Der NSA-Skandal hat den Internetriesen Google wohl doch etwas mitgenommen. Berichten zufolge testet das Unternehmen nämlich seit Kurzem Verschlüsselungen für Dokumente, die in seinem Cloud-Speicherdienst Google Drive abgelegt werden. Einen vollständigen Schutz gibt es aber trotzdem nicht.
Wie die Webseite cnet.com berichtet, erprobt Google gerade Verschlüsselungen, um Unterlagen, die in seinem Cloud-Speicherdienst Google Drive abgelegt werden, vor Zugriffen der US-Geheimdienste zu schützen. Denn nur, wer das Passwort hat, kann in diesem Fall auf die entsprechenden Dokumente zugreifen. Der Regierung ist laut dem Auslandsspionagegesetz der Zugriff auf verschlüsselte Dateien ausdrücklich untersagt.
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Sollte Google seinen Usern tatsächlich einen sicheren Ablageplatz für ihre Dokumente bieten, dürfte der Internetriese bei seinen Nutzern einiges an Boden gut machen. „Solche Mechanismen könnten den Menschen mehr Vertrauen geben. Sie könnten dann sogar an eine vollständige Online-Sicherung ihrer Geräte denken“ so Seth Schoen von der Electronic Frontier Foundation in San Francisco.
Ganz neu ist die Verschlüsselung bei Google-Drive allerdings nicht. Schon im April 2012 erklärte ein Community-Manager in einem Google-Forum, dass Nutzerdaten zwar verschlüsselt übertragen, anschließend jedoch ohne diesen Schutz in Googles Rechenzentrum gelagert werden.
Verschlüsselungstechniken sind bei Cloud-Diensten bisher eher rar gesät. Schuld daran sind vor allem die höheren Kosten und die Problematik, verschlüsselte Dokumente zu indizieren.
Einen vollständigen Schutz vor den Behörden bietet allerdings auch eine Verschlüsselung in der Cloud nicht. Laut Alan Butler, Mitarbeiter des Electronic Privacy Information Centers kann ein Passwort nämlich durchaus „als elektronische Kommunikation“ gelten – und darf damit von einem Geheimdienst abgerufen werden. Wer seine Dokumente vor unerlaubten Gästen schützen will, dem empfiehlt sich daher, Unterlagen bereits vor der Speicherung in der Wolke zu verschlüsseln.
