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Facebook ersetzt Homescreen: "Home"-App soll Android-Geräte erobern

Das Facebook-Smartphone kommt – nur anders als erwartet. Statt ein eigenes Telefon an den Start zu bringen, präsentierte Firmengründer Mark Zuckerberg auf dem Facebook-Event am 04. April eine neue mobile Software namens Home. Die stülpt sich über das eigentliche Betriebssystem und stellt die Kommunikation mit Facebook-Freunden in den Mittelpunkt.

Den Gerüchten zum Trotz hat Facebook derzeit keine eigene Hardware in petto. Trotzdem wagt das Online-Netzwerk nun die große Smartphone-Offensive. Die hört auf den Namen „Home“ und ist eine Erweiterung für das Betriebssystem Android. Auf ein eigenes Telefon hat Zuckerberg bewusst verzichtet. Mit einem richtig tollen Device würde das Netzwerk vielleicht 20 Millionen Mitglieder erreichen – und damit nur zwei Prozent der derzeitigen Facebook-User, so das zuckerbergische Argument. Stattdessen wird das Unternehmen die neue Version seiner Facebook-App ausliefern – vorerst allerdings nur für Android-Smartphones.

Alles in blau: Facebook wird omnipräsent

Mit Facebook Home soll das soziale Netzwerk das Herzstück jeden Android-Smartphones werden. Auf dem Facebook-Phone ist daher der klassische Startscreen passé. Stattdessen spuckt „Home“ Nachrichten und Statusmeldungen von Facebook-Bekanntschaften und Notifications aus. Dieser sogenannte Cover Feed wird selbst auf dem Sperrbildschirm angezeigt.

Mit der neuen App will Zuckerberg nach eigener Aussage die Menschen und nicht Apps in den Vordergrund stellen. Letztere werden deshalb unauffällig in einem Untermenü gebunkert, das sich allerdings via Schnellzugriff öffnen lässt. Doch auch jenseits des Startbildschirms bleibt Facebook omnipräsent. Damit der User auch bei geöffneten Apps keine Nachricht verpasst, blendet das Smartphone nämlich Chat Heads ein, die über eingegangene Nachrichten informieren. Mit einem Fingertipp lässt sich das Gespräch öffnen. Wer keine Zeit zum Chatten hat, wischt die Message einfach vom Bildschirm. Die App bleibt dabei aktiv. Auch das Liken und Teilen ist aus jeder App heraus möglich.

Es geht um Geld, nicht um Menschen

Lauscht man Zuckerberg, kauft man mit der App auch gleich eine ganze Mentalität ein. Facebook Home soll nämlich laut dem Facebook-Gründer das Verhältnis der Menschen zur Technologie grundlegend verändern. Dabei werden vor allem die Leute selbst in den Vordergrund rücken. Wer zwischen den Zeilen liest, könnte allerdings den unschönen Verdacht hegen, dass vor allem Werbeanzeigen ins Blickfeld segeln. Vorerst soll der „Cover Feed“ noch ohne Banner auskommen, so der Chefentwickler Ondrejka. Das soll sich aber im Lauf der Zeit noch ändern. Derzeit scheffelt Facebook ein Viertel seiner Werbeeinnahmen aus dem mobilen Geschäft. Die Marktforschungsfirma eMarketer schätzt, dass Facebook mit „Home“ in diesem Jahr 1,53 Milliarden Dollar einstreichen kann. Seine Aktionäre konnte Facebook offenbar bereits überzeugen. Bereits während der Vorstellung der neuen Software kletterte der Aktienkurs um 3,7 Prozent auf 27,23 Dollar.

"One more thing": Das HTC First

So mancher Apple-Fan dürfte geschluckt haben, als Zuckerberg in guter alter Jobs-Manier ein „One-more-thing“ ankündigte, denn das Smartphone dahinter stammt selbstverständlich nicht aus dem Hause Apple. Das erste Gerät, dass mit der Facebook-Oberfläche ausgeliefert wird, ist das HTC First.  Das verfügt über ein 4,3 Zoll großes Display, das mit 1.280 x 720 Pixeln auflöst. Darunter taktet ein Snapdragon S400 Dual-Core-Prozessor mit 1,4 Gigahertz. Für eigene Dateien bekommt der Nutzer 16 GB nicht erweiterbaren Speicher. Für schnelle Verbindungen sorgt der Mobilfunkstandard LTE. Das Gerät wird vorerst exklusiv bei dem US-Anbieter AT&T für 99 Dollar mit Vertragsbindung erhältlich sein.

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Ab 12. April im Play Store

Ab dem 12. April soll Zuckerbergs neuestes Spielzeug im Google Play-Store verfügbar sein. Um Facebook Home aufs eigene Smartphone zu bringen, braucht es generell eine aktuelle Android-Version plus die Facebook und Messenger-Apps. Zur Startphase wird die Funktion allerdings nur für das HTC One, One X, One X+, das Samsung Galaxy S3, S4 und Note 2 verfügbar sein. Langfristig ist auch ein Rollout für andere Android-Devices in Planung. Auf dem Event war unter anderem von ZTE, Huawei und Sony die Rede.

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