Test

Das Samsung Galaxy S4 mini im Test

Wem das aktuelle Samsung-Flaggschiff, das Galaxy S4, zu unhandlich und teuer ist, dem bleibt der Griff zum Mini-Modell. Das wird, seiner kompakten Größe zum Trotz, seinem großem Namen durchaus gerecht. Wir haben das Samsung Galaxy S4 mini getestet.

Als Samsung letztes Jahr eine kleinere Version seines Top-Smartphones, des Galaxy S3, auf den Markt war, war das Geschrei groß. Denn die Mini-Version schien außer Optik und Namen kaum etwas mit seinem großen Vorbild gemein zu haben. Trotz guter Verkaufszahlen des Galaxy S3 mini, wurden vielerorts die fehlende Leistung und das schwache Display bemängelt. Nicht so in diesem Jahr. Bereits in unserem ersten Hands-on hat das S4 einen guten Eindruck hinterlassen. Denn der diesjährige Zwerg der Galaxy-Familie, das Samsung Galaxy S4 mini, ist nicht nur handlich, sondern hat auch ordentliche Hardware im Gepäck.  

Kleiner Handschmeichler: Design und Haptik

Wie erwartet kommt das Samsung Galaxy S4 optisch wie eine zu heiß gewaschene Version seines großen Bruders daher. Das  Mikrofon ist allerdings bei dem kleineren Gerät von links unten nach rechts unten gewandert. Außerdem vermissen wir die Benachrichtigungs-LED. Ebenso wie das Samsung Galaxy S4 trägt das Mini-Modell ein Gewandt aus Polycarbonat. Auch der Smartphone-Rahmen, der den Eindruck von gebürstetem Aluminium erweckt, besteht, wie der des Galaxy S4, aus Kunststoff. In der schwarzen Version soll eine Gitterstruktur auf der Rückseite dem Gerät offensichtlich einen hochwertigen Look verpassen – über das kostengünstige Material kann allerdings auch das ausgeklügelte Design nicht hinweg täuschen. Dafür kann sich das Gerät einer makellosen Verarbeitung rühmen – auch unter Belastung knarzt und quietscht in unserem Test nichts.

Dank seines geringen Gewichts von nur 107 Gramm und angenehm abgerundeten Ecken erweist sich das Galaxy S4 Mini als echter Handschmeichler, der zudem in jeder Hosentasche Platz findet. Wirklich mini ist das Gerät mit seinem 4,3-Zoll-Screen natürlich nicht. Dennoch spielt der kleinere Formfaktor des Minis in Sachen Haptik seine Stärke aus: Mit einer Größe von 12,5 x 6,1 x 0,89 Zentimetern macht das Device nämlich eine bequeme Einhand-Bedienung möglich.

Abgespecktes Display aber gute Leistung

Die Gerätevorderseite wird von dem fast randlosen 4,3-Zoll großen Super-AMOLED-Display dominiert. Dessen Auflösung dürfte für anspruchsvolle Smartphone-Nutzer wohl das größte Haar in der Mini-Suppe sein. Mit seinen 960 x 540 Pixel kommt der Screen nämlich lediglich auf 256 ppi – das große Brüderchen S4 bringt es immerhin auf 441 ppi. So sind bei genauerem Hinsehen einzelne Bildpunkte auf dem Display durchaus zu erkennen. Schade, im Bereich der 4,3-Zoller haben wir schon Besseres gesehen. Auch in Sachen Maximalhelligkeit enttäuscht das Display. Im direkten Sonnenlicht, zeigt das Mini nämlich seine enge Verwandtschaft zu dem Galaxy S4 – und verwandelt sich in einen echten Schminkspiegel. Neben diesen Wehrmutstropfen liefert der Screen aber schöne kräftige Farben, starke Kontraste und eine gute Blickwinkelstabilität.

Betriebssystem und Features: Die Kniffe des großen Bruders

Softwareseitig hat das Samsung Galaxy S4 mini Android in der Version 4.2.2 an Bord. Darüber liegt Samsungs Touchwiz-User-Interface. Natürlich hat die Mini-Version des Samsung-Flaggschiffs einige Features seines großen Vorbilds geerbt. So steht das Gerät seinem Nutzer beispielsweise via S-Translator als Übersetzer zur Verfügung oder lässt sich via Watch-On in eine Fernbedienung ummodeln. Auch das praktische S-Beam, mit dem ein schneller Datentransfer per Wifi-Direct möglich wird, hat das kleine Geschwisterchen des S4 im Gepäck. Einige Kompromisse müssen S4-Mini-Käufer trotzdem in Kauf nehmen. Da dem Kleinen der zusätzliche optische Sensor des Galaxy S4 fehlt, gehen ihm nämlich einige Bedienfunktionen wie Air View, Smart Pause und Smart Scroll flöten. Das trotzdem noch pralle Paket an Funktionen hat Samsung in eine übersichtliche und intuitiv bedienbare Benutzeroberfläche verpackt.

