Bio-Hacker treiben die Kunst der Body-Modification in ungeahnte Sphären. Durch kabellose Induktionsladungen und Blutooth ist es möglich, ein elektrisches Gerät im Körper quasi unbegrenzt lange zu betrieben. Tim Cannon hat sich einen Sensor in den Unterarm implantieren lassen, der seine Körpertemperatur misst und die Daten an seinen Computer verschickt.
Unter dem Begriff Body-Modification versteht man in der Regel Tattoos, Piercings, Schönheits-OPs und Scarring. Sogenannte Bio-Hacker fingen jedoch bereits vor einiger Zeit damit an, ihren Körper nicht nur ästhetisch zu verändern, sondern neue Funktionen einzubauen. In den letzten Monaten waren Pins im Unterarm zu sehen, an denen ein iPod befestigt werden kann oder winzige Magneten in den Fingerspitzen, mit denen magnetische und elektro-magnetische Kräfte wahrgenommen werden können.
Tim Cannon hob das bio-hacking nun auf eine neue Stufe. Er ließ sich einen Sensor in den Unterarm implantieren, der seine Körperwärme messen und die Daten via Bluetooth an seinen Computer verschicken kann. Der Sensor ist in etwa so groß wie ein Feuerzeug. Die zugehörige Batterie ist ebenfalls implantiert und kann kabellos geladen werden. Über LED-Leuchten, die durch die Haut scheinen und das Tattoo Cannons akzentuieren, wird er benachrichtigt, ob der Akku geladen werden muss.
Cannon lies sich das Implantat nicht von einem Chirurgen einsetzen, sondern von einem Body-Modification-Künstler. Da dieser keine Anästhesie verwenden darf, musste Cannon die Zähne fest zusammenbeißen. Der Cyborg ist glücklich mit seinem Implantat und arbeitet an einer kleineren Version, die mit weniger Aufwand eingepflanzt werden kann. Außerdem sollen in Zukunft mehr Sensoren in dem Gerät verbaut werden, die zum Beispiel auch den Puls messen können.
