Wearables stehen derzeit hoch im Trend - bei den meisten tragbaren Geräten handelt es sich bislang allerdings in erster Linie um Smartwatches und Fitness-Tracker. Google hat nun den Gesundheitssektor im Auge und entwickelt momentan eine Kontaktlinse, die den Blutzuckerwert von Diabetikern misst und somit den schmerzhaften Heimtest in den Ruhestand schicken könnte.
Google hat eine Kontaktlinse entwickelt, die über einen eingebauten Sensor und WLAN-Chip den Blutzuckerwert von Diabetikern misst. Dabei analysiert die Linse den Blutzuckergehalt in der Tränenflüssigkeit. Diese Erfindung ist insofern hilfreich, da Diabetiker regelmäßig ihren Bluckzuckerwert beobachten müssen und mithilfe dieser Technik so das schmerzhafte Aufstechen ihrer Fingerkuppe vermeiden können.
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Laut Medienberichten tüftelt Google derzeit an einem Prototypen, der den Blutzuckerwert einmal pro Sekunde misst. Langfristig soll eine integrierte LED Alarm schlagen, sobald der Wert abfällt. Die notwendige Energie erhält die Kontaktlinse aus der Ferne über eine 5-Millimeter-lange Antenne, die auf die Linse gedruckt ist und sich Strom über einen Transmitter holt, der im GHz-Frequenzbereich sendet und sich zehn Zentimeter vor dem Auge befindet.
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Einerseits führt Google gegenwärtig noch Gespräche mit der FDA, die US-amerikanische Aufsichtsbehörde für Lebensmittelüberwachung- und Arzneimittelzulassungen, da Elektronik so nah am Auge ein Gesundheitsrisiko darstellen könnte. Andererseits, ist die Elektronik zwischen zwei weichen Kontaktlinsenschichten eingebettet und sollte somit keine Verletzungen hervorrufen.
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Bei der Kontaktlinse handelt es sich einstweilen noch um einen Prototypen. Google führt allerdings derzeit medizinische Untersuchungen durch und will damit demnächst in die Öffentlichkeit gehen, um Entwicklungspartner heranzuziehen. Sollte sich dieses System bewähren, könnte die Kontaktlinse langfristig sogar die Datenbrille Google Glass ablösen, indem sie Bilder und andere Daten nahezu unmittelbar vor dem Auge darstellt. Gleichzeitig stellt sich die Frage, was sich Google einfallen lässt, um Diabetikern, die bereits Kontaktlinsen tragen, entgegenzukommen. Hier wäre es denkbar, der elektronischen Linse eine Sehkorrektur hinzuzufügen.
Offensichtlich beschränkt sich Google nicht mehr länger nur auf den traditionellen IT-Sektor, sondern weitet seine Innovationen auf andere, alltägliche Bereich aus. Erst kürzlich übernahm Google Nest für 3,2 Milliarden US-Dollar und will somit in das Haushaltswarengeschäft einsteigen – nicht zuletzt Samsung, LG und Co. Paroli zu bieten.