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Paypal sperrt Crowdfunding für sicheren E-Mail-Dienst Protonmail

[Update: Paypal äußerst sich zum Thema und spricht von von einem technischen Problem] Paypal torpediert die Bemühungen des MIT und von CERN mit Protonmail einen E-Mail-Dienst mit sicherer Ende-zu-Ende-Verschlüsselung zu entwickeln. Paypal ist wegen solcher Aktionen schon mehrmals negativ aufgefallen.

[Update: 2.7.2014]

Paypal hat uns eine E-Mail geschrieben. Das Unternehmen weist darin darauf hin, dass das Protonmail-Konto wieder geöffnet wurde. Weiter schreibt das Unternehmen, dass ein "technisches Problem" für die Einschränkung des Kontos verantwortlich war und es jetzt wieder geöffnet sei. Ob Protonmail nun wieder die Möglichkeit das Projekt via Paypal zu unterstützen einrichtet, bleibt abzuwarten.

[News: 1.7.2014]

Protonmail ist nur eines von vielen Projekten, die allesamt das Ziel haben, einen sicheren E-Mail-Dienst mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung zu entwickeln. Der Dienst will jedoch nicht nur E-Mails absolut sicher verschlüsseln, sondern die Bedienung zudem sehr einfach gestalten. Schließlich gilt die nach wie vor etwas komplexe Nutzung einer Ende-zu-Ende-Verschlüsselung als Grund, weshalb sich dieses System bei der breiten Bevölkerung nicht durchsetzt. Protonmail soll aus der Schweiz betrieben werden.

Linktipp – E-Mails mit PGP und Thunderbird sicher verschlüsseln

Entwickelt wird Protonmail von der amerikanischen Eliteuniversität MIT und dem in der Schweiz basierten Forschungseinrichtung CERN, die auch den LHC betreut. Um die Entwicklung von Protonmail voran treiben zu können, haben das MIT und CERN eine Crowd-Funding-Kampagne gestartet. Mittels Kreditkarte, Bitcoins und Paypal konnten Unterstützer einen Betrag an das Projekt überweisen.

Nun hat Paypal jedoch ohne Angaben von Gründen das entsprechende Konto gesperrt. Die Entwickler können kein Geld vom Konto abheben oder an andere Konten überweisen. Paypal hat zudem die Verantwortlichen der Crowdfunding-Kampagne erst nach der Sperrung darüber informiert. In einem Telefongespräch soll ein Sprecher Paypals angegeben haben, dass nicht geklärt sei, ob eine „staatliche Erlaubnis zum Verschlüsseln der E-Mails“ vorliegen würde.

Die Entwickler verzichten auf Paypal

Nun ist solch eine Erlaubnis jedoch