Ähnlich wie bei Apples iPhone 6 brodelt nun auch die Gerüchteküche rund Samsungs künftiges Flaggschiff-Smartphone ordentlich hoch. Wie wird das Galaxy S5 aussehen? Welche Hardware wird Samsung im iPhone-Konkurrenten verbauen und wann wird es letztendlich in Deutschland erhältlich sein. Wir klären auf und verraten exklusive Insider-Geheimnisse.
Ende April dieses Jahres begann der Verkaufsstart des Galaxy S4 – diesen Zyklus wird Samsung wohl auch beibehalten. Während sich viele Fachmagazine und Blogs auf Informationen-Quellen berufen, die Februar beziehungsweise März 2014 als Verkaufsmonat prognostizieren, wissen wir aus firmeninternen Angaben, dass das Nachfolgermodell Galaxy S5 erst gegen Ende April über die Ladentische gehen wird. Bis es soweit ist, sagen wir Euch was Ihr von dem neuen Samsung Smartphone aller Ansicht nach zu erwarten habt.
Doppelte Gehäuse-Garderobe: Plastik-Pullover und Metall-Mantel
Im Internet kursiert bereits das Gerücht, Samsung bringe nicht nur eine, sondern gleich zwei Versionen heraus. Das erste Modell soll sich stark an das aktuelle Galaxy S4 anlehnen und seine inneren Werte ebenfalls in ein Plastikgewand hüllen. Wie gewohnt wird auf dem Gehäuse ein OLED-Display sitzen. Hier könnte die Pixeldichte jedoch dieses Mal sogar bei 560 ppi liegen, was wiederum bedeuten würde, dass sogar Smartphones im 5-Zoll-Bereich, wie es beim S4 und vermutlich auch beim S5 der Fall sein wird, auf eine Auflösung von 2.560 x 1.440 Pixel kommen – bislang schafften dies nur Geräte wie Tablets, deren Display-Größe sich im 10-Zoll-Format bewegt.
Das zweite Modell soll eine Premium-Version werden. Obwohl sich das Galaxy S4 größter Beliebtheit erfreut, kritisieren Nutzer immer wieder das Plastikgehäuse und die bescheidene Verarbeitung. Hier will Samsung nachbessern und angeblich eine Variante herausbringen, deren Inneres in ein Metallgehäuse gehüllt ist und zudem über ein gekrümmtes Display verfügt – letzteres ist äußerst wahrscheinlich, da Samsung in seiner Heimat Korea derzeit an dem Prototyp Samsung Galaxy Round bastelt. Glaubt man EMSOne, eine der größten Wirtschaftspublikationen Taiwans, hat Samsung den Hersteller Catcher mit der Produktion des Metallgehäuses für das Samsung Galaxy S5 beauftragt. Interessanterweise fertig Catcher auch die Gehäuse vom HTC One, iPad mini 2 und MacBook Air. Das Metallgehäuse läutet demnach bei Samsung offiziell die Designphase 3.0 ein.
Dass Samsung sein Galaxy S5 in zwei Modellen herausbringen möchte, kann als Marketing-Angriff auf Apple ausgelegt werden, bedenkt man, dass das US-amerikanische Unternehmen im Herbst sein iPhone in der günstigeren Plastik-Version 5c und in der teureren Metall-Variante 5s veröffentlicht hat und darüber hinaus als schärfster Konkurrent von Samsung auf dem Smartphone- sowie Tablet-Markt gilt.
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Hardware: Mehr Leistung bei geringerem Stromverbrauch
Bei der inneren Ausstattung lässt sich Samsung nicht lumpen. Folgt man den Gerüchten, wird Samsung einen 64-Bit-Exynos-Prozessor aus der hauseigenen Schmiede verbauen. Dieser taktet mittlerweile zwar bereits im iPhone 5s, doch um sich von Apple abzusetzen und seinen Konkurrenten abzuhängen, will Samsung angeblich den Prozessor auf 14nm aufstocken, so dass das Galaxy S5 bei höherer Leistungsfähigkeit weniger Strom verbraucht. Spendiert Samsung seinem Flaggschiff des Weiteren einen 4.000 mAh-Akku, wie es die Gerüchteküche verlauten lässt, wird das S5 über längere Einsätze hinweg nicht mehr so schnell schlapp machen – auch wenn der Akku des S4 im Dauereinsatz einen ganzen Arbeitstag übersteht, ist die Kapazität durchaus noch ausbaufähig.
Zu einem etwas kleineren Sprung setzt Samsung im Bereich der Kamera an: Hier will das Unternehmen die Auflösung von den bisherigen 13 Megapixel, wie sie im S4 zu finden sind, lediglich auf 16 Megapixel erweitern. Andererseits soll das S5 mit dem optischen Bildstabilisator Oppo N1 ausgestattet werden. Darüber hinaus ist angeblich ein Augenscanner im Gespräch. Anstatt die Netzhaut abzutasten, identifiziert der Scanner den Benutzer anhand der Iris, da dieser Prozess angeblich Ergebnisse schneller liefert – ganz zu schweigen vom Fingerabdruck-Scan, der der Technik eines Augenscanners weit hinterher hinkt. Auch hier ist die Strategie klar: Samsung möchte Apple und seinem im iPhone 5s verbauten Fingerabdruck-Scanner Paroli bieten. Ob Samsung bis zum vermeintlichen Produktionsstart im Januar über die dazu notwendige Technik verfügt, sei allerdings noch dahingestellt. Eventuell kommt der Augenscanner erst beim Note 4 zum Einsatz, das Mitte 2014 herauskommen könnte.
Software: Ein Gerät, zwei Betriebssysteme
Aller Ansicht nach wird auf dem Galaxy S5 die neueste Android-Version 4.4 KitKat laufen, die aufgrund ihrer neuen Laufzeitumgebung Android Runtime (ART) die Vorteile der für das S5 angeblich geplanten 64-Bit-Architektur vollständig nutzen und somit Anwendungen rund doppelt so schnell ausführen kann. Bislang steckt ART allerdings noch in der frühen Entwicklungsphase. Das wird sich allerdings bis zur Erscheinung des S5 ändern. Über KitKat legt Samsung mit ziemlicher Sicherheit wieder seine eigene Oberfläche TouchWiz, die – wie gewohnt – zahlreiche Extra-Funktionen mitbringen wird.
Doch, das ist bei weitem noch nicht alles, was Samsung aus der eigenen Software-Schmiede verbauen will. Viel interessanter sind die Gerüchte rund um Tizen, dem hauseigenen Betriebssystem, das Samsung als Alternative zu Android bieten will – eine Parallel-Installation wird es wohl jedoch nicht geben, denn das langfristige Ziel ist, sich von Android zu verabschieden und Geräte nur noch mit Tizen auszuliefern. Der Grund: Samsung möchte das freie und auf der Linux-Distribution Debian basierende Betriebssystem dazu verwenden, um seine gesamte Produktpalette wie Fernseher sowie Mobil- und Haushaltsgeräte einheitlich miteinander zu vernetzen.
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