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Galaxy Note 3 im Kurztest: Erster Eindruck vom Samsung-Phablet

Auf seinem Presseevent im Rahmen der IFA kündigte Samsung sein Note 3 als das bisher „beste Samsung-Smartphone“ an. Bei der Neuauflage seines XXL-Phones hat sich der Hersteller allerdings vor allem den Eingabestift zur Brust genommen. Wir haben vor Ort Hand angelegt und herausgefunden, ob sich die Mühe auch gelohnt hat.

Dezent gewachsen mit Ecken und Kanten

Wie seine Vorgänger bewegt sich auch das Note 3 im Premiumbereich. So überrascht es nicht, dass man sich im Gegensatz zu dem günstigen Galaxy-Phablet, dem Galaxy Mega, um ein edel-schlichtes Design bemüht hat. Zwar besteht das, in einen silbernen Rahmen eingefasste, Gehäuse des Note 3 ebenfalls aus Plastik, die Rückseite kommt aber statt in Klavierlack- in elegant anmutender Lederoptik daher. Ein weniger erfreulicher Anblick bietet sich, wenn man den Akkudeckel abnimmt und entdeckt, dass man den gleichen dünnen Plastikdeckel wie immer in den Händen hält. Dafür sorgt das Kunstleder mit seinen Rillen aber für Griffigkeit und ein angenehm weiches Handling.

In der neuen Generation ist das Display des Galaxy Note von 5,5 auf 5,7 Zoll gewachsen – das Gerät selbst ist mit 151,2 x 79,2 x 8,3 Millimetern aber nur unwesentlich größer als sein Vorgänger.  Die flache Bauform schlägt sich auch im Gewicht wieder. Mit dem Generationswechsel hat das Note von 182 auf federleichte 168 Gramm abgespeckt.

Auch der S-Pen ist im Zuge des Note-Refreshs hochwertiger geraten. Der Eingabestift ist weiterhin in das Gerät integriert und liegt nun noch angenehmer in der Hand.

Üppige Ausstattung

Samsung hat sich nicht lumpen lassen und für sein hübsches Note 3 ein anständiges Ausstattungspacket geschnürt – und trotzdem keinen von den Socken gehauen. Denn auch wenn der Hersteller durchweg aktuelle und gut funktionierende Technik verbaut hat, fehlen Innovationen und bahnbrechende Neuerungen. Stattdessen ist Gerät hardwareseitig ein schönes Upgrade seines Vorgängers.

Besonders das Display des Note 2 lies noch sehr zu wünschen übrig – hier hat Samsung nun gründlich  Hand angelegt. Der 5,7 Zoll große Super-AMOLED-Screen des Note 3 löst mit Full-HD (1.920 x 1.080 Pixel) auf. Im Vergleich zu dem Bildschirm des Vorläufer-Modells hat das Display außerdem an Leuchtkraft gewonnen. So macht das Lesen und Video-gucken auch bei direkter Sonneneinstrahlung gleich sehr viel mehr Spaß.

Unter der Oberfläche taktet der kräftige Vierkerner Snapdragon 800 mit einer Frequenz von 2,3 GHz. Ihm zur Seite stehen eine Adreno-330-GPU und satte 3 Gigabyte RAM. Damit liefert das Gerät ausreichend Power, um eine butterweiche Performance von Android 4.3 zu gewährleisten. In unserem Kurztest reagierte das Note 3 ausgesprochen zackig auf alle Eingaben. Videos und Spiele liefen flüssig und ruckelfrei. An internem Speicher stellt Samsung je nach Ausführung 32 GB oder 64 GB bereit – bei Bedarf kann via micro-SD-Karte zusätzlich aufgerüstet werden. Als Powerpack fungiert ein 3.200 mAh-Akku. Dem Note 3 sollte also noch später die Puste ausgehen als dem bereits recht ausdauernden Galaxy Note 2. Verbindung zur Außenwelt gibt es zuhauf: Das Gerät hat neben WLAN und Bluetooth 4.0 auch UMTS und LTE an Bord.

Software: Fein-Tuning

Multitasking Fenster öffnen, Daten zwischen geöffneten Apps per Drag & Drop austauschen und Screenshots mit Links versehen – wo sich User der letzten Note-Generation noch durch Menüs hangeln mussten, können wir in unserem ersten Hands-on einfach ratzfatz mit dem Stylus ran.

Statt wie bei seinem Galaxy S4 Features aus allen Rohren zu ballern, hat sich Samsung bei der Entwicklung des Note 3 aber für eine Reihe ausgesuchter, feiner Funktionen entschieden. Unter anderem hat die Multi-Window-Funktionen eine Überarbeitung erfahren. Wie bereits auf dem Note 2 lässt sich das Display teilen, um zwei Apps gleichzeitig darzustellen. Dazu werden die wichtigsten Programme wie gehabt durch ein doppeltes Drücken der Zurück-Taste am linken Bildschirmrand in einer Liste aufgerufen. Ein kurzer Tipp genügt, um die gewünschten Anwendungen nebeneinander auf dem Bildschirm zu platzieren. Neu im Note 3: Apps die häufig in Kombination genutzt werden, können zur späteren Verwendung als Paar abgespeichert werden. Das klappt reibungslos, wie unser erster Versuch gezeigt hat. Schön ist auch die Möglichkeit, ein und dieselbe App gleich doppelt aufzurufen. So kann man problemlos den Chatverlauf mit zwei Personen über die gleiche Messanger-App auf dem Display verfolgen.

