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Das ist die LG Watch Sport mit Android Wear 2.0

Am Mittwoch wurde sowohl Googles neues Wearables-Betriebssystem Android Wear 2.0 als auch die Smartwach LG Watch Sport vorgestellt. Ab heute gibt es die Uhr auch zu kaufen – zumindest in einigen Ländern. In deutschen Stores ist die LG Watch Sport, die rund 350 US-Dollar kosten soll, zwar noch nicht zu finden. Sie dürfte aber bald auch hierzulande verfügbar sein. Und wer sich den Kauf einer Smartwatch überlegt, der kommt um die LG Watch Sport wahrscheinlich gar nicht herum.

LG hat nun endlich seine Smartwatch LG Watch Sport vorgestellt. Auf der Uhr läuft wie erwartet Googles neues Wearable-Betriebssystem Android Wear 2.0. Und diese Kombination aus Betriebssystem und Gerät stellt nun das Erwachsenwerden der Smartwatches dar.

LG hat bei der LG Watch Sport gar nicht erst versucht, ein möglichst schlankes und schickes Design umzusetzen. Dafür ist die LG Watch Style da. Stattdessen setzt das Unternehmen auf Funktionalität. Die Uhr ist deshalb mit Abmessungen von 45,4 x 51,21 Millimeter und einer Dicke von 14,2 Millimeter recht klobig. Aber selbst diese Kompromisslosigkeit beim Design zugunsten von Funktionalität hat offenbar nicht ausgereicht, die ganze Technologie im Gehäuse der Uhr selbst unterzubringen. Antennen mussten im Armband verbaut werden. Das Armband der LG Watch Sport ist deshalb nicht austauschbar.

Die Hardware

Das OLED-Display der Uhr ist rund. Die Diagonale beträgt 1,38 Zoll und die Auflösung liegt bei 480 x 480 Pixel. Das Display ist zudem mit Gorilla Glass 3 überzogen. Das schützt nicht nur vor Kratzer, sondern reduziert auch unerwünschte Reflexionen durch Lichteinfall. Die Helligkeit des Displays, das auf Wunsch immer aktiviert sein kann, passt sich dank eingebauter Sensorik automatisch an, so dass es beinahe immer gut ablesbar ist.

Unter der Haube taktet ein Snapdragon-Wear-2100-Prozessor mit 1,1 GHz. Der Arbeitsspeicher liegt bei 768 MB RAM und der interne Speicher bei 4 GB. Die Uhr besitzt Wi-Fi, Bluetooth, GPS, NFC, einen Beschleunigungsmesser, ein Gyroskop und ein Barometer. Außerdem gibt es einen SIM-Kartenschacht, denn die Smartwatch ist LTE-fähig und muss nicht zwangsläufig mit einem Smartphone verbunden sein, damit man den gesamten Funktionsumfang nutzen kann. Passend dazu besitzt die LG Watch Sport auch ein Mikrofon und einen Lautsprecher. Allerdings sollte man sich zum Telefonieren mit der Smartwatch vielleicht lieber ein Bluetooth-Headset kaufen und dieses mit der Smartwatch koppeln. Denn ob man wirklich auf offener Straße mit seiner Uhr sprechen möchte, darf bezweifelt werden.

Auf der Unterseite der Uhr ist dann noch ein Herzfrequenz-Messer angebracht. An Sensorik und Verbindungsmöglichkeiten lässt die Smartwatch also keinerlei Wünsche offen. Die Kapazität des Akkus beträgt 430 mAh. Wie lange die Akkulaufzeit der Uhr sein wird, wird sich aber erst nach einigen Tests wirklich zeigen. Geladen wird die Uhr über ein kabelloses Ladesystem.

LG hat die LG Watch zudem nach IP68 zertifiziert. Die Smartwatch ist also staubdicht und kann problemlos bis zu einer halben Stunde in einer Wassertiefe von bis zu 1,5 Metern überleben. Eine widerstandsfähigere Smartwatch gibt es aktuell nicht zu kaufen. Lediglich die Pebbles haben noch mehr ausgehalten.

