Apples iOS-Geräte können über verschiedene Schnittstellen mit Gesundheits-Gadgets kommunizieren. iPhone und iPad dokumentieren Bewegung, Blutwerte, Körpertemperatur und Gewicht und erlauben die Auswertung dieser Daten. Bereits günstiges Zubehör kann dabei helfen, einen gesünderen Lebensstil zu entwickeln, Krankheiten vorzubeugen und die Behandlung chronischer Krankheiten zu erleichtern.
Smartphones und Tablets haben Einzug in viele Bereiche unseres Lebens gehalten. Im Auto ersetzt das Smartphone das Navigationsgerät und den MP3-Player, Schüler und Studenten verwenden Tablets als Lernhilfe, und selbst der iPod touch ist eine nette Immer-dabei-Kamera, um Schnappschüsse festzuhalten und den Urlaub filmisch zu dokumentieren. Der neueste Trend: Apples Geräte mithilfe von iHealth-Gadgets in Gesundheits-Assistenten verwandeln.
Praktischer Mehrwert
In vielerlei Hinsicht können die Apple-Geräte in Verbindung mit Apps und Zubehör dabei helfen, sich des eigenen Lebensstils bewusst zu werden und ungesunde Verhaltensweisen zu erkennen. Praktisch ist, dass iPhone und iPod touch meist ohnehin regelmäßige Begleiter im Alltag sind und so umgehend vor Fehlverhalten warnen können. Wer zu wenig trinkt, falsch sitzt oder sich zu wenig bewegt, der kann und sollte sich ruhig von seinem mobilen Gerät ermahnen lassen.
Auch für das Verständnis von Messwerten können iPhone & Co. hilfreich sein. Wenn Blutdruck und Gewicht stets in Diagrammen grafisch angezeigt werden, dann ist auf einen Blick klar, wie die aktuelle Messung zu beurteilen ist. Besonders für chronisch Kranke können iPhone und iPad eine große Erleichterung im Alltag sein. Diabetiker etwa müssen ihre Blutzucker-Werte nicht mehr selbstständig dokumentieren, denn stattdessen zeichnet das iOS-Gerät die Daten auf, die sich zudem komfortabel per E-Mail an den Haus- oder Facharzt übermitteln lassen.
iHealth und Telemedizin
Telemedizin kommt vor allem in dünn besiedelten Landstrichen zum Einsatz, in denen viele medizinischer Betreuung bedürftige Menschen, aber nur eine geringe Zahl von Ärzten wohnen. Im Idealfall sind bei der Telemedizin Arzt, Therapeut, Apotheker und Patient virtuell miteinander verbunden, sodass weite Wege und lange Anfahrten nur in Ausnahmefällen zurückzulegen sind. Vor allem in Skandinavien ist Telemedizin verbreitet. Die Grenzen zwischen dem Einsatz seriösen iHealth-Zubehörs und Telemedizin sind fließend.
Doch kann und sollte der gewissenhafte und regelmäßige Einsatz von iOS-Geräten und iHealth-Zubehör einen Arztbesuch nicht ersetzen. Allerdings sind einige der vorgestellten Gadgets und die von diesen erfassten digitalen Daten in der Lage, die Zusammenarbeit zwischen Patient und Arzt zu verbessern und zu großer Zeitersparnis zu führen. Vor allem Patienten, die Probleme mit ihrem Blutdruck haben, wird es der Arzt danken, wenn die Werte von Wochen und Monaten maschinenlesbar vorliegen und vorab zur Vorbereitung auf den nächsten Besuch per E-Mail geschickt werden.
Kosten und Nutzen
Einige Gadgets lassen sich ohne iOS-Gerät gar nicht nutzen, und fast alle hier vorgestellten Produkte sind teurer als vergleichbare Geräte ohne iOS-Anbindung. Doch auf der anderen Seite überwiegt häufig der Nutzen den Preis der Anschaffung. Hinzu kommt, dass sich viele der vorgestellten iHealth-Gadgets gemeinschaftlich nutzen lassen. Alle WG-Bewohner oder Familienmitglieder mit einem iOS-Gerät profitieren beispielsweise von Waagen oder Blutdruckmessgeräten.
