Die Smartwatch Neptune Pine will Smartphones ersetzen. Die Uhr setzt dabei in erster Linie auf Funktionalität und ist deshalb relativ groß. Die Entwickler sind von ihrem Konzept überzeugt und tatsächlich: Die Uhr beherrscht alle Funktionen eines Smartphones.
Immer mehr Unternehmen versuchen sich an Smartwatches. Das perfekte Konzept hat jedoch noch keiner gefunden. Auch innovative Start-Ups scheitern regelmäßig an den limitierten Funktionen der Smatwatches, die vor allem durch ihre kleine Größe bedingt einsetzbar sind.
Neptune versucht mit der Pine nun einen anderen Ansatz. Nicht das Design dominiert die Funktionen der Uhr, sondern die Funktionen definieren das Design. Herausgekommen ist eine Smartwatch, die simpel und groß wirkt, aber dennoch einen einigermaßen kompakten Eindruck macht, denn das komplette Gehäuse der Uhr ist sehr funktionell gehalten. Überflüssige Flächen, die lediglich dem Design dienen, besitzt die Smartwatch nicht.
Neptunes möchte, dass die Pine das Smartphone ersetzt und nicht nur ergänzt. Das Display ist mit seinen 2,4 Zoll (320 x 240 Pixel) dementsprechend groß. Zudem besitzt die Smartwatch einen eigenen micro-SIM-Karten-Slot und beherrscht den 3G-HSPA+-Mobilfunk-Netz-Standard. Eine 4G-LTE-Antenne konnte aufgrund der Größe der Uhr nicht eingebaut werden. Der Snapdragon-S4-Dual-Core-Proezessor taktet mit 1,2 GHz und dürfte damit der beste Prozessor sein, der bisher in einer Smartwatch verbaut wurde.
Die Neptune Pine besitzt außerdem ein Bluetooth- und ein Wi-Fi-Modul. GPS, ein Beschleunigungssensor und ein 3-Achsen-Gyroscope sind ebenfalls verbaut. Eine Kamera mit 5 Megapixel-Sensor ist für Schnappschüsse zuständig, eine weitere VGA-Kamera sitzt über dem Display und ermöglicht Video-Telefonie. Als Betriebssystem kommt Android 4.1.2 Jelly Bean zum Einsatz. Der interne Speicher liegt, je nach Variante, bei 16 GB oder 32 GB. Der Akku ist derzeit noch nicht besonders ausdauernd und hält gerade einmal acht Stunden durch.
Auf der Neptune Pine sollen alle regulären Android-Apps laufen. Programme müssen also nicht an das kleine Display angepasst werden. Aufgrund ihrer relativen Größe kann die Smartwatch auch mit beiden Händen bedient werden, allerdings dürfte die Steuerung wegen der kleinen Symbole etwas fummelig sein.
Die Smartwatch ist jedoch noch nicht marktreif. Die Akkulaufzeit soll noch verbessert und das Gehäuse noch etwas kompakter werden. Derzeit sammeln der kanadische Geld über die Crowdfunding-Plattform kickstarter. Zwölf Tage vor Ende der Frist erhielt die Neptune Pine mit knapp 600.000 kanadischen Dollar beinahe sechs mal mehr Geld als das anvisierte Ziel von 100.000 kanadischen Dollar.