Facebook möchte offenbar die Inhalte anderer Webseiten direkt auf Facebook hosten. Facebook-Nutzer würden sich damit einen Klick und keine Wartezeit von mehreren Sekunden auf mobilen Geräten sparen. Auch die Webseiten könnten aufgrund der wegfallenden Wartezeit zu Mehreinnahmen kommen, da dieses System mehr Traffic erzeugt. Es stellt sich jedoch die Frage, ob Facebook mit seinem Einnahmenteilungs-Programm eine faires Modell vorschwebt.
Einem Bericht der New York Times zufolge will Facebook seinen Nutzern Inhalte anderer Webseiten direkt und vollständig auf Facebook präsentieren. Facebook-Nutzer müssen dann nicht mehr auf andere Webseiten wechseln. De facto sparen sie sich dabei einen Klick und eine kurze Wartezeit, bis die externe Webseite geladen ist.
Den Webseiten, auf denen die Inhalte online gestellt wurden, entgehen damit Klicks und somit im Zweifelsfall auch Werbeeinnahmen. Facebook ist dieses Problem bewusst. Das Unternehmen plant deshalb offenbar auch ein Programm zur Teilung der Einnahmen. Genaues ist über Facebooks Modell der Einnahmenteilung jedoch nicht bekannt. Gleichzeitig bietet Facebook den Betreibern von Webseiten und Unternehmen an, dass Posts nicht mehr in einem Standard-Design auf Facebook angezeigt werden. Stattdessen soll jeder Post ein eigenes anpassbares Layout bekommen.
Die New York Times glaubt, dass es für Nutzer und damit auch für die Betreiber von Webseiten ein Vorteil wäre, wenn die Inhalte vollständig auf Facebook landen würden. Vor allem auf Smartphones und Tablets benötigt das Laden einer neuen Webseite vergleichsweise lang – im Schnitt bis zu acht Sekunden. Wenn diese Wartezeit weg fällt, könnte dies mehr Traffic für die Ersteller der Inhalte bedeuten, weil mehr Leute aufgrund des Wegfalls der Wartezeiten auf die Inhalte klicken.
Das System hat jedoch auch einen großen Nachteil: Facebook würde damit noch mehr Macht über andere Unternehmen, zum Beispiel Nachrichten-Webseiten, erhalten und könnte diesen früher oder später Bedingungen zugunsten des eigenen Vorteils diktieren.