Mit einem extrem hochauflösenden Display, überarbeitetem Innenleben und weiterhin um 360 Grad drehbaren Display tritt die Neuauflage des beliebten Yoga gegen die Ultrabook-Konkurrenz an.
Das IdeaPad Yoga 2 Pro gehört zur Geräteklasse der Convertible Ultrabooks. Das vergleichsweise performante Innenleben des kompakten Mehrkämpfers steckt hier, wie bei einem Notebook, unter der Tastatur. Das Display ist daher fest mit der Basis verbunden, lässt sich über die flexiblen Scharniere aber in verschiedene Positionen drehen. Wie gut sich das in unserer Ausstattungsvariante aktuell rund 1.250 Euro teure Yoga 2 Pro mit diesem Konzept und Windows 8.1 im Alltag behauptet, zeigt der Test auf Tech.de.
Hübsch und sauber verarbeitet
Schon auf den ersten Blick fällt unser Testgerät durch sein orangenes Kunststoffgehäuse auf. Die Verarbeitung wirkt wertig, die leicht angeraute Oberfläche sorgt für eine rutschfeste Handhabung. Mit einer Bildschirmdiagonale von 13,3 Zoll, Abmessungen von 330 mm x 220 mm x 15,5 mm und einem Gewicht von knapp unter 1,4 Kilo bietet es sich für den mobilen Einsatz an. Knacken, knarzen oder auffällige Spaltmaße haben wir nicht festgestellt, was besonders für die flexiblen Scharniere spricht. Sie bieten zudem einen ausreichenden Widerstand, um das Yoga 2 Pro sicher in der gewünschten Position zu halten.
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Die Schnittstellen sind allesamt an den Seiten untergebracht, die Rückseite ist für das Gitter des dezent arbeitenden Gehäuselüfters reserviert. Beim Design orientiert sich das IdeaPad ein wenig an der Welt der Smartphones und Tablets. Auf der rechten Seite sind sowohl der Powerknopf als auch eine Lautstärkewippe untergebracht. Dazu gibt es einen einzelnen USB-Port (2.0) und eine Sperrtaste für die automatische Drehung des Displays. Links befinden sich der Anschluss für das recht klobige externe Netzteil, ein weiterer USB-Port (3.0), ein Mirco-HDMI-Port und ein 2-in-1 Kartenleser. Einen Ethernet-Port gibt es ebenso wenig wie ein optisches Laufwerk, dazu ist der Akku fest verbaut. Für die Arbeit in dunklen Umgebungen lässt sich eine Beleuchtung der Tasten zuschalten, das Touchpad reagiert auf Eingaben präzise.
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Starke Performance mit QHD+-Display
Die Arbeit mit dem Yoga 2 Pro macht auf jeden Fall Spaß. Lenovo spendiert dem IdeaPad je nach Ausstattung eine SSD mit einer Kapazität von bis zu 512 GB. Dadurch bleibt das Ultrabook im Betrieb, bis auf den zwischendurch dezent hörbaren Lüfter, auch bei anspruchsvolleren Aufgaben lautlos. Lediglich der Bereich um die Lüfterschlitze wird spürbar warm. Erst beim Stresstest unter Prime95 bläst der Lüfter deutlich hörbar, ohne aber wirklich zu stören. Normale Anwendungen fordern die Core-i CPU samt 4400 HD-Grafik sowieso deutlich weniger. Hinzu kommen 4 bis 8 GB RAM. Die beliebten Panzerschlachten in „World of Tanks“ stellt das Yoga bei 1.600 x 900 Pixeln, vielen Details und aktivierter Kantenglättung mit durchschnittlich 30 Bildern pro Sekunde dar.
