Wer sich das aktuelle MacBook-Angebot anschaut, wird schnell vor der einen Frage stehen: MacBook Air oder MacBook Pro? Wir hatten ein MacBook Air mit der bestmöglichen von Apple angebotenen Ausstattung im Labor und haben untersucht, wie viel „Pro“ drinsteckt.
Die Vorteile des MacBook Air gegenüber der hausinternen Konkurrenz liegen auf der Hand: Es ist unglaublich leicht und damit portabel und bietet dazu noch eine gigantisch lange Akku-Laufzeit. Die Nachteile sind ebenso augenfällig. Es hat nominell deutlich weniger Leistung zu bieten, und alle Teile sind fest verbaut, sodass ihr euch schon beim Kauf sicher sein müsst, was ihr haben wollt. Ein späteres Aufrüsten, selbst des Flash-Speichers, ist praktisch nicht möglich.
Das bietet das MacBook Air "Pro“
Das MacBook Air in maximaler Ausbaustufe hat einen 13,3 Zoll großen Bildschirm, kommt mit einem Intel Dual-Core i7-Prozessor mit 1,7 GHz, 8 GB Arbeitsspeicher, 512 GB Flash-Speicher und dem Intel Grafikchip HD Graphics 5000. Dieses Paket hat den stolzen Preis von 1.849 Euro.
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Wenn man auf Flash-Speicher nicht verzichten will und sich mit einem 13 Zoll großen Bildschirm begnügt, zahlt man für ein MacBook Pro 2.098,99 Euro und für ein MacBook Pro mit Retina Display 1.999 Euro. Diese haben zwar einen deutlich schnelleren Prozessor als das MacBook Air, dafür entstammt der Chip im MacBook Air bereits der neuesten Intel-Architektur „Haswell“. Das gleicht den Rückstand zwar nicht aus, lässt den realen Unterschied aber deutlich geringer als den nominellen ausfallen. Auch beim Grafikchip hat das Air aktuell die Nase vorn. In den Pro-MacBooks wirkt ein Intel-HD-4000-Chip. Allerdings werden bei den Pro-Modellen 2013 noch Updates erwartet.
Büro-Einsatz
Beim täglichen Einsatz am Schreibtisch lässt das MacBook Air keine Schwächen erkennen. Das war aber auch nicht anders zu erwarten. Für das Schreiben von E-Mails, das Surfen im Web und das Tippen einiger Texte mit parallel laufendem Twitter-Client und geöffneter Nachrichten-App ist selbst die vergleichsweise karge Ausstattung des Air deutlich überdimensioniert. Völlig erwartungsgemäß können sich hier auch die beiden Pro-Modelle leistungsmäßig nicht vom Air absetzen. Ein anderes Bild bietet sich bei leistungshungrigeren Anwendungsbereichen.
Bildbearbeitung
Leistungsmäßig hat das MacBook Air beim Thema Bildbearbeitung – zumindest gefühlt – die Nase leicht vorn. Hier gleichen sich die Grafikvor- und Prozessornachteile praktisch aus. Einzig beim Exportieren einer größeren Anzahl hochaufgelöster Bilder aus Aperture hatte das MacBook Pro leichte Vorteile, die sich allerdings lediglich in einer Wartezeitverkürzung von wenigen Sekunden äußerten.
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Das größte Manko von Apples Ultrabook ist ganz klar der Bildschirm. Dieser wurde in den letzten Jahren zwar immer wieder verbessert, hat aber keine Chance gegen das Retina Display. Und selbst der Bildschirm im „normalen“ MacBook Pro wirkt subjektiv hochwertiger.
Wenn man, wie der Autor dieses Textes, sonst mit einem 15-zölligen MacBook Pro arbeitet, wird man besonders bei der Bildbearbeitung zudem Schwierigkeiten haben, sich mit dem deutlich kleineren Display anzufreunden.
Videoschnitt
Das Bearbeiten von Videos, besonders in Full-HD-Auflösung, ist der erste Bereich, in dem das MacBook Air deutlich den Kürzeren zieht. Hier können die mehr als 50 Prozent schnelleren Prozessoren in MacBook Pro und MacBook Pro Retina ihre Muskeln spielen lassen und lassen das MacBook Air hinter sich. Zwar nicht so weit, dass das Air für diese Zwecke unbenutzbar wäre. Arbeitet man aber häufig mit Videos, erkauft man sich in der Pro-Reihe für etwas mehr Geld deutlich mehr Vergnügen. Und wie schon bei der Bildbearbeitung gilt auch hier: Ein nur 13 Zoll großes Display ist eine echte Hürde.
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Beeindruckend
Es läuft und läuft und läuft: Im Akku-Test, bei dem wir Macs bei 50% Display-Helligkeit und eingeschaltetem WLAN und Bluetooth so lange Filme in Endlosschleife abspielen lassen, bis sie ausgehen, schaffte das „MacBook Air Pro“ sagenhafte 12 Stunden. Ein echtes Kaufargument!
Fazit
Das MacBook Air in Vollausstattung hätte den Zusatz „Pro“ durchaus verdient. Leistungsmäßig steht es den MacBooks Pro aus der 13-Zoll-Baureihe kaum in etwas nach. Zumindest solange es sich nicht um sehr CPU-intensive Aufgaben wie mathematische Operationen oder natürlich Spiele handelt.
Gegen das MacBook Air im professionellen Einsatz spricht außerdem ein deutliches Weniger an Anschlüssen (das MacBook Pro Retina verfügt über einen zusätzlichen Thunderbolt-Anschluss sowie einen HDMI-Anschluss, das MacBook Pro kommt mit einem Netzwerk- und einem Firewire-Anschluss sowie der Möglichkeit, ein Kensington-Schloss anzubringen) und das, besonders im Vergleich zum Retina-MacBook-Pro, schlechtere Display.
Besonders für mobile Arbeiter ist das deutlich geringere Gewicht interessant. Mit 1,35 kg ist das Air knapp 300 Gramm leichter als das Retina-MacBook-Pro und unterbietet das „normale“ MacBook Pro sogar um 700 Gramm. Ein Unterschied, den man tatsächlich spürt. Ebenfalls für die Nutzung unterwegs bedeutsam ist die Akku-Leistung. Hier läuft das MacBook Air allen anderen davon und schafft fast die doppelte Laufzeit.
- Kompakt
- Leistungsstark
- Für viele "Pro"-Arbeiten ist das Display zu klein