Der Schrei nach einem sichereren Internet wird spätestens seit der NSA-Spionage-Affäre immer lauter. Nun hat es sich eine Arbeitsgruppe der Internet Engineering Task Force (IETF) zur Aufgabe gemacht, an einer standardmäßigen Datenverschlüsselung zu arbeiten.
Die von der Internet Engineering Task Force (IETF) beauftragte HTTPbis Working Group ist für die Entwicklung der HTTP-2.0-Spezifikationen verantwortlich und schlägt im Rahmen dessen vor, Daten bei ihrer Übertragung standardmäßig zu verschlüsseln. Eine wachsende Anzahl an Teilnehmern befürwortet diesen Schritt - darunter Browser-Hersteller - wobei es immer darauf ankommt, wie sich diese Änderungen am besten umsetzen lassen. Die beste Herangehensweise wäre, wenn Webseiten den gesamten oder wenigstens ausgewählten Traffic verschlüsseln würden.
Dem entgegen steht jedoch die Tatsache, dass es über 500 zertifizierte Authoritäten auf der Welt gibt, die von Browsern erkannt werden. Somit genügt es, eine zu gefährden, um letztendlich das gesamte System zum Einsturz zu bringen. Die bisherige HTTP-Struktur hat ernstzunehmende Privatsphären-Auswirkungen für Endverbraucher, da zertifizierte Authoritäten große Datenmengen und Anfragen speichern und auf individuelle IP-Adressen zurückverfolgen können. Ob und wie diese Problematik in Angriff genommen wird, geht aus den Vorschlägen der Arbeitsgruppe bislang jedoch nicht hervor.
Die Debatte um eine sicherere Datenübertragung hat mit der NSA-Spionage-Affäre begonnen und rückt seitdem zunehmend in den Fokus der Öffentlichkeit - vor allem, nachdem die Server von großen Internet-Konzernen wie Google und Yahoo vom US-amerikanischen Geheimdienst ausspioniert wurden.