Mozilla lässt sich beim Design von Firefox OS 2.0 eindeutig von Apples Betriebssystem iOS inspirieren. Mit gut verarbeiteten Einsteiger-Smartphones könnte das Unternehmen so auch Leuten mit etwas weniger Geld in den Taschen das iPhone-Feeling bieten. Langfristig sehen wir Firefox OS sogar als direkten Konkurrenten zu Apple.
Gestern sind einige Screenshots des mobilen Betriebssystems Firefox OS 2.0 aufgetaucht. Zwar gibt es noch keinen Veröffentlichungstermin für diese Version, die Bilder machen jedoch bereits jetzt einen sehr guten Eindruck. Die Wurzeln dieses neuen Firefox-OS-Designs sind deutlich zu erkennen: Unverkennbar ist die Ähnlichkeit mit Apples Betriebssystem iOS.
Linktipp – iOS-Verschnitt: Schicke Screenshots von Firefox OS 2.0 aufgetaucht
Mozilla hat den Anspruch, dass das Firefox-Betriebssystem auch auf den günstigsten Einsteiger-Smartphones läuft. Mit dem neuen Design von Firefox OS 2.0 hatten wir die Befürchtung, dass das Betriebssystem nun in den Mittelklasse-Bereich drängt, da es bessere und damit teurere Hardware benötigt. Einer der freiwilligen Mitarbeiter von Mozilla konnte diese Befürchtungen jedoch zerstreuen. Firefox OS soll in Zukunft auf Smartphones laufen, die in der Produktion rund 25 US-Dollar kosten. Außerdem will Mozilla die Anforderungen des Betriebssystems auf einen Arbeitsspeicher von 128 MB RAM drücken – derzeit sind es 256 MB.
Zwar wird Firefox OS auf einem Gerät, das gerade so die Minimal-Anforderungen erfüllt, nicht besonders toll laufen. Bei Smartphones mit einer Hardwareausstattung, die für rund 100 Euro oder mehr zu haben sind, sollte das Betriebssystem allerdings mehr als flüssig funktionieren.
Wildert Mozilla bei Apple?
Apple weigert sich hartnäckig ein Smartphone herzustellen, das sich preislich im Mittelklasse-Segment von 300 – 400 Euro befindet. Es gibt jedoch genug Interessenten, die das iOS-Feeling haben wollen, ohne 700 Euro oder mehr für ein Telefon auf den Tisch legen zu müssen. Mozilla könnte genau an diesem Punkt ansetzen: Günstige Smartphones, die zwar nicht den Funktionsumfang eines iPhones haben, dafür aber das iOS-Gefühl ansprechen.
Linktipp – Mozilla: Intelligenter Firefox Launcher soll Nutzerbedürfnisse erkennen
Die Frage ist, wie sich Apple verhalten wird. In der Vergangenheit hat das Unternehmen aus Cupertino alles und jeden verklagt, der sich auch nur in einer Kleinigkeit von Apples Produkten hat inspirieren lassen.
Firefox OS für alle
Mozillas Weg wirkt an sich sehr vielversprechend. Für viele Leute reicht ein Einsteiger-Smartphone völlig aus. Den vollen Funktionsumfang eines Smartphones nutzt sowieso kaum jemand. Viel wichtiger ist den meisten Menschen ein gut verarbeitetes Telefon ohne Macken und ein schönes, gut gestaltetes und einfach zu bedienendes Betriebssystem. Zudem ist ein gut gefüllter App-Store notwendig.
Linktipp – Die 7 besten Underdog-Smartphones 2014: Einzigartigkeit, soweit das Auge reicht
Firefox App-Store ist zwar noch vergleichsweise leer, doch füllt er sich langsam aber stetig. Das neue Design verspricht außerdem einfache Bedienbarkeit und sieht enorm gut aus. Jetzt müssen nur noch die Hersteller mitziehen und ein 100-Euro-Firefox-Phone bauen, dessen Verarbeitung uns in seiner Qualität überzeugt. Dann könnte Mozilla den Smartphone-Markt von unten aufrollen und in einigen Jahren sogar dem iPhone Konkurrenz machen, sofern Apple weiterhin nur teure High-End-Smartphones herstellt.
Linktipp – Zu hoch war der Druck: Brendan Eich tritt als Mozilla-CEO zurück
