Stromsparende Smartphones beziehungsweise leistungsstarke Akkus nehmen eine zentrale Rolle bei Mobilgeräte ein, denn macht die Batterie erst einmal schlapp, nützt das beste Display und der schnellste Prozessor nicht mehr. Doch: Gerade aufgrund der immer anspruchsvoller werdenden Hardware machen Batterien mittlerweile viel zu schnell schlapp. Microsoft hat sich dieses grundlegende Problem zur Aufgabe gemacht und bastelt angeblich an Akkus, die eine Woche durchalten - und das nicht bei einem sparsamen, sondern durchschnittlichen Verbrauch.
Wer sein Smartphone nicht nur privat, sondern auch viel beruflich nutzt, der wird schnell feststellen, dass sich die Akkuleistung nach einem Tag voller E-Mails-Schreiben, Surfen und Spielen dem Ende entgegen neigt. Ein neues Microsoft-Projekt soll dem nun entgegensteuern. Dabei setzt das Unternehmen auf Software- und Hardware-Tricks, die die Laufzeit der Batterie auf eine Woche erhöhen soll.
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Gegenüber der MIT Technology Review erklärte der Leiter des Microsoft-Projekts, Ranveer Chandra, dass sich zwar die Technik der Smartphones kontinuierlich weiterentwickelt hat, doch die Chemie innerhalb eines Akkus mit dieser Entwicklungsgeschwindigkeit bislang nicht mithalten konnte. Im Klartext: Die Energiespeicherdichte hat sich über die letzten 15 Jahre lediglich verdoppelt.
Das Projekt im Detail
Chandras radikalste Idee ist es, Geräten zwei kleinere Lithium-Ionen-Batterien zu spendieren anstatt einen großen Akku zu verbauen, wie es bisher der Fall ist. Dabei ist eine der beiden Batterien so konzipiert, dass sie eine hohe Spannung ausgibt, was jenen zugute kommt, die auf ihrem Smartphone Spiele zocken. Die andere Batterie wiederum gibt nur kleine Spannungsschübe ab, was beispielsweise dann zum Einsatz kommt, wenn sich ein Smartphone im Stand-by-Modus befindet.
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Aktuell haben Chandra und sein Team einfache Prototypen gebaut, die angeblich bereits jetzt schon 20 Prozent bis 50 Prozent mehr Akkuleistung bringen. Auch Software-seitig hat sich einiges getan. So ist die WLAN-Software unter Windows 8 bereits energiesparender als zuvor. Chandras Arbeit hat auch ein Tool herausgebracht, das Entwicklern verraten soll, wie viel Strom deren App verbraucht.
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Eine weitere Idee ist ein Konzept namens E-Loupe, was einem Mobilbetriebssystem erlaubt, stromzerrende Anwendungen zu identifzieren und diese gegebenenfalls abzuschalten, sollten sie nicht gebraucht werden.
Chandra geht davon aus, dass sich diese stromsparenden Ideen auch auf Wearables sowie Elektroautos anwenden lassen. So könnte ein Elektroauto Strom sparen, sobald der Fahrer nach Routen sucht, die Steigungen oder unwegsames Gelände vermeiden.