Facebook verschiebt seine Pläne Daten zwischen WhatsApp und seinem Sozialen Netzwerk auszutauschen. Damit reagiert das Unternehmen auf Bedenken europäischer Datenschützer. Diese machen sich Sorgen, dass Facebook eine gigantische Nutzerdatenbank schafft, die die Privatsphäre der Nutzer aushebeln könnte. EU-Behörden wollen deshalb genauen Einblick in die Funktionsweise dieser Datenbank erhalten.
Facebook wird vorläufig keine Daten zwischen WhatsApp und seinem Sozialen Netzwerk austauschen – zumindest in der Europäischen Union. Das hat das Unternehmen am gestrigen Mittwoch bekannt gegeben. Damit reagiert Facebook auf einen offenen Brief der europäischen Datenschützer. Diese hatten sich vor einigen Tagen kritisch zu Facebooks Plänen geäußert, über WhatsApp gesammelte Metadaten für das Soziale Netzwerk zu verwenden. Zu diesen Metadaten gehört auch die Telefonnummer, die für die Nutzung von WhatsApp zwingend notwendig ist.
Facebook will mit den Daten aus WhatsApp sein Soziales Netzwerk verbessern. Allen voran das Finden von Freunden und die Personalisierung von Werbung sollen davon profitieren. Datenschützer kritisieren dagegen, dass dadurch eine gigantische Nutzerdatenbank aufgebaut wird, über die das Verhalten der Nutzer analysiert, überwacht und vorhergesagt werden kann. Europäische Datenschützer fordern von Facebook deshalb Einsicht in die genaue Funktionsweise dieser Datenbank und wie diese gegen Missbrauch oder gegen Angriffe von außen geschützt werden soll.
Facebook will Datenschützern und sich selbst Zeit verschaffen
Facebook folgt mit dem Stopp des Datenaustausches zwischen WhatsApp und seinem Sozialen Netzwerk der Forderung der Datenschützer. Nach eigener Aussage möchte es damit den Behörden Zeit geben, Sorgen und Verbesserungsvorschläge vorzubringen und diese anschließend abzuwägen. Ob das nun das endgültige Aus für Facebooks vereinte Nutzerdatenbank bedeutet, darf aber bezweifelt werden.