Auch der Datenaustausch zwischen vielen Apps funktioniert kinderleicht. Per Drag&Drop kann beispielsweise ein Kontakt in die Google-Maps-App gezogen werden - und schwupps: Schon wird die in den Kontakten hinterlegte Adresse auf der Karte angezeigt.

S-Pen: Schlauer Stift

Auch wenn das Note 3 sowohl innerlich wie äußerlich ordentlich aufgehübscht wurde, ist der eigentliche Star sein neuer Stylus, der zusammen mit dem Note 3 ausgeliefert wird. Sobald wir den Stift aus dem Smartphone ziehen, wird die App „Air Command“ gestartet und gibt uns einen Überblick über die wichtigsten Stift-Funktionen. Alternativ lässt sich das Menü auch aufrufen, indem man den Stift über dem Tablet schweben lässt, während man den Stylus-Knopf drückt. Durch die Menüs bewegt man sich ebenfalls berührungslos. Angeboten werden die Funktionen „Action Memo“, „Scrapbook“, „Screen-Write“, „S-Finder“ und das „S-Pen-Fenster“.

Action Memo:

Mit „Action Memo“ lassen sich Notizen direkt aus der Anwendung heraus erstellen. Zeitgleich klappt ein Menü auf, über das sich die Aufzeichnungen weiterverarbeiten lassen. So können wir unsere Notizen beispielsweise per E-Mail oder SMS versenden oder Adressen per Tipp auf das Karten-Icon auf Google Maps anzeigen. Telefonnummern lassen sich direkt in die Kontakte übertragen. Das klappt prima, zumindest solange der Anwender nicht dank Sauklaue dem Note 3 missverständliche Informationen liefert.

Scrapbook:

Scrapbook dient, wie sein Name schon verrät, als Sammelstelle für wichtige Infos, Links und Screenshots. Dabei beweist das Feature ausreichend Eigeninitiative, um uns eine Reihe mühsamer Arbeitsschritte abzunehmen. Via Scrapbook können Screenshots erstellt werden, indem der interessante Bereich einfach mit dem Stylus eingekreist wird. Wer mag, kann das Bild auch gleich mit Notizen versehen. Anschließend speichert die App die Daten gemeinsam ab. Metadaten liefert die App beispielsweise bei Screenshots von Webseiten – hier werden der entsprechende Link oder relevante Videos automatisch mit hinterlegt. In dem Notizbuch selbst können die Informationen ordentlich in verschiedene Kategorien zur späteren Verwendung einsortiert werden.

Screen Write:

Mit Screen Write hat Samsung eine zweite Screenshot-Funktion in das Note 3 integriert. Die kommt jedoch deutlich abgespeckter als Scrapbook daher. Mit dem Feature ist es möglich, kurzerhand einen Screenshot des kompletten Bildschirminhalts zu erstellen und ihn durch handschriftliche Informationen zu ergänzen.

Pen Windows

Mit Pen Windows können wir uns kleinere Hilfsanwendungen wie den Taschenrechner als Overlay auf dem Display anzeigen lassen.  Um von der App nicht bei der Arbeit behindert zu werden, kann das Programm auch auf einen kleinen Kreis reduziert werden, der über dem aktuellen Bildschirminhalt liegt. Um Pen Windows aufzurufen, zeichnen wir einfach ein Viereck auf den Bildschirm und wählen die gewünschte App aus. Insgesamt stehen acht Programme, darunter Youtube und Google Hangouts, zur Verfügung.

S-Finder

Mit dem S-Finder hat Samsung seine Suche gewaltig ausgebaut. Denn die Suche erstreckt sich nicht nur auf das Internet, sondern auch auf die Systemeinstellungen und die eigenen Notizen. Wer beispielsweise Stay-Smart eingibt, kann über den S-Finder direkt zu der entsprechenden Anwendung gelangen.

Als Eingabegerät für Notizen und Zeichnungen funktioniert der neue S-Pen wunderbar. Die zugehörige Software erkennt handschriftliche Texte problemlos und kann sie flott in getippte Texte umwandeln.

Galaxy Gear: Kleiner Partner fürs Handgelenk

Das Note 3 ist neben dem Note 10.1 derzeit das einzige Device, das mit Samsungs neuer Smartwatch, der Galaxy Gear, zusammenarbeitet. In unserem ersten Versuch performten die beiden Geräte als gut aufeinander abgestimmtes Duo. Mit der Smartwatch lassen sich die auf dem Note eingehenden Anrufe entgegennehmen, Fotos schießen und E-Mails sowie SMS checken. Wie sich das kleine Gadget bei diesen Aufgaben schlägt, haben wir in unserem Ersteindruck zur Galaxy Gear zusammengefasst.

Preis und Verfügbarkeit

Das Galaxy Note 3 kann bereits jetzt bei Amazon vorbestellt werden. Den Tag des Verkaufsstarts hat Samsung bisher noch nicht bekannt gegeben. In den relevanten Onlineshops ist das Gerät mit einem Preis von 699 Euro gelistet.

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