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Mars-Mission: NASA entwickelt Essensreplikator

Das moderne Tischleindeckdich findet sich in jeder neueren Star-Trek-Episode. Wenn Captain Picard von der Enterprise an seinen Mikrowellenherd-großen Replikator tritt und „Earl Grey, heiss“ bestellt, wünscht sich doch fast jeder, so ein Gerät sein eigen zu nennen. Aber vielleicht geht dieser Wunsch ja in Erfüllung: Die NASA lässt ihn bereits entwickeln.

Was bei der Fertigung von Bechern, Zahnrädern und Tasten funktioniert, könnte auch bei der Herstellung von Nahrung helfen. In letzter Zeit haben sich 3D-Drucker zu wahren Alleskönnern gemausert, die sogar Waffen ausdrucken können. Nun hat sich ein NASA-Projekt beim Problem, wie man Astronauten mit Mahlzeiten versorgt, ebenfalls auf das 3D-Druckverfahren besonnen. Ziel des Projekts ist es, „wohlschmeckendes, nahrhaftes“ Essen herzustellen, wie Telepolis.de schreibt. Zunächst haben die Forscher eine Pizza auf dem Speiseplan.

Die Herstellung von gedruckter Nahrung ist eine wichtige Komponente, um Missionen zum Mars zu ermöglichen. Da die Reise dorthin ein Jahr dauern dürfte, muss die Logistik mit Nahrung klappen – da ist es platzsparender und einfacher, die Komponenten der Pizza mitzuführen als die Pizza selbst. Wie die Washington Post erläutert, baut sich die Pizza wie folgt auf: Aus den Bestandteilen Öl, Wasser, Teigzubereitung, Tomaten und einem Protein-Mix werden die Komponenten Teig, Tomatensauce und Protein zusammengesetzt. Zunächst wird der Teig ausgedruckt und gebacken, dann druckt das System die Tomatensauce drauf. Zum Schluss wird eine Protein-Schicht darüber gedruckt. Hier werden die Bestandteile jeweils mit Wasser vermischt in einem Sprühdüsensystem Schicht für Schicht von unten nach oben gedruckt. Wegen ihres schichtweisen Aufbaus eignet sich eine Pizza gut für dieses Verfahren.

Natürlich könnten Kenner der US-amerikanischen Küche lästern, dass sich die gedruckte Pizza wohl kaum von den kulinarischen Genüssen der einheimischen Cuisine unterscheiden könnte – jedoch kann dieses Verfahren bei allen geschmacklichen Herausforderungen auch dazu helfen, sozusagen als „Abfallprodukt“, den Welthunger zu bekämpfen. Auch an einen militärischen Einsatz könnte man denken.

Das US-amerikanische Unternehmen Systems and Materials Research Corp. (SMRC) erhält dazu 125.000 US-Dollar um die erste Proto-Pizza zu entwickeln. Wie so etwas funktionieren könnte, zeigten Forscher von SMRC auf der Anfang Mai stattgefundenen Humans-2-Konferenz, so die Washington Post. Dort konnte man einen 3D-Drucker in Augenschein nehmen, der einen Keks mit Schokolade bedruckte. Im nächsten Schritt würde das Gerät einen Teig ausdrucken, backen und dabei die Soße und Garnierungen drucken, berichtet Cnet.com.

Im Video sieht man die Zukunft der amerikanischen Küche:

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