurrent iBeacon dürfte einer der großen Trends 2014 werden. Apple rüstete bereits 254 Apple-Store-Filialen mit der Technologie aus. Zudem führt die New Yorker Kaufhauskette Macy’s aktuell einen Test mit iBeacon durch.
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