Die Bedienung

Auf der rechten Seite der LG Watch Sport befinden sich zwei Buttons und in der Mitte eine drehbare Krone, die so auch von der Apple Watch bekannt ist. Die Krone kann zur Bedienung der Uhr verwendet werden. So ist damit beispielsweise das Scrollen durch Menüpunkte möglich. Alternativ kann natürlich auch der Touchscreen zur Bedienung der Uhr verwendet werden. Die Krone hat aber den Vorteil, dass man dadurch das Display mit dem Finger nicht verdeckt und tatsächlich sieht, was man eigentlich macht. Der offizielle Name der Krone ist übrigens „Rotating Slide Button“. Das Drücken der Krone startet übrigens den Google Assistenten, wenn die richtigen Vorbedingungen erfüllt sind. Dazu aber später mehr.

Oberhalb und unterhalb der Krone gibt es wie bereits erwähnt zwei Knöpfe. Diese Buttons können vom Nutzer nach eigenen Wünschen belegt werden und dienen primär als praktische Shortcut-Knöpfe. So lässt sich über die Knöpfe beispielsweise schnell Googles Sport-Suite von Android Wear 2.0 starten oder Android Pay aufrufen.

Android Wear 2.0

So viel zur Uhr selbst. Mindestens genauso wichtig ist aber auch das Betriebssystem. Denn damit steht und fällt der Nutzen und der Bedienkomfort einer Smartwatch. Und Google hat sich mit Android Wear 2.0 ordentlich ins Zeug gelegt. Mit dem originalen Android Wear ist dieses Betriebssystem eigentlich nicht mehr zu Vergleichen.

Das Design von Android Wear 2.0, Googles Material Design, ist modern und sieht aufgeräumt aus. Generell sind die Themes nicht mehr so hell wie bei Android Wear. Das sollte unter anderem auch beim Stromsparen helfen. Denn OLED-Displays benötigen bei der Darstellung von Schwarz weniger Strom als bei der Darstellung von Farben – anders als viele andere Display-Technologien. Die Symbole sind zudem rund und kreisförmige Anordnungen sind überall, auch in Menüs, zu finden. Das passt zum runden Dispaly und ist intuitiv.

Android Wear 2.0 besitzt natürlich diverse vorinstallierte Anwendungen. Die wichtigste dieser Anwendungen ist aber der App Store. Der ist direkt auf der Smartwatch zugänglich. Anwender können also alle möglichen Apps, und auch Ziffernblätter, direkt auf der Uhr installieren. Generell gesprochen sollten Nutzer diesen Smartwatch-App-Store verwenden. Denn auf diese Weise erhalten sie meistens Standalone-Smartwatch-Apps. Diese funktionieren nicht nur losgelöst von einer Smartphone-Anwendung, sondern sind fast immer performanter und besser designt. Außerdem ermöglicht dies auch iPhone-Besitzern, so ziemlich alle Funktionen von Android-Wear-2.0-Smartwatches mit ihrem Smartphone zu verwenden. Bisher war dies aufgrund mangelnder Android-Wear-Apps für iOS nicht wirklich möglich.

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Noch gibt es im App Store von Android Wear 2.0 aber nicht allzu viele dedizierte Standalone-Apps. Die Uhr funktioniert dank vieler von Google direkt implementierter Funktionen trotzdem hervorragend und besitzt einen angemessenen Funktionsumfang. Ärgerlich ist, dass man für zwei Funktionen trotzdem immer eine aktive Koppelung mit einem Android-Smartphone benötigt: Die KI Google Assistent und das Bezahlsystem Android Pay funktionieren nicht ohne Smartphone.

Eingabemethoden gibt es auf Android Wear 2.0 gleich mehrere. Man kann die Uhr via Sprache steuern, man kann auf einem winzigen Keyboard mit Swype-Funktion überraschend gut tippen und man kann auf das Display malen.

Zum Start des neuen Wearable-Betriebssystems gibt es bereits mehr als 250 Ziffernblätter. Diese Ziffernblätter können zudem mit den von der Apple Watch bekannten Komplikationen, oder auch Widgets, ausgestattet werden. Man kann sich also diverse Informationen, beispielsweise Termine, Benachrichtigungen oder Schritte direkt im Ziffernblatt anzeigen lassen.

Bewertung
Name
LG LG Watch Sport
Pro
  • Alle denkbaren Sensoren
  • Android Wear 2.0 ist intuitiv, schick und funktional
  • Beinahe vollständig betriebssystemunabhängig
  • LTE-fähig
Contra
  • Etwas klobig
  • Google Assistent funktioniert nur mit Smartphone-Koppelung
  • Android Pay funktioniert nur mit Smartphone-Koppelung
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