Nokia stellte vergangene Woche auf dem Mobile World Congress in Barcelona sein neuestes Windows Phone, das Lumia Icon offiziell vor. Gerüchte gab es schon länger, nun ist es endlich da – und es überzeugt in vielerlei Hinsicht. Einen sehr großen Haken existiert trotzdem.
Nokia hat auf dem Mobile World Congress 2014 in Barcelona sehr medienwirksam sein erstes Android-Smartphone Nokia X vorgestellt. Auf der Pressekonferenz wurde mit keinem Wort erwähnt, das Nokia auch ein neues Windows Phone, das Lumia Icon, am Messestand präsentieren wird. Dabei ist das Icon das erste Windows Phone von Nokia, das auf die herkömmliche Namensgebung verzichtet und stattdessen einen richtigen Namen besitzt. Dementsprechend sind die Erwartungen groß.
Linktipp – Nokia Lumia 930 & 630: Neue Smartphones zum Start von Windows Phone 8.1
Das Icon besitzt einen 5-Zoll-OLED-Screen mit einer Auflösung von 1.080 x 1.920 Pixel (Full-HD). Nokia betont vor allem die große Blickwinkelstabilität und die kräftigen Farben, die den Inhalt des Displays auch bei großer Sonneneinstrahlung noch ablesbar machen sollen. Und tatsächlich: Zumindest in geschlossenen Räumen mit grellem Neonlicht wirken die Farben sehr gut. Selbst kleine Schrift ist klar erkennbar. Allerdings durften wir das Smartphone nicht mit raus nehmen und konnten das Display nicht unter der spanischen Sonne testen. Zudem ist der Bildschirm mit extrem kratzfestem Gorilla Glass 3 ausgestattet.
Angetrieben wird das Nokia Lumia Icon von einem Snapdragon-800-Quad-Core-Prozessor von Qualcomm, der mit 2,2 GHz taktet. Der Arbeitsspeicher liegt bei 2 GB RAM, der interne Speicher bei 32 GB. Die 32 GB braucht das Gerät auch, denn einen microSD-Karten-Slot sucht man vergebens. Bei der Konnektivität bietet Nokia beinahe alles, was derzeit in einem High-End-Smartphone erwarten kann. So ist das Lumia Icon mit Bluetooth 4.0, Wi-Fi 802.11 a/b/g/n/ac, einem NFC-Chip, GPS und LTE ausgestattet. Wi-Fi Direct oder einen USB-3.0-Port vermissen wir dennoch. Auch beim Akku sind wird etwas skeptisch. Die Kapazität von 2.420 mAh dürfte nur bei sparsamer Nutzung länger als 24 Stunden durchhalten.
Auf der Vorderseite des Smartphones ist eine Kamera mit einem 1,2-Megapixel-Sensor verbaut. Diese Knipse ist ausschließlich für Video-Telefonie geeignet und löst auch dabei nur mit 720p (HD-Ready) auf. Die Kamera auf der Rückseite lässt dagegen nichts zu wünschen übrig: Die Linse stammt vom renommierten Hersteller Carl Zeiss und ist mit einem 20-Megapixel-Sensor ausgestattet. Auch bei der Kamera-Software lässt sich Nokia nicht lumpen und bietet beim Icon weitgehend dieselbe detailreiche Kamera-App an, die auch beim Lumia 1020 vorinstalliert ist. Ein weiteres Feature sind die vier Mikrofone, die in erster Linie für tollen Sound bei Video-Aufnahmen sorgen sollen.
Das Design des Nokia Lumia Icon ist etwas kantiger und eckiger als das der anderen Lumias, dafür aber schicker. Der Rahmen besteht aus stabilem angerauhten Metall, die Rückseite aus ebenso stabil wirkendem Polycarbonat. Die Hauptkamera sitzt zentral im oberen Drittel der Rückseite und steht, im Gegensatz zum Lumia 1020, nicht hervor, sondern ist komplett in das Gerät eingelassen. Links neben der Linse befindet sich der Dual-LED-Blitz. Die Hardware-Tasten befinden sich wie gewohnt an der rechten Seite: Ganz unten der Kamera-Auslöser, in der Mitte der Power-Knopf und oben die Lautstärkewippe. Am oberen Ende in der Mitte sitzt der Kopfhörerausgang. Links daneben finden wir den Schacht für die SIM-Karte. Auf der linken Seite ist nichts angebracht, am unteren Ende der microUSB-Slot.
Unter dem Display sind die üblichen Windows-Phone-Tasten für „Zurück“, „Home“ und die „Suche“ zu finden. Links und rechts neben dem Bildschirm verschwendet Nokia leider etwas Platz. Hier hätte man einige Millimeter bei den Abmessungen einsparen können. So ist das Lumia Icon 137 x 71 x 9,8 Millimeter groß und mit 167 Gramm relativ schwer.
Erfreulicherweise ist der Screen des Smartphones groß genug, dass Windows Phone die mittelgroßen Kacheln in drei Spalten anzeigen kann, die kleinen sogar in sechs. Das ist bisher nur beim Phablet Nokia Lumia 1520 möglich, das mit seinem 6-Zoll-Display jedoch deutlich größer ist.