Über Kickstarter wird derzeit die Massenfertigung des Fahrradschlosses Bitlock finanziert, das sein Besitzer per Bluetooth über eine Smartphone-App öffnen kann. Das lästige Suchen nach einem Schlüssel soll damit der Vergangenheit angehören. Doch die Technik ist nicht ohne Tücken.
Bitlock sieht auf den ersten Blick aus wie ein gewöhnliches Bügelschloss fürs Fahrrad, denn die Technik befindet sich gut verborgen im Inneren des Riegels. Neben einer austauschbaren Spezialbatterie, die etwa 5 Jahre halten soll, steckt etwas Elektronik und Mechanik. Der Fahrradbesitzer verwendet keinen Schlüssel um das Schloss abzuschließen sondern eine Smartphone-App, die per Bluetooth 4.0 arbeitet. Auf die gleiche Weise kann das Schloss auch wieder geöffnet werden.
Wer es ganz komfortabel will, kann das Schloss auch teilautomatisch öffnen können, ohne dass das Smartphone gezückt werden muss. Dazu gibt es den Aufsperrknopf auf dem Fahrradschloss. Befindet sich das eingeschaltete Handy in einem Meter Entfernung oder darunter, während der Knopf gedrückt wird, geht das Schloss auf.
Das Schloss ist wie die meisten Bügelschlösser recht schwer und wiegt ein Kilogramm. Der Bügel mit einem Durchmesser von 1,2 Zentimetern misst 10 x 20 Zentimeter. Das reicht gerade so, wenn das Fahrrad an einem Ständer befestigt werden kann, aber bei Bäumen und Masten wird das schon kritisch.
Die App ist auch so etwas wie ein Tageskilometerzähler, die nach dem Öffnen des Schlosses anfängt, die Strecke, Geschwindigkeit und ähnliches aufzuzeichnen. Beim Abschließen merkt sie sich den Standort des Rades, das der Besitzer so wiederfinden kann. Wer will, kann übrigens seinen Öffnungscode auch anderen Benutzern geben. So könnten sich mehrere Personen ein Rad teilen. Interessant ist dieses Feature aber wohl eher für Fahrradverleihstationen. Übrigens: Wer sein Handy verliert, muss nicht auch noch zu Fuß gehen oder gar Einbruchswerkzeug verwenden. Der Zugangscode wird verschlüsselt in der Cloud des Benutzeraccounts gespeichert, so dass man auch mit einem neuen Handy sein Schloss aufkriegt.
Geht der Saft der eingebauten Batterie des Bügelschlosses langsam zur Neige, meldet das die App. Ein wenig problematischer wird es schon, wenn der Akku des Smartphones leer ist. Dann kann der Besitzer sein Schloss nicht mehr öffnen. Der Rat, doch dann einen Passanten zu bitten, sein Handy benutzen zu dürfen. Da aber dort auch noch die App installiert werden muss, die es für Android und iOS gibt, ist das Unterfangen in der Praxis wohl eher untauglich.
Das Schloss soll über Kickstarter 80 US-Dollar kosten. Im regulären Handel sollen dann 140 US-Dollar verlangt werden. Die 120.000 US-Dollar, die für die Produktion benötigt werden, hat der Erfinder aber noch nicht beisammen, doch noch ist bis zum 14. November 2013 genügend Zeit dafür.