Nokia konzentriert auf der größten Mobilfunkmesse der Welt beinahe alle Energie auf das neue Einsteiger-Smartphone Nokia X. Das Besondere an dem Gerät: Es is mit einem kaum erkennbaren Android ausgestattet. Welche Strategie dahinter steht, bleibt allerdings unklar.
Nokia hat auf seiner Pressekonferenz auf dem Mobil World Congress 2014 in Barcelona sein neuestes Windows Phone Nokia Lumia Icon komplett ignoriert und stattdessen den ganzen Fokus auf die neue Android-Reihe Nokia X gelegt. Das Smartphone, das auch unter dem Codenamen „Normandy“ bekannt wurde, kommt in drei Varianten mit den Namen Nokai X, Nokia X+ und Nokia XL.
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Das Nokia X besitzt – wie auch das Nokia X+ – ein 4-Zoll-Display mit IPS-Technologie. Auch die Auflösung ist bei beiden Geräten mit 800 x 480 Pixel gleich. Das XL hingegen ist um einen ganzen Zoll größer, arbeitet aber ebenfalls mit der Auflösung von 800 x 480 Pixel.
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Auch bei den restlichen technischen Spezifikationen sind sich die Geräte sehr ähnlich. Alle drei besitzen einen Snapdragon-Dual-Core-Prozessor, der mit 1 GHz taktet. Der interne Speicher liegt bei allen Modellen bei 4 GB und kann mittels microSD-Karte erweitert werden. Während jedoch das Nokia X nur auf 512 MB RAM Arbeitsspeicher zurückgreifen kann, sind das Nokia X+ und das Nokia XL mit jeweils 768 MB RAM ausgestattet. Alle drei Geräte kommen zudem mit Bluetooth 3.0, Wi-Fi 802.11 b/g/n und zwei SIM-Karten-Slots.
Bei einigen Details unterscheiden sich die Geräte aber dann doch. So ist die Hauptkamera der beiden 4-Zoll-Smartphones nur mit einem 3-Megapixel-Sensor ausgestattet und muss ohne Blitz auskommen. Das Nokia XL besitzt dagegen eine 5-Megapixel-Knipse mit LED-Blitz und auf der Vorderseite nochmal eine 2-Megapixel-Kamera für die Videotelefonie. Auch beim Akku gibt es kleine Unterschiede: Das XL kann auf eine Kapazität von 2.000 mAh zurückgreifen, während das X und das X+ mit 1.500 mAh auskommen müssen.
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Ist das wirklich Android?
Das Nokia X und seine beiden Brüder sind die ersten Android-Smartphones aus dem Hause Nokia. Besonders pikant ist, dass Microsoft die Handy-Sparte von Nokia noch dieses Jahr übernehmen wird und wohl in erster Linie Windows Phones produzieren will. Dass Nokia Android-Geräte produziert, war lange ein Gerücht und wurde als Druckmittel gegen Microsoft gesehen, um in Verhandlungen einen Vorteil für Nokia herausschlagen zu können.
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Nun haben die Finnen das Android-Nokia tatsächlich auf den Markt gebracht – und es überrascht in jeder Hinsicht. Zum einen sollen die Geräte, je nach Modell, nur zwischen 86 und 120 Euro kosten, zum anderen ist das Betriebssystem Android kaum wiederzuerkennen. Nokia setzt auch bei seinen Android-Telefonen auf eine Kacheloberfläche, die es jedoch in Sachen Optik nicht mit Windows Phone aufnehmen kann.
Google hat dieser Oberfläche offenbar nicht zugestimmt, weshalb es auf den Geräten weder den Google Play Store noch andere Google-eigene Apps gibt. Allerdings können Nutzer sich diese Apps nachträglich auf das Smartphone installieren und erhalten so ein vollständiges Android. Außerdem sind einige Nokia-eigene Apps, wie die Navigationssoftware Nokia Here, vorinstalliert.
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