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Gerade das Display kann allerdings noch deutlich mehr. Hinter Lenovos Bezeichnung QHD+ verbirgt sich eine Auflösung von 3.200x1.800 Pixeln. Ein, gemessen an der Displaygröße, sehr hoher Wert. Was im Tabletmodus und für das Marketing eine super Sache ist, entpuppt sich im Desktopbetrieb teilweise als umständlich. So wird die Installation neuer Software aufgrund der oft festen Größe der Setup-Fenster im Windows-Desktop zur Millimeterarbeit, wenn es darum geht Datei-Pfade zu bestimmen und Optionen auszuwählen.
Eine ruhige Hand braucht man auch bei der Feinjustierung von Werten in der Bild- und Videobearbeitung. Im Zweifel hilft da nur die kurzfristige manuelle Reduzierung der Displayauflösung. Unterm Strich ist der Notebookbetrieb trotz IPS-Panel, guter Helligkeit, Blickwinkelstabilität und starkem Kontrast also eher etwas für User mit guten Augen. Dazu spiegelt das Display relativ stark.
Ähnlich gemischt fällt das Urteil zur Akkulaufzeit aus. Im Idle-Betrieb unter Windows 8.1 gibt Lenovo eine maximale Laufzeit von 9 Stunden an, die in der Praxis aber kaum erreichbar ist. Größter Abnehmer für die Energie aus dem Akku ist das Display. Im Alltagstest machte es praktisch keinen Unterschied, ob das Yoga 2 Pro im Mischbetrieb aus Arbeiten, Spielen, Surfen und YouTube eingesetzt wurde oder als reiner Videoplayer. Bei voller Helligkeit ist spätestens nach knapp 4 Stunden Schluss.
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Die verschiedenen Modi zum Stromsparen setzen dementsprechend vor allem auf eine dynamische Regelung der Displayhelligkeit. Teilweise ändert sich diese dann aber mehrmals innerhalb weniger Sekunden, was viele Nutzer ebenfalls als relativ anstrengend für die Augen empfinden dürften. Insgesamt leistet sich das Ultrabook von Lenovo in der Kategorie Technik aber keine Aussetzer. WLAN bis hinauf zum n-Standard, Bluetooth 4.0 und eine HD-Webcam runden das Gesamtpaket ab.
Windows 8.1 mit wenigen Zusatzfunktionen
Die Software-Basis des Yoga 2 Pro bildet Windows 8.1 in der 64-Bit Variante. Die potente Technik bringt das Betriebssystem problemlos und ohne spürbare Verzögerungen auf den Schirm. Der Touchscreen reagiert auf Eingaben genau und schnell, die Tastatur wird im Tablet-Modus automatisch deaktiviert. Eines der Hauptfeatures ist natürlich das drehbare Display.
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Lenovo sieht hier die Modi Notebook, A-Form, Tablet und den Präsentationsmodus vor. Für jeden einzelnen können über den Transition Manager bestimmte Verhaltensmuster vordefiniert werden. Dann wechselt der Videoplayer beim Wechsel in die A-Form automatisch zur Vollbildansicht. Der Sound über die beiden Lautsprecher ist gut und ausreichend laut, wird über einen angeschlossenen hochwertigen Kopfhörer aber noch einmal zwei Klassen besser.
Die weiteren Softwarezugaben fallen durch die Bank in die Kategorie ganz nett. Über die Bewegungserkennung lassen sich Seiten im E-Book-Reader oder Folien in Powerpoint ohne Berührung des Bildschirms umblättern. Genauso wie die optionale Sprachsteuerung funktionierte dies in unserem Test allerdings nur mittelgut. Neben den eigenen Lösungen wie dem Energiemanager hat Lenovo beim Yoga 2 Pro auch recht viel Software von Drittanbietern auf die SSD gepackt.
Neben bekannten kostenlosen Apps wie Evernote oder AccuWeather findet sich darunter auch die eine oder andere Testversion. So nervt der Virenscanner von McAfee schon nach kurzer Zeit mit engagierten Warnmeldungen und dem Angebot zum Upgrade. Auch einen alternativen und kostenpflichtigen PDF-Reader brauchen wohl die wenigsten Kunden.