Allerdings spielt nicht jedes Gadget mit jedem iOS-Gerät zusammen. Werden Daten drahtlos übertragen, greifen die Hersteller vielfach auf die Bluetooth-Schnittstelle zurück und setzen dabei auf den energiesparenden Standard 4.0, der nicht mit älteren iPhone-Modellen kompatibel ist. Andere Gadgets suchen eine physische Verbindung zum iOS-Gerät und benötigen dafür den Dock Connector. Neuere Geräte bedürfen eines Lightning-Adapters. Besonders pflegeleicht sind iHealth-Gadgets, die WLAN zur Kommunikation nutzen – diese Geräte sind mit allen iOS-Geräten kompatibel.
Schrittzähler: Immer in Bewegung bleiben
Viele gesundheitliche Probleme, vor allem aber Übergewicht entstehen durch Bewegungsmangel oder werden durch diesen begünstigt. Wer mit der Straßenbahn ins Büro fährt, um den ganzen Tag am Schreibtisch zu sitzen und den Feierabend auf dem Sofa ausklingen zu lassen, der darf sich auf lange Sicht nicht wundern, wenn die Hosen enger und Treppenhäuser zur sportlichen Herausforderung werden. Schrittzähler helfen dabei, sich zu vergegenwärtigen, wie viel oder wie wenig man sich täglich bewegt und welchen Einfluss aktive Tage auf das Körpergewicht haben. Sie motivieren dazu, körperlich aktiver zu sein.
Zubehör-Hersteller Fitbit bietet mit dem Zip (59,95 Euro) oder dem funktionsreicheren The One (99,95 Euro) zwei Schrittzähler mit Display an, die an der Kleidung oder in der Tasche getragen werden. Das neueste Modell, Flex (99,95 Euro), ist in ein wasserbeständiges Kunststoff-Armband gebettet, das sich dezent um das Handgelenk schlingt und von einem Druckknopf sicher gehalten wird.
Der zum Aufladen herausnehmbare Sensor zeichnet tägliche Bewegung, zurückgelegte Entfernung und Schlafverhalten auf und sendet diese Daten per Bluetooth 4.0 an die Fitbit-App (kostenlos). Über diese wird die Einrichtung des Gadgets vorgenommen. Ein Online-Konto bei Fitbit ist die Grundlage für die Flex-Benutzung. Verwenden Freunde ein Fitbit-Gadget, kann man sich mit diesen vernetzen und gegenseitig zu Bestleistungen herausfordern. Über die App lassen sich Vibrations-Wecker einrichten und Bewegungsziele stecken.
Durch sanftes Tippen auf das Armband signalisieren LEDs, ob man das gesteckte Tagesziel bereits erreicht hat. Zur Motivation erhält der Träger virtuelle Abzeichen per E-Mail, wann immer er außergewöhnliche Leistungen vollbracht hat. Der Flex ist sehr angenehm zu tragen und vergleichsweise unauffällig. Modebewussten bietet der Hersteller andersfarbige Armbänder, in die der Schrittzähler eingesetzt werden kann.
Der flexible Armreif Up (129,99 Euro) von Jawbone ist in drei Größen und acht verschiedenen Farben erhältlich. Die beim Tragen gesammelten Daten werden an die App UP by Jawbone (kostenlos) übermittelt, indem das Armband in die Kopfhörerbuchse des iPhones gesteckt wird. Der unter einer Abdeckung verborgene Klinkenstecker dient zudem dazu, den Reif aufzuladen, um diesen bis zu sieben Tage im Einsatz zu halten.
Einerseits ist dieser Weg des Datenabgleichs umständlich, auf der anderen Seite entschädigt dafür die App mit moderner Anmutung und vielen Funktionen: Aktivität und Schlafverhalten – durch Drücken eines versteckten Knopfes aktivierst du den Nachtmodus des UP – werden in einem ansehnlichen vertikalen Strom, ähnlich der Plattform Pinterest dargestellt. Die App bietet die Möglichkeit, die Ernährung zu dokumentieren und Stimmungen festzuhalten. Auch sich mit anderen Up-Anwendern zu vernetzen und sich gegenseitig zu motivieren ist eine Option. Weiter sind Power-Naps oder ein Schlafphasen-Wecker mit UP und App möglich.
