Unter Steve Ballmer geriet Microsoft in eine Krise. Das Unternehmen verpasste den kompletten Smartphone-Trend und musste mit dem Niedergang klassischer Desktop-Systeme umgehen lernen. Erst seit kurzem gilt das Unternehmen wieder als innovationsfähig und auf dem richtigen Weg. Microsofts Ex-Chef ging nun in einem Interview auf seine Zeit als Microsofts Boss ein und bestreitet, das alles schlecht war.
Microsofts ehemaliger CEO, Steve Ballmer, hat Bloomberg TV ein ausführliches Interview gegeben. In diesem Interview erzählte Ballmer ein wenig aus dem Nähkästchen über seine Zeit als Microsofts Chef. Dabei ging er auch auf seine Beziehung mit Bill Gates ein und verriet, dass diese nach seiner Übernahme des Software-Giganten stark gelitten hatte.
Ballmer zufolge entstanden Spannungen, weil Bill Gates, Microsofts Gründer und Ballmers Vorgänger als Chef des Unternehmens, nie gelernt hatte, unter der Führung eines anderen zu arbeiten. Gleichzeitig wusste Ballmer, wohl unter anderem aufgrund der Freundschaft mit Bill Gates, nicht, wie er mit ihm umgehen sollte. Erst 2008, als Bill Gates das Unternehmen mehr oder weniger vollständig verließ, lösten sich diese Spannungen.
Ballmers größtes Bedauern: Windows Vista
Dafür gab es Probleme an anderer Stelle. Ballmer wollte die Entwicklung und den Verkauf eigener Hardware, namentlich die Surface-Reihe, vorantreiben. Auch hier kam es aber intern zu Reibungen bevor Ballmer sich durchsetzen konnte. Heutzutage bereut Microsofts Ex-Chef, dass man sogar nicht viel früher in die Hardware-Produktion, vor allem bei Smartphones, eingestiegen sei. Gleichzeitig sei Microsoft Ende der 00er-Jahre aber immer noch sehr mit dem Vista-Fiasko beschäftigt gewesen. Ballmer hatte bereits früher Windows Vista als größtes Desaster des Unternehmens bezeichnet, weil viel zu viel Zeit und Geld in ein Produkt geflossen sei, das am Ende weder gut umgesetzt war noch mit innovativen Neuerungen glänzen konnte. Gleichzeitig betonte Ballmer aber auch, dass sein Unternehmen unter seiner Führung gute Produkte entwickelt habe. Er nennt hierbei die Suchmaschine Bing, die Cloud-Computing-Plattform Microsoft Azure und Office 365.