Gleichzeitig mit dem Smartphone Xperia Z2 hat Sony auch ein neues Tablet, das Xperia Z2 Tablet, auf den Markt gebracht. Auf den ersten Blick können wir nicht glauben, wie dünn das Gerät ist.
Auch beim Flaggschiff-Tablet Xperia ZX verfolgt Sony dieselbe Strategie wie bei den hauseigenen Flaggschiff-Smartphones: Rund alle sechs Monate veröffentlicht das japanische Unternehmen ein neues Gerät. Die Modelle unterscheiden sich dabei sowohl im Design als auch in der Hardware nur in Kleinigkeiten von den Vorgänger-Versionen. Dadurch bleibt das Tablet wertstabil, denn erst auf den zweiten oder dritten Blick erkennt man, um welches Modell es sich genau handelt.
Auch die Hardware und Software entwickelt Sony evolutionär weiter. Ein Käufer des Xperia Z1 Tablet wird kaum eine Funktion bei seinem Gerät vermissen, die das Nachfolge-Modell besitzt. Andererseits verzichte das Unternehmen auf diese Weise auf medienwirksame technologische Revolutionen. Stattdessen findet eine Evolution der Geräte statt.
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Design und Verarbeitung sucht Seinesgleichen
Das Sony Xperia Z2 Tablet ist vielleicht das schönste und dünnste Tablet auf dem Markt. Es ist nur 6,4 Millimeter dünn und damit schlanker als so ziemlich alle Smartphones – einschließlich der Telefone aus dem eigenen Haus. Trotz der geringen dicke ist das Gerät verwindungssteif. Es lässt sich nicht verbiegen und erweckt niemals den Eindruck, dass es fragil sein könnte.
Am durchgehenden Aluminium-Rahmen, der aus einem Stück gefertigt ist, erkennt man auf den ersten Blick die Verwandtschaft mit dem Smartphone Xperia Z2. Selbst die Farbgebung entspricht bei unserem schwarzen Test-Modell dem des Smartphones. Die Vorderseite ist bis zu den Rändern mit einer kratzfesten Glasscheibe überzogen. Die Bezels, das ist der Rand zwischen Geräte-Rahmen und Display, sind jedoch relativ groß. Im Gegensatz zum Smartphone empfinden wir das beim Tablet allerdings nicht als Nachteil, denn das Gerät ist auf diese Weise angenehm an den Seiten zu halten, ohne, dass der Handballen oder Daumen Teile des Bildschirms verdecken.
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An der unteren Kante des Xperia Z2 Tablets finden wir den Xperia-Z-typischen Docking-Anschluss vor, über den das Gerät geladen werden kann. Außerdem können Anwender hier diverse Peripherie-Geräte aus dem Hause Sony anschließen, die auf alle Sony-Android-Geräte mit so einem Docking-Anschluss passen. Am linken Eck, ein ganzes Stück von diesem Docking-Anschluss entfernt sitzt der Kopfhörerausgang des Tablets.
Auf der rechten Kante hat Sony auf jedwede Anschlussmöglichkeit und Knöpfe verzichtet. Links finden wir circa in der Mitte der Kante die Lautstärkewippe vor und direkt darüber den für Sony charakteristischen runden silbernen Power-Knopf. Auf der oberen Seite hat Sony in der Mitte eine Infrarotschnittstelle direkt neben dem Mikrofon verbaut. Außerdem verbergen sich hier unter zwei Klappen der microUSB-Slot, der microSD-Karten- und der microSIM-Karten-Schacht. Wie auch das Smartphone Xperia Z2 hat Sony für das Xperia Z2 Tablet die IP58-Zertifizierung erhalten. Die Klappen verhindern, sofern sie richtig geschlossen sind, das Eindringen von Staub und Wasser in das Tablet. Die Software des Tablets warnt den Anwender, sollten die Klappen nicht richtig geschlossen sein. Diese Hinweise kann der Nutzer jedoch ausschalten.