Besonders sinnvoll ist die einstellbare Erinnerung, sich bei Phasen längerer Inaktivität ein wenig zu bewegen. Vor allem bei Bildschirmarbeiten empfiehlt sich diese Funktion, auch da der Up bei längerer Arbeit an der Tastatur durch seinen Umfang etwas auf das Handgelenk drückt.
Jüngster im Bunde der Schrittzähler ist der daumengroße Pulse (99,95 Euro) von Withings. Dieser wird, wie die älteren Fitbit-Modelle, in der Tasche getragen, an die Kleidung geklippt oder im beiliegenden Klettband um das Handgelenk geschlungen – wo er aufgrund dessen Größe allerdings vergleichsweise stark auffällt. Per Bluetooth nimmt das mattschwarze Gadget problemlos Kontakt mit dem iPhone auf.
Anschließend meldet sich der Pulse in der App Gesundheitsbegleiter von Withings (kostenlos) bereit. Grundsätzlich muss hierfür ein Online-Konto bei Withings eingerichtet werden. Anschließend zählt der Pulse brav Schritte, zurückgelegte Strecke sowie Stockwerke und ermittelt daraus verbrannte Kalorien. Alleinstellungsmerkmal ist neben der langen Akkulaufzeit von knapp zwei Wochen ein rückseitiger Sensor, über den der Pulse den Ruhepuls des Trägers auslesen kann.
Über einen kleinen Knopf am Gerät kann die Anzeige der Werte durchgeschaltet werden, per Tipp auf das Display lassen sich Leistungen der vergangenen Tage einsehen. Nachts um das Handgelenk getragen zeichnet der Pulse wie seine Kollegen das Schlafverhalten des Trägers auf. Sportler freuen sich darüber, dass der Pulse automatisch erkennt, ob der Träger geht oder läuft und dabei automatisch die Dauer der Fitnesseinheit und zurückgelegte Entfernung misst.
Waagen: Mehr als nur Gewicht
Abgesehen von Eitelkeit gibt es auch gesundheitliche Gründe, sich mit der Entwicklung des Körpergewichts auseinanderzusetzen. Wer erkennt, wann und unter welchen Umständen sich das Körpergewicht verändert, kann effektiver daran arbeiten, sein Gewicht zu steuern. So wird die Waage auch bei Übergewicht nicht zum Feind im eigenen Bad, sondern zum Helfer, um zu erkennen, welche Ernährungs- und Bewegungsgewohnheiten sich wie auf das Körpergewicht auswirken.
Der edel anmutende Smart Body Analyzer WS-50 (149,95 Euro) von Withings lässt sich auf Fliesen wie Teppich verwenden, wobei für den Einsatz auf Letzterem vier separate Füße beiliegen. Über einen Knopf an der Unterseite wird der WS-50 in den Pairing-Modus versetzt und per Bluetooth mit einem iOS-Gerät verbunden. Das Display der Waage zeigt den Ablauf der Installation und das erfolgreiche Abschließen an, bei dem die Waage in das WLAN eingeklinkt wird – einfacher und komfortabler geht es nicht.
Die Waage ist eigenständig verwendbar, aber erst in Verbindung mit der bereits erwähnten App Gesundheitsbegleiter von Withings (kostenlos) und einem kostenlosen Online-Konto beim Anbieter spielt das Gerät sein volles Potenzial aus. Der WS-50 misst Gewicht, Körperfettanteil, Puls und Luftqualität. Für Letzteres besitzt die Waage Sensoren an der Unterseite, die alle 30 Minuten CO2-Gehalt und Temperatur der Raumluft ermitteln. Alles wird per WLAN an das Online-Konto gesendet.
Die App wiederum lädt sich die Daten vom Online-Konto und bietet ausführliche grafische Analysen, wie sich Messwerte entwickeln. Durch das Setzen von Zielen kann man auf ein Wunschgewicht hinarbeiten. Bis zu acht Benutzerprofile können mit der Waage verkettet werden, die automatisch erkennt, wer auf ihr steht.
Die formschöne wie hochwertig verarbeitete Waage Fitbit Aria (119,95 Euro) ist in zwei Farbvarianten erhältlich und muss über eine Software, die auf der Herstellerseite erhältlich ist, eingerichtet werden. Trotz dieses Umstands geht die Konfiguration – Voraussetzung ist ein kostenloses Online-Konto bei Fitbit – schnell und problemlos vonstatten. Abschließend ist die Waage mit dem heimischen Funknetzwerk verbunden und einsatzbereit.
