Google hat ein ungewohnt hohes Maß an Löschanträgen erhalten. Alleine an einem Tag erreichten die Suchmaschine 12.000 Anträge. Die gelöschten Seiten sollen aus dem Index wirklich verschwinden, verspricht der Suchmaschinenbetreiber. In der Vergangenheit war das anders. Konkurrent Bing will erst einmal abwarten.
Als Reaktion auf das Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) zum "Recht auf Vergessenwerden" hat Google vergangene Woche ein Löschformular online gestellt. Wer Einträge über sich selbst gelöscht haben will, kann das dort beantragen. Allerdings will die größte Suchmaschine der Welt Einträge nicht einfach entfernen.
"Aus Transparenzgründen wollen wir neben dem Hinweis, dass bei den Suchergebnissen Treffer nicht angezeigt werden, auch Informationen über das Ausmaß der Löschanfragen insgesamt geben", heißt es bei Google laut einem Bericht des Nachrichtenmagazins Der Spiegel.
Die Anzeige, wieviel gelöscht werden musste, könnte in Zukunft etwa im Rahmen des halbjährlichen Transparenzberichts geschehen, den das Unternehmen seit 2010 erstellt. Bislang können gelöschte Einträge auf chillingeffects.org, einem Projekt mehrerer US-Universitäten und einer Bürgerrechtsorganisation, einzeln nachvollzogen werden.
Auch wer eine Löschung beantragt hat, ist in der Datenbank der Website sichtbar. "Das wird bei Suchtreffer- Entfernungen auf Grundlage des EuGH-Urteils so nicht sein. Wir werden auf den Schutz der Anonymität achten", sagte ein Google-Sprecher.
Allein am vergangenen Freitag erreichten Google europaweit bereits 12.000 Löschgesuche, heißt es im Unternehmen laut Recherchen des Spiegel.
Anders als Google möchte Konkurrent Bing vorerst abwarten und kein Löschformular einrichten. Derzeit erreichten die Suchmaschine nur sehr wenige Löschgesuche, so Bing-Betreiber Microsoft gegenüber dem Spiegel. Dies liegt wohl auch daran, dass Bing in Deutschland nur einen Marktanteil von drei Prozent hat.