Ob Bing Maps, Google Maps oder Open Maps: Alle Kartendienste legen höchsten Wert auf Aktualität. Die Bayerische Staatsbibliothek geht den umgekehrten Weg. Bayern ist per App in der Vergangenheit besuchbar – vorerst zwar nur für iPhone-Nutzer, aber eine Version für Android soll bereits im Sommer folgen.
So bietet die Bayerische Staatsbibliothek Kartenmaterial aus fünf verschiedenen Zeitperioden an. Zum Vergleich kann man sich auch die heutigen Open-Maps-Karten anzeigen lassen. Zusätzlich sind Sehenswürdigkeiten wie Kirchen, Burgen und Klöster auf den Karten eingetragen, zu denen sich zusätzliche Informationen anzeigen lassen. Schwerpunkt des Kartenmaterials ist die Stadt Nürnberg.
Am Beispiel München kann man schön nachvollziehen, wie sich Städte im Verlauf von Jahrhunderten entwickelt haben. Hier sind Karten aus den Jahren 1568, 1670, 1782, 1812 und 1876 verfügbar. Stadtteile wie Schwabing oder Neuhausen, die heute schon zum inneren Bereich zählen, liegen auf den historischen Karten weit außerhalb der Stadtmauern. Man sieht noch Bezeichnungen von Orten, die schon längst in anderen Gemeinden oder Städten aufgegangen sind. Oder manch kleiner Weiler, der damals wie heute nur aus wenigen Häusern bestand war, durch die damalige geringere Besiedlung Mitteleuropas, ein zentraler Knotenpunkt. Die App ist sicher interessant für jeden, der die Geschichte seiner Heimat erkunden will.