Die Aria misst das Gewicht und den Körperfettanteil, zeigt beide Werte auf dem Display an und lädt die Daten per WLAN zum Fitbit-Konto in das Internet. Die erwähnte App Fitbit (kostenlos) wiederum lädt die aktuellen Daten nach dem Aufruf. Auch der händische Eintrag des Gewichts in die App ist möglich – praktisch, um im Urlaub Lücken in der Dokumentation des Gewichts zu verhindern.
Neben der numerischen Anzeige der Werte und des Body-Mass-Index werden diese auch in Graphen angezeigt, was die Entwicklung veranschaulicht. Auch lässt sich über die App aufzeichnen, welche Nahrungsmittel man konsumiert, um die Ernährung im Auge zu behalten und Zusammenhänge zu erkennen. Bis zu acht Personen können die Aria-Waage benutzen. Haben mehrere Benutzer ein ähnliches Gewicht, bietet die Waage nach dem Wiegen an, das Ergebnis einem der Benutzer anhand seiner Initialen zuzuweisen.
Die Inbetriebnahme der von Hama vertriebenen Xavax Youw8 (139 Euro) erfordert gewissenhafte Vorbereitung. Die Waage kommuniziert per Funk mit einem netzbetriebenen Empfänger, der per Ethernetkabel an den Router angeschlossen wird. Waage wie Empfänger werden durch einzugebende Codes an ein Benutzerkonto gekoppelt, das auf der Internetseite von Xavax erstellt werden muss. Auf dem iPhone lassen sich die Wiegeergebnisse mit der App YouTrack Dashboard (kostenlos) einsehen, die auf das Online- Konto zugreift. Gewicht, Körperfett, Körperwasser, BMI und Muskelmasse werden in Zahlen und als Diagramme angezeigt.
Allerdings machen sowohl App als auch Webseite einen lieblosen Eindruck und weisen Fehler auf. Verwenden mehrere Nutzer die Waage, müssen die Werte über die Internetseite den Nutzerkonten händisch zugewiesen werden. Im Vergleich mit der Konkurrenz ist das Gesamtbild enttäuschend, zumal das Testgerät es mit dem Gewicht nicht allzu genau nahm und bei kurz nacheinander an unterschiedlichen Standorten vorgenommenen Messungen Schwankungen von mehr als zwei Kilogramm auftraten. Optisch und hinsichtlich der Verarbeitung macht die Xavax Youw8 allerdings einen guten Eindruck.
Thermometer: Einfach besser messen!
Vor allem junge Familien lernen schnell, dass das Fieberthermometer in der Hausapotheke und auf Reisen zur Grundausstattung gehört. Auch für diesen Gesundheitsbereich gibt es eine iPhone-Lösung. Praktisch ist hierbei, dass Sie die Thermometer mit App-Anbindung auch einsetzen können, um die Temperatur von Speisen oder des Badewassers zu kontrollieren.
Das Infrarot-Thermometer-Modul Thermo-Dock (79,99 Euro) von Medisana wird über einen Dock-Connector-Stecker an das iPhone angeschlossen. Um die Körpertemperatur mit der App VitaDock (kostenlos) zu messen, wird das aufgesteckte fingergroße ThermoDock in fünf Zentimetern Entfernung vor die Stirn gehalten. Nach drei Sekunden zeigt die App das Messergebnis an. Die Anwendung signalisiert in Ampelfarben, wie der Wert zu interpretieren ist.
Ab einer Temperatur jenseits der 37,5 Grad gibt die App einen Fieberalarm aus. Wenngleich kein direkter Kontakt zum Körper besteht, entsprechen die Ergebnisse der Messungen mit dem ThermoDock denen eines handelsüblichen Digitalthermometers. Alle Werte und Eingaben werden in einem Kalender sowie einer Statistik geführt. Zudem besitzt die App einen Live-Modus: Messergebnisse zwischen 0 und 100 Grad Celsius werden hier in Echtzeit numerisch und in einem Graphen angezeigt.