Prozessor und Speicher: zügige Performance aber wenig Speicher

Im Inneren des Samsung Galaxy S4 mini tickt der Dual-Core Prozessor Qualcomm Snapdragon 400 mit 1,7 GHz. Dazu gesellen sich 1,5 GByte RAM und eine starke Adreno-305-GPU. Was auf dem Datenblatt nach wenig klingt, liefert in der Praxis ausreichend Feuer für ein flottes Bedientempo und zügige Performance. Nur bei komplexeren Games geht das System in die Knie und bringt kleinere Ruckler ins Spiel. Für ein Mittelklasse-Smartphone ist die Leistung jedoch mehr als in Ordnung. Von den knapp bemessenen 8 GB internen Speicher stehen dem Nutzer ab Werk 5 GB  zur freien Verfügung. Wem das nicht reicht, der kann zum Glück via micro-SD-Karte auf bis zu 64 GB aufstocken.

Auswechselbarer Akku

Als Stromspender fungiert ein 1900 mAh starker auswechselbarer Lithium-Ionen-Akku. Der erweist sich im Test übrigens als kleines Kraftpaket. Bei normaler bis intensiver Nutzung, inklusive Surfen und Telefonieren, übersteht der Akku einen bis zwei Tage bevor das Gerät an die rettende Steckdose muss.

Kamera: Tolle Schüsse unter guten Bedingungen

Die rückseitige Kamera des Galaxy S4 mini nimmt Bilder mit 8 Megapixeln auf. Dazu gibt es einen Autofokus und verschiedene Spielereien wie Filter und diverse Aufnahme-Modi, beispielsweise das Feature Sound&Shot oder eine spezielle Einstellung für Sportereignisse. Bei guten Lichtverhältnissen liefert die Knipse dann auch detailgenaue und farbechte Schnappschüsse.

Der gute Eindruck gerät jedoch rasch ins Wanken, wenn es an die Nachtaufnahmen geht. Denn bei ungünstigen Lichtverhältnissen geraten die Fotos trotz LED-Blitz zunehmend verrauscht. Auch bewegte Objekte treiben die Kamera schnell an ihre Grenzen und werden unscharf abgelichtet.

Um die eigenen Fotogalerien auf Facebook & Co. zu bestücken, sind die Schnappschüsse allerdings ausreichend. Videos liefert das Smartphone in Full-HD-Auflösung. Die Qualität der Aufnahmen liegt sowohl in Sachen Bild als auch Ton im grünen Bereich. Zusätzlich gibt es eine 1,9-Megapixelkamera auf der Frontseite, die für Videotelefonate aber nicht mehr, taugt.

Connectivity: Viele Schnittstellen

In Sachen Connectivity fährt Samsung bei seinem Mini die volle Palette auf. Neben WLAN a/b/g/n, Wi-Fi Direct und Bluetooth gibt es UMTS mit HSPA+, LTE NFC und GPS. In Sachen Sende- und Empfangsqualität steht der Zwerg der Galaxyfamilie allerdings hinter dem Samsung-Flaggschiff zurück. Telefonate selbst absolviert das Mini aber mit Bravour: Sowohl Sprachqualität als auch Lautstärke des S4 mini stimmen.  

Multimedia: Keine Daddelkiste aber nett zum Zeitvertreib

In Sachen Audio hat das Samsung Galaxy S4 Mini keine großen Überraschungen zu bieten. Musik wird in anständiger Qualität wiedergeben. Da die eingebauten Lautsprecher etwas schwach auf der Brust sind, empfiehlt es sich aber generell auf die mitgelieferten Samsung-Kopfhörer zurückzugreifen. Kleine Smartphone-Games wie Angry Birds sind für das Mini kein Problem. Wer sich allerdings mit schnellen Rennspielen verlustieren will, wird aufgrund der schnelleren und ruckelfreien Performance mit dem großen S4 glücklicher.

 

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