Am Donnerstag erscheint das neue Betriebssystem Windows 8.1. Microsoft stellte uns Windows 8.1 am Montag in Hamburg vor und zeigte uns die größten Veränderungen im Vergleich zum wenig geliebten Vorgänger Windows 8. Der Fokus des Betriebssystems liegt vor allem auf den erweiterten Einstellungsmöglichkeiten und der möglichen Online-Synchronisation des kompletten Systems.
Microsoft lud uns am vergangenen Montag nach Hamburg in die Hafencity ein, um uns ein paar Tage vor der offiziellen Vorstellung das neue Betriebssystem Windows 8.1 zu präsentieren. Auf einem Surface 2, einem Surface 2 Pro und einem Surface RT demonstrierten uns zwei Mitarbeiter des Software-Riesen die Neuerungen des Betriebssystems.
Dabei fielen immer wieder die Worte, dass Microsoft bei der Entwicklung von Windows 8.1 auf die Kritik und die Wünsche seiner Kunden gehört hätte. Es klang beinahe wie die Werbekampagne zum rundum gelungenen Windows 7, nachdem das verkorkste Windows Vista das Vertrauen in Windows ordentlich angekratzt hatte. Aber ob Windows 8.1 auf dem etwas undurchdachten Windows 8 aufbauen und an den Erfolg von Windows 7 anknüpfen kann?
Auf den ersten Blick ändert sich nicht sehr viel. Das Stil und das Design werden nur in einigen Kleinigkeiten umgestaltet. So können die Kacheln auf dem Start Screen jetzt in vier verschiedenen Größen angezeigt und der Hintergrund des Start Screens geändert werden.
Einstellungen und Anpassungsmöglichkeiten
Microsoft hat bei der Entwicklung von Windows 8.1 vorwiegend an die Nutzer gedacht und macht vieles besser. Vor allem die Einstellungs- und Anpassungsmöglichkeiten des neuen Betriebssystems sind wesentlich weiterführend, als noch beim Vorgänger. Klickt man zum Beispiel mit der rechten Maustaste auf den neuen Windows-Start-Button, erhält man ein klassisch aussehendes Menü, in dem man zum Beispiel einstellen kann, dass das System direkt in den Desktop bootet. Auch Einstellungen zur Systemverwaltung, zur Speicherverwaltung u.ä. findet man hier.
Suchen und Sortieren
Die Such- und Sortierungsfunktionen von Windows 8.1 sind ebenfalls überarbeitet worden. Die globale Suche ist zwar immer noch vorhanden, jedoch besitzt jedes Programm jetzt auch sein eigenes Suchfenster, mit dem nur in dieser Software gesucht wird. Anstelle des Start Screens ist es außerdem möglich, eine Liste aller installierten Apps auf die Windows-Taste beziehungsweise des Start-Button zu legen. Diese Liste kann alphabetisch, nach Themen, nach Häufigkeit der App-Nutzung oder nach Installationsdatum sortiert werden.
Die verbesserten Sortierungsmöglichkeiten finden sich auch in anderen Programmen wieder. So auch in der E-Mail-App. Hier können E-Mails automatisch sortiert werden, ohne dass auf dem Webserver des Mail-Providers neue Ordner angelegt werden.
Online
Die größten Neuerung von Windows 8.1 findet man im Bereich der Cloud und der Online-Synchronisierung. Im Skydrive-Ordner werden alle Skydrive-Dateien automatisch angezeigt, sie befinden sich aber nicht auf dem Rechner. Das spart Speicherplatz. Öffnet man eine Datei, wird sie heruntergeladen, speichert man eine Änderung, wird sie in der Skydrive-Datei übernommen. Im Zuge der verbesserten Anpassungs-Fähigkeit von Windows 8.1 können diese Funktionen nach belieben an- und ausgeschaltet werden. Wählt man zum Beispiel bei einer Skydrive-Datei die Option „offline verfügbar“, wird das jeweilige Objekt dauerhaft auf den Rechner geladen.
Über das Windows-Live-Konto kann zudem viel mehr snychronisiert werden, als E-Mails, Kontakte, die Cloud und der Kalender. Sämtliche Einstellungen des Betriebssystems können automatisch auf allen anderen Windows-Geräten übernommen werden. Auch diese Funktion kann so eingerichtet werden, wie der User sie nutzen will.
Mit der Arbeitsplatzverwaltung ist es zudem möglich, ganze Ordnerstrukturen zu synchronisieren. Die Synchronisation findet dabei verschlüsselt statt. Das Managment der Schlüssel obliegt dem jeweiligen Domänen-Adminsitrator. Es können so ganze Arbeitsnetzwerke organisiert werden. Sobald ein Mitarbeiter aus der Firma ausscheidet, entzieht ihm der Administrator den Schlüssel und er kann nicht mehr auf die entsprechenden Ordner zugreifen.
Der Windows Store
Schon länger ist bekannt, dass der Windows Store und der Windows Phone Store zusammen gelegt werden sollen. Der Windows Store ist auf diese Änderung vorbereitet, die Zusammenlegung hängt jetzt von dem Windows-Phone-Entwicklern ab. Der Store erhält ebenfalls neue Sortierungs-Optionen und zudem die Kategorie „Empfohlene Apps“. Ähnlich wie bei Amazon, schlägt der Store dem Nutzer vor, welche Apps ihn interessieren könnte. Man kann diese Funktion jedoch auch abschalten.
Business-Funktionen
Ein nettes Feature findet man in den Optionen für Benutzer-Accounts. Es ist möglich, einen Account einzurichten, der nur auf eine eigene App zugreifen kann. Diese Funktion ist vor allem für Restaurants, Museen und Unternehmen interessant, die zum Beispiel ihr Menü mit einem Tablet präsentieren wollen.
Einen vernünftigen File-Manager für die Touch-Bedienung gibt es jedoch trotzdem nicht. Zwar kann man über die Skydrive-App auch auf alle lokalen Ordner zugreifen, der Funktionsumfang für das Ordner-Managment ist jedoch sehr beschränkt. Microsoft setzt hier auf Dritt-Anbieter, die entsprechende Apps entwickeln sollen.
Erscheinungs-Termin
Windows 8.1 wird ab dem 17. Oktober um 13 Uhr im Windows Store zum Download bereit stehen. Jeder Besitzer einer Windows-8-Lizenz kann sich das Betriebssystem dort kostenlos herunterladen. Wer von Windows 7 auf Windows 8.1 upgraden will, muss sich ab dem 18. Oktober eine DVD oder eine Image kaufen und anschließend ein Update auf seinem Rechner ausführen. Wer eine ältere Version von Windows besitzt, wird sein System neu aufsetzen müssen.