So lässt sich beispielsweise die Temperatur des Badewassers oder des für das Kind zubereiteten Breis besser anpassen. Erfreulich überdies, dass Medisana ein kleines Reiseetui beigibt, in dem sich das professionelle Messgerät sicher verstauen lässt. Optional werden über den kostenlosen Cloud-Service VitaDock Online alle mit Medisana-Gadgets erfassten Daten online abgelegt und zwischen iOS-Geräten abgeglichen.
Das in zwei Farbvarianten erhältliche Thermometer +thermometer (79,90 Euro) des italienischen Herstellers Plugg arbeitet ebenfalls auf Infrarot-Basis. Wie das Modell von Mitbewerber Medisana wird auch das +thermometer an den Dock-Connector des iPhones gesteckt. Der Sensor des 15 Gramm leichten und etwa fingergroßen Geräts misst im Bereich zwischen –40 und +115 Grad Celsius. Um Messergebnisse anzuzeigen, bedarf es der Installation der auf Deutsch lokalisierten und vorbildlich gestalteten App +thermometer (kostenlos), die mehrere Nutzerprofile verwalten kann.
Vor der Messung ist über eine Symbolleiste eine Auswahl zu treffen, welche Beschaffenheit das Objekt der Messung hat. Neben Messprofilen für die Körpertemperatur bietet die App Voreinstellungen für die Messung von Getränken in Flaschen, Flüssigkeiten, Raumluft und Speisen an. So wird den Besonderheiten der jeweiligen Oberflächenemission Rechnung getragen. Durch einen Druck auf das Display wird die Messung gestartet, der Sensor befindet sich an der Unterseite des Moduls. Ein Signalton – wahlweise auch eine Vibration oder der Kamerablitz – weisen auf den Abschluss hin.
Die App speichert alle Ergebnisse, die sich, allerdings nur einzeln, per E-Mail exportieren lassen. Auch das händische Eintragen von Werten ist möglich, Werte und Datum können jedoch nicht nachträglich verändert werden. Für den schadlosen Transport legt der Hersteller zwei Verschlusskappen und eine Schlaufe bei.
Blutzucker: Insulin immer im Blick
Besonders an Diabetes Erkrankte müssen über ihren Blutzuckerspiegel stets Bescheid wissen. Um besser mit der Stoffwechselkrankheit leben zu können, empfiehlt sich als Teil der Therapie, auf die Ernährung zu achten und diese gegebenenfalls umzustellen. Doch auch Stress und Aktivität beeinflussen den Blutzuckerspiegel, sodass ein Blutzucker-Tagebuch für Arzt und Patient eine wichtige Grundlage für die effektive Therapie ist. Mit iHealth-Messgeräten haben Sie die Entwicklung des Blutzuckerspiegels stets im Blick.
Das iBGStar (59,90 Euro) von Sanofi ist ein iPhone-Aufsatz mit integriertem Akku, der an den Dock-Connector angeschlossen wird. Die Aufladung erfolgt über ein praktisches Netzteil mit zwei USB-Buchsen und beiliegendem Kabel. Die Messung des Blutzuckers erfolgt klassisch: Dem Gerät liegen eine Stechhilfe mit zehn Lanzetten sowie zehn Messstreifen zur einmaligen Verwendung bei. Im App Store stellt der Hersteller die Anwendung iBGStar (kostenlos) bereit.
Die iPhone-App liest den Messstreifen mit der Blutprobe aus und zeigt bei erfolgreicher Messung den Wert sowohl mittels LED-Anzeige auf dem Aufsatz als auch in der App an. Jeder Messwert lässt sich in der hervorragend gestalteten App mit einer Notiz versehen. Alle Werte können als Diagramm oder als klassisches Blutzucker-Tagebuch dargestellt werden. Praktisch ist überdies, dass Werte auch händisch in die App eingetragen werden können. So gelingt der Umstieg auf die neue Technik reibungslos, und auch Bestandsdaten früherer Messungen lassen sich nachträglich visualisieren.
Vorbildlich: In den App-Einstellungen können Anwender Mahlzeitenpläne und Insulinschritte an persönliche Bedürfnisse anpassen. Sowohl Statistik als auch Tagebuch lassen sich als CSV-Datei exportieren und mit einem Tastendruck per E-Mail aus der App heraus versenden.
