Das LG G3 wurde nach unzähligen Leaks und Gerüchten letzte Woche offiziell vorgestellt. Das Design ist geglückt und das Display absolut herausragend. Bei der Hardware wagt LG keine Experimente – sie spielt trotzdem in der obersten Liga mit.
LG hat endlich sein neues Flaggschiff G3 in London vorgestellt. Nach all den Leaks in letzter Zeit wirkt das Gerät mehr wie ein alter Bekannter und weniger wie ein ein brandneues High-End-Smartphone.
Viele Gerüchte haben sich bestätigt, andere wiederum nicht. Nun stehen die technischen Details jedoch endgültig fest. So hat LG beim G3 ein 5,5-Zoll-IPS-LCD-Dispaly mit QHD-Auflösung (2.560 x 1.440 Pixel) verbaut. Das ergibt eine Pixeldichte von 538 Pixel pro Zoll (ppi) Unter der Haube taktet ein Snapdragon-801-Quad-Core-Prozessor von Qualcomm mit 2,5 GHz. Der Arbeitsspeicher des Smartphones liegt bei 3 GB – allerdings nur beim Modell mit 32 GB internem Speicher. Das 16-GB-Gerät hat nur 2 GB RAM. Hier haben sich also beide Gerüchte bewahrheitet. Bei beiden Modellen können Nutzer den Flash-Speicher mittels einer microSD-Karte um bis zu 2 TB erweitern. Die größten derzeit frei im Handel erhältlichen microSD-Karten sind jedoch nur 128 GB groß – das nennt man Zukunftssicherheit.
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Die rückseitige Hauptkamera löst wie erwartet mit 13 Megapixeln auf. Der Autofokus arbeitet Laser-gestüzt und soll angeblich der schnellste Autofokus bei Smartphone-Kameras sein. Die Knipse auf der Vorderseite hat LG mit einem 2.1-Megapixel-Sensor ausgestattet und ist in erster Linie für Video-Telefonie gedacht.
Tasten auf der Rückseite
Auf der Rückseite des LG G3 sitzen auch alle physischen Tasten des Smartphones. Direkt unter der Kamera sind die Regler für die Lautstärke und der Power-Knopf angebracht. Die Rückseite selbst ist gewölbt und liegt angenehm in der Hand. Das verwendete Material sieht aus wie Metall und fühlt sich an wie Metall, ist jedoch tatsächlich Plastik.
Die Bezels des Geräts, die Ränder zwischen Display und Kante des Smartphones, sind wie auch beim Vorgänger sehr schmal gehalten. Das LG G3 wirkt also trotz seines riesigen Bildschirms vergleichsweise kompakt. Die Verwandtschaft mit dem LG G2 ist deutlich zu erkennen. Die oberen Kanten sind leicht gebogen, während die seitlichen Kanten schmal und gerade sind. Oberhalb des Displays sitzt die längliche Ohrmuschel, die Frontkamera und der Sensor für die automatische Steuerung der Bildschirmhelligkeit. Unterhalb des Displays hat LG sein Logo angebracht. Physische Android-Tasten besitzt das Gerät nicht. Stattdessen setzt das Unternehmen auf On-Screen-Tasten.
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Die Kantenmaße des LG G3 betragen 146,3 x 74,6 x 8,9 Millimeter. Für so ein großes Display ist das ein vergleichsweise kleines Gehäuse. Mit 149 Gramm ist das Smartphone zudem relativ leicht. Unter dem abnehmbaren Rückendeckel verbirgt sich ein auswechselbarer Akku mit einer Kapazität von 3.000 mAh.
Als Betriebssystem kommt Android 4.4.2 KitKat zum Einsatz. Ein Update auf 4.4.3 dürfte folgen, sobald Google die neue Android-Version veröffentlicht. LG hat über Android die hauseigene Oberfläche Optimus UI gelegt, die das Betriebssystem im Design verändert, bei der Funktionsweise jedoch nur einige kleinere Verbesserungen einbaut. So können Anwender die Größe der Tastatur individuell anpassen. Außerdem hat LG den Klopf-Code ausgebaut. Das Display ist nun in vier Quadranten eingeteilt. Auf diese Weise können Käufer des Geräts einen PIN-Klopf-Code festlegen und das Smartphone damit entsperren.
LG hat an alle wichtigen Verbindungsmöglichkeiten gedacht. Neben dem Mobilfunktnetz-Standard LTE sind auch Wi-Fi 802.11 a/b/g/n/ac, Bluetooth 4.0 und ein NFC-Chip mit an Bord. Die Ortung nimmt das LG G3 via GPS und GLONASS vor. Am unteren Ende des Smartphones hat LG eine micro-2.0-USB-Slot verbaut.
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Das LG G3 steht seit letzter Woche den südkoreanischen Läden und verkauft sich Gerüchten zufolge besser als das Galaxy S5 von Samsung. Am 28. Juni soll es auch in Singapur zum Verkauf stehen. Der europäische Marktstart des Geräts soll am 1. Juli sein. Einen Terminplan für die USA gibt es noch nicht. Der Preis für das 16-GB-Modell wird bei rund 690 Euro liegen, während die 32-GB-Version circa 740 Euro kosten soll.