Wir haben das Tablet im Test mehr als eine halbe Stunden in kaltem Wasser in der Badewanne versenkt und konnte das Gerät direkt danach in Betrieb nehmen. Wir mussten lediglich das Display abtrocknen, weil das Tablet sonst unsere Tipp-Gesten nicht absolut zuverlässig akzeptiert hatte.
Auf der Vorderseite sitzt über dem Display die Frontkamera. Im linken oberen Eck finden wir den obligatorischen silbernen Sony-Schriftzug. Hardware-Tasten besitzt das Xperia Z2 Tablet nicht. Alle Eingaben macht der Anwender über die On-Screen-Tastatur.
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Die Rückseite des Tablets ist, anders als die des Smartphones Xperia Z2, nicht verglast. Stattdessen kommt hier eine leicht gummierte Rückseite zum Einsatz, die allerdings ruhig ein wenig griffiger sein könnte. Die Designsprache der Xperia Zs bleibt jedoch erhalten: So ist auch die Rückseite beim Tablet komplett flach. Es liegt damit bündig auf dem Tisch. Beim Xperia Z2 Tablet stört diese flache Rückseite nicht, ganz im Gegensatz zur Rückseite des Smartphones. Denn das Tablet hält man in der Regel an den Kanten und nicht in einer Hand, es muss sich also nicht anschmiegen. Zentral finden wir einen weiteren Sony-Schriftzug in Silber vor. Weiter unten ist außerdem ein in grau gehaltenes Xperia-Logo angebracht, dass wir jedoch kaum erkennen können. Im rechten oberen Eck der Rückseite sitzt außerdem die Hauptkamera des Tablets. Eine LED-Leuchte fehlt jedoch.
Die Kantenmaße des Xperia Z2 Tablets betragen 266 x 172 Millimeter. Aufgrund der Dicke von nur 6,4 Millimetern, dem fehlenden Schnickschnack beim minimalistischen Design und dem geringen Gewicht von nur 439 Gramm wirkt das Tablet jedoch handlicher als es tatsächlich ist.
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Wie bei allen Xperia-Z-Geräten ist auch die Verarbeitung des Xperia Z2 Tablets hervorragend. Wie bereits oben erwähnt ist es trotz seiner geringen Dicke absolut verwindungssteif. Die Spaltmaße sind geradezu verschwindend klein. Zudem knarzt an dem Gerät nichts. Durch die gummierte Rückseite wirkt das Tablet zwar geringfügig weniger hochwertig als die Smartphones aus dem Hause Sony. Weniger Glas bedeutet aber auch, dass ein Sturz des Tablets auf der Rückseite keine Sprünge verursachen kann.
Hardware ist auf den neuesten Stand
Sony macht zwar bei der Hardware seiner Geräte kaum Experimente. Das heißt jedoch nicht, dass die Hardware nicht auf dem neuesten Stand der Technik wäre. Das 10,1-Zoll-Display löst mit 1.200 x 1.920 Pixel auf. Sämtliche Webseiten, Bilder und Video konnte das Tablet im Test gestochen scharf darstellen. Auch die Farbwiedergabe und die Blinkwinkel-Stabilität konnten uns überzeugen. Lediglich bei der Helligkeit des TFT-Display muss das Tablet Abstriche machen.
Unter der Haube des Xperia Z2 Tablets taktet ein Snapdragon-801-Quad-Core-Prozessor von Qualcomm mit 2,3 GHz. Der Arbeitsspeicher liegt bei großzügigen 3 GB. Lediglich der interne Speicher ist mit 16 GB sehr niedrig. Allerdings können Anwender diesen Flash-Speicher mit einer microSD-Karte um bis zu 64 GB erweitern.
Bei der Konnektivität spart Sony ebenfalls nicht. Das Modell mit SIM-Karten-Slot beherrscht LTE. Mit an Bord sind zudem Bluetooth 4.0, ein NFC-Chip, die Ortungs-Empfänger GPS und Glonass und der WLAN-Standard Wi-Fi 802.11 a/b/g/n/ac. Allerdings stießen wir beim Test auf die gleichen Probleme wie beim Smartphone Xperia Z2. Auch das Tablet weigerte sich ohne microSIM-Karte eine WLAN-Verbindung mit dem Router aufzubauen. Und auch mit SIM-Karte ließ die Reichweite des Wi-Fi-Moduls etwas zu wünschen übrig. Ein Vergleich mit einem Galaxy TabPro 8.4 von Samsung zeigte einen Unterschied in der Reichweite von rund fünf Metern in geschlossenen Räumen auf.
Die Frontkamera ist mit ihrem 2,2-megapixel-Sensor lediglich für Video-Telefonie zu gebrauchen. Die Hauptkamera auf der Rückseite löst dagegen mit 8,1 Megapixeln auf. Besonders schöne Fotos können Anwender damit zwar nicht schießen, dafür ist das Tablet aber auch nicht gedacht – und für Schnappschüsse und das abfotografieren von Dokumenten ist die Knipse mehr als ausreichend.
Die Kapazität des Akkus ist trotz des geringen Gewichts des Xperia Z2 Tablets mit 6.000 mAh erstaunlich groß. Im durchschnittlichen Dauerbetrieb hält das Tablet so locker einen ganzen Tag durch. Wer sparsam mit der Batterie umgeht, also wenig Filme ansieht und auf GPS und Wi-Fi größtenteils verzichtet, muss das Gerät erst wieder nach rund zwei Tagen an die Steckdose hängen.
Personalisierbares Betriebssystem
Auf den ersten Blick hat Sony das Vanilla-Android 4.4.2 KitKat von Google kaum verändert. Erst nach einiger Zeit merkt man, dass die Japaner großen Wert auf die persönliche Anpassbarkeit des Betriebssystems durch den jeweiligen Nutzer legen. So hat Sony ab Werk diverse nützliche und schicke Widgets vorinstalliert, die das Leben des Anwenders vereinfachen sollen.
Im Task-Manager können wir alle offenen Programme mit einem Tipp auf einen einzigen Button schließen. Außerdem finden wir hier nützliche Shortcuts für den Rechner und den Timer. Wischt der Anwender in der App-Übersicht von links in das Display, poppt zudem ein Menü auf, in dem sich die Apps alphabetisch, nach Nutzungs-Häufigkeit oder ganz individuell anordnen lassen. Auch nach bestimmten Apps kann man hier suchen. Käufer des Xperia Z2 Tablets sollten diese Wisch-Geste von links in das Display ausprobieren wo es nur geht. In den meisten Sony-eigenen Apps und in System-Menüs erhalten die Anwender so weitere Einstellungsmöglichkeiten, die sich in erster Linie auf das Layout beziehen.
Selbstverständlich ist auch bei Sonys Android-Version Google Now vorinstalliert. Ein Wisch von unten in das Display ruft jedoch zwei Shortcuts auf. Einer ist für Google Now reserviert, während der andere in Sonys Median-Center führt. Dort erhält der Nutzer einen grafisch ansprechenen Überblick über seine Filme, seine Musik, Bilder oder Bücher. Dieser Medien-Hub ist unserer Meinung nach äußerst gelungen.
- Das Xperia Z2 Tablet von Sony ist mit 6,4 Millimetern extrem dünn. Aufgrund der hochwertigen Materialien und der tollen Verarbeitung ist es jedoch trotzdem sehr stabil und verwindungssteif.
- Die Hardware des Xperia Z2 Tablets entspricht dem derzeitigen Standard für High-End-Tablets. Überraschungen gibt es keine, weder in positiver noch negativer Hinsicht.
- Negativ müssen wir die mangelhafte Reichweite des WLAN-Moduls und die vergleichsweise niedrige Display-Helligkeit bewerten.