Das Messgerät GlucoDock (9,99 Euro) von Medisana wird ebenfalls an den Dock-Connector gesteckt und fordert selbstständig zur Installation der angesprochenen App VitaDock (kostenlos) auf. Vor der ersten Messung bittet die App, Blutzucker-Zielwerte einzutragen. Auch Medisana liefert in einem Reiseetui eine Stechhilfe mit zehn Lanzetten, zehn Teststreifen sowie ein Fläschchen Kontrolllösung, um Ergebnisse mittels einer Kontrollmessung zu überprüfen. Nachschub kann online bestellt werden.
Nach dem Einstecken eines Teststreifens führt die App den Benutzer Schritt für Schritt durch das Vorgehen bei der Messung, die lediglich fünf Sekunden dauert. Wie beim Mitbewerber können Werte auch händisch eingetragen werden, allerdings nicht nachträglich. Auch der Brennwert eingenommener Mahlzeiten und verwendetes Insulin lassen sich einfach erfassen. In einer 30-Tage-Übersicht wird die Entwicklung der Werte farblich aufgeschlüsselt.
Die Entwicklung des Blutzuckers wird als ansehnliche Statistik ausgegeben. Alle Werte lassen sich als HTML- und CSV-Datei per E-Mail exportieren und so beispielsweise an den behandelnden Arzt übermitteln. Auch das GlucoDock wird auf Wunsch in den kostenlosen Cloud-Service von Medisana eingebunden, um Blutzucker-Daten auf mehreren iOS-Geräten verfügbar zu halten.
Blutdruck: Aufregendes aufzeichnen
Durch regelmäßige Überprüfung des Blutdrucks lassen sich Erkrankungen frühzeitig erkennen. Daher werden Blutdruckmessgeräte von vielen Herstellern zu günstigen Preisen im Sanitätshandel angeboten. Blutdruckmessgeräte mit iOS-Schnittstelle sind zwar deutlich teurer, bieten allerdings durch den App-Anschluss eine langfristige Dokumentation der Werte, größere Einsicht in Veränderungen und die Möglichkeit, Langzeitdaten an den Arzt zu übermitteln.
Bereits die Verpackung des Withings Blutdruckmessgeräts (129 Euro) macht einen hochwertigen Eindruck, den auch das vorbildlich verarbeitete Gerät hält. In die Oberarm-Manschette, die auf Armumfänge zwischen 22 und 42 Zentimeter ausgelegt ist, sind Batteriefach und Pumpe in einer Alu-Röhre integriert. Nach der Installation der App Gesundheitsbegleiter von Withings (kostenlos) wird das Gadget per Dock-Connector-Kabel an das iPhone angeschlossen.
Die App öffnet sich automatisch und weist in die Benutzung ein. Wichtig ist, darauf zu achten, dass der Deckel des Batteriefachs am Blutdruckmessgerät vollständig verriegelt ist. Ansonsten signalisiert die App fälschlicherweise, der Ladestand der Batterien sei zu niedrig. Auf Wunsch nimmt die Manschette bis zu drei Messungen vor und speichert den Mittelwert von systolischem und diastolischem Blutdruck sowie den Puls. Durch Ampelfarben wird dem Benutzer signalisiert, ob Werte aus dem Ruder laufen.
Da der Blutdruck stets zur gleichen Zeit gemessen werden sollte, kann die App an Messungen erinnern. Die App kann verschiedene Benutzer verwalten und erlaubt die grafische Auswertung der Blutdruckmessungen. Aus der App heraus können die Werte per E-Mail an den Hausarzt gesendet oder – wenn ein kostenloses Online-Konto beim Anbieter Withings besteht – alle Daten mit Arzt, Trainer oder Angehörigen geteilt werden.
Das BM 90 (149,90 Euro) von Beurer kommt im großen Karton mit viel Zubehör. Die Einrichtung des Blutdruckmessgeräts ist vergleichsweise umständlich und aufwendig. Zunächst muss über eine Landingpage von Beurer ein Online-Konto eröffnet und der Registrierungscode einer Funkbox eingetragen werden. Diese ist anschließend per Ethernetkabel mit Internetrouter sowie dem Stromnetz zu verbinden. Auch die Messstation muss per Code-Eingabe registriert werden.
