Wer weis denn eigentlich schon, wo seine Gadgets hergestellt werden, oder aus welchen Quellen das Material dafür stammt. Oder was denn alles in den Geräten verbaut ist. FairPhone will das ändern und kündigt für den Oktober 2013 ein Smartphone an, dessen Zuliefer und Hersteller Ketten moralisch und ökologisch Einwandfrei sind.
Vor einigen Jahren baute Sony Ericsson bereits mit der Greenheart Serie Mobiltelefone, die größtenteils aus recycelten Materialien bestanden. So richtig erfolgreich war die Strategie jedoch nicht. Die niederländische Firma FairPhone will jetzt in diese Fußstapfen treten und ein Umwelt verträgliches und ethisch vertretbares Smartphone auf den Markt bringen. Denn die wenigsten Menschen wissen, wo ihre Smartphones, oder auch nur ihre Hosen, eigentlich herkommen, geschweige denn, was für Materialien bei der Herstellung eigentlich benutzt wurden.
Das Innenleben des ersten FairPhones ist dabei nicht besonders spektakulär. Ein 4,3 Zoll Display, eine 8 Megapixel Kamera und 16 GB interner Speicher sprechen für ein Mittelklasse Smartphone. Als Betriebssystem ist Android 4.2 Jelly Bean ohne besondere Extras vorgesehen, wobei aber auch die Option gegeben sein soll, jedes beliebige andere Betriebssystem aufspielen zu können. Außerdem können zwei SIM Karten gleichzeitig eingelegt werden und die Batterie kann einfach selbst ausgewechselt werden. Das ganze Konzept FairPhones basiert schließlich darauf, dass das Telefon recht einfach repariert werden kann und bei einem Defekt nicht gleich komplett ausgetauscht werden muss.
Bei den Materialien verspricht FairPhone zurückverfolgbare und moralisch einwandfreie Quellen, bis hin zu den Minen für die Metalle, zu benutzen. Allerdings ist auch hier nicht alles Gold was glänzt. Die Zulieferketten sind teilweise lang und sehr komplex.
Nachdem FairPhone nun das selbst gesetzte Ziel von 5.000 Vorbestellungen erreicht hat, kann die Produktion des ersten Modells starten. Im Oktober soll der Marktstart erfolgen, wenn nichts mehr dazwischen kommt. Für rund 350 Euro kann man sich das Smartphone auch weiterhin vorbestellen, 3 Euro jeder Vorbestellung werden außerdem an „Closing the Loop“ gespendet, eine Organisation die sich um eine Verbesserung des Recyclings von elektronischen Geräten bemüht.