Der Spiele-Publisher Activision Blizzard kauft sich selbst von seinem Mehrheitsanteilseigener Vivendi für knapp 6 Milliarden US-Dollar los. Fünf Jahre, nachdem Vivendi aus den beiden separat übernommen Unternehmen Blizzard Entertainment und Activision eine einzige Tochterfirma geformt hatte, macht sich der Spiele-Publisher selbstständig.
Activision Blizzard kauft sich von seiner Mutterfirma Vivendi los. Für 5,83 Milliarden US-Dollar erwirbt der Publisher von World of Warcraft, Starcraft und Call of Duty 429 Millionen Aktien, für einen Einzelpreis von 13,60 US-Dollar, von seinem Hauptanteilseigner Vivendi. Außerdem kaufen die Activision-Vorstandsmitglieder Bobby Kotick und Brian Kelly über den Fund ASAC II weitere 172 Millionen Anteile für 2,34 Milliarden US-Dollar. Rund 100 Millionen US-Dollar stellen Kelly und Kotick aus ihrem Privatvermögen für den Aktienkauf bereit.
Ende der 90er Jahre erwarb Vivendi mit dem Kauf von Havas den Spiele-Publisher Blizzard Entertainment. Nachdem Vivendi im Juli 2008 auch Activision übernahm, wurde die Tochtergruppe Activision Blizzard gegründet, die sich jetzt von Vivendi frei kauft.
Die Aktienanteile verteilen sich nach der Transaktion wie folgt: Vivendi wird 12 Prozent der Activision-Blizzard-Anteile besitzen. ASAC II wird 24,9 Prozent der Aktien halten, die Mehrheit wird aber mit 62 Prozent bei Activision Blizzard selbst liegen. Die restlichen 1,1 Prozent gehören Kotick und Kelly.
Activision Blizzard wird 1,2 Milliarden US-Dollar aus den eigenen Kapitalreserven überweisen und weitere 4,6 Milliarden US-Dollar als Kredite aufnehmen müssen, um den Deal stemmen zu können. Unter anderem die Banken J.P. Morgan und Merrill Lynch, eine Tochterbank der Bank of America sind an dem Geschäft beteiligt.