Die Messstation funkt die Werte anschließend zur Funkbox, die diese an den Onlinedienst überträgt. Hierbei setzt Beurer wie auch Hama auf den Anbieter Youw8 – entsprechend unbefriedigend mutet die Web-Oberfläche an. Die App Beurer wireless connect (kostenlos) ist mit der App von Hama weitestgehend identisch, und leider treffen auch hier die bereits genannten Kritikpunkte zu. Die komplett in Englisch gehaltene App ist vergleichsweise unansehnlich und wenig intuitiv zu bedienen.
Die Youw8-Konten von Hama und Beurer lassen sich nicht miteinander verknüpfen. Dem BM 90 ist jedoch zugutezuhalten, dass es sehr hochwertig verarbeitet ist und sich aufgrund des großen und gut ablesbaren Displays auch ohne die App sehr gut nutzen lässt. Doch im Vergleich mit anderen Produkten muten Web- und App-Anbindung hier eher wie kostenlose Dreingaben denn integrale Bestandteile des Blutdruckmessgeräts an.
Sein CardioDock 2 (129,99 Euro) liefert Medisana reisefertig in einer Nylontasche aus. Die Manschette, die für Oberarmumfänge zwischen 22 und 32 Zentimetern ausgelegt ist, wirkt optisch weniger ansprechend als die Produkte der Mitbewerber. Dafür ist die Messstation in schwarzer Klavierlack-Optik so schön, dass man sie sich als iPhone-Dock dauerhaft auf den Schreibtisch stellen möchte.
Der in die Station integrierte Akku wird per USB-Kabel geladen, ein auf den integrierten Dock-Connector aufgestecktes iOS-Gerät gleich mit. Wie bei dem Modell von Beurer werden zunächst Manschette und Messstation miteinander verbunden – umgehend öffnet sich die App VitaDock (kostenlos) und führt den Anwender Schritt für Schritt durch die Messung, bei der systolischer und diastolischer Blutdruck sowie der Puls erfasst werden. Auf Wunsch dreimal in Folge, um bei Anwendern mit schwankendem Blutdruck den Mittelwert zu dokumentieren.
Besonders ansehnlich ist, dass die Pulsmessung in Echtzeit erfolgt und per Graph angezeigt wird, sodass Anwender ihren Herzschlag live verfolgen können. Alle Werte werden grafisch ansprechend aufbereitet, wobei Ampelfarben signalisieren, wie die Werte einzuschätzen sind. Alle Angaben können per E-Mail als CSV- oder HTML-Datei exportiert werden. Auch die Anbindung an den Cloud-Dienst von Medisana besteht.
Schrittzählen per App
Die App Moves (kostenlos) hilft, sich der eigenen Aktivität – oder des eigenen Bewegungsmangels – bewusst zu werden. Moves unterscheidet Bewegung automatisch nach Gehen, Fahrradfahren, Laufen oder Reisen und zeichnet Dauer der Aktivität, zurückgelegte Strecke und verbrannte Kalorien auf. Über eine intuitive Benutzerführung lassen sich Leistungen der Vergangenheit einsehen.
Der Haken an der Sache: Da die ansehnliche englischsprachige App permanent im Hintergrund läuft und den GPS- Sensor abfragt, kann man der Energieanzeige fast dabei zusehen, wie sich diese leert. Der produktive Einsatz ist nur in Verbindung mit einem Zusatzakku sinnvoll. Auch weil Schlafphasen nicht protokolliert werden, ist Moves kein vollwertiger Ersatz für die Schrittzähler von Fitbit, Jawbone und Withings.
Fitness im Vollbild
Die iPad-App Status Board (8,99 Euro) verwandelt das Tablet in eine Anzeigetafel für E-Mails, Nachrichten sowie Twitter-Nachrichten – ist allerdings auch für kostenlose Erweiterungen offen. Eine solche ist Fitboard, die Daten von Fitbit-Schrittzählern abfragt und diese auf dem iPad ansprechend visualisiert. Die Einrichtung erfolgt vollständig auf dem iPad. Anschließend werden Schritte, zurückgelegte Entfernung und Aktivitäts-Index in Zahlen oder als farbige Graphen ausgegeben. Eine hervorragende Verwendung für ausgediente iPads, die fortan ihr Altenteil als Fitness-Info-Tafel fristen können.