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Mülleimer erstellten Bewegungsprofile der Londoner Bevölkerung

Das Unternehmen Renew hat in London zu den Olympischen Spielen Mülleimer aufgestellt, die seit diesem Sommer Bewegungsprofile von Passanten via WLAN erstellten. Die Londoner Stadtverwaltung untersagte diese Praxis nun und verbot die WLAN-Mülleimer, bis eine öffentliche Debatte darüber geführt wurde.

Zu den Olympischen Spielen in London stellte die Firma Renew in der ganzen Stadt Mülleimer mit Displays auf, auf denen Werbung angezeigt wird. So weit, so gut, nur trackten zwölf dieser Mülleimer seit diesem Sommer testweise die Smartphones von Passanten über deren WLAN-Mac-Adresse. Stolz verkündete Renew auf der eigenen Webseite, dass die Mülleimer sogar messen könnten, wie viel Zeit die Passanten in welchen Geschäften verbringen und dass sich diese Technologie hervorragend für personalisierte Werbung nutzen ließe.

Die Stadtverwaltung von London untersagte Renew gestern die weitere Nutzung dieser WLAN-Tracker. Renew versicherte, dass bei dem Tracking-System nicht erkennbar sei, welche Person sich hinter welcher Mac-Adresse verbirgt und die Daten nur anonymisiert an Dritte verkauft würden. Die Londoner Verwaltungsbeamten bestehen aber darauf, dass erst eine öffentliche Debatte geführt werden müsse, bevor solche WLAN-Tracker erlaubt werden könnten. Die Tests wurden nach Angaben des Renew-Chefs Kaveh Memari bereits ausgesetzt.

Die Entscheidung der Londoner Stadtverwaltung kommt etwas überraschend. Schließlich ist die Heimatstadt Orwells, die Großstadt mit den meisten Überwachungskameras überhaupt. Unüberwachte Bewegung in der Hauptstadt Englands ist schon seit Jahren quasi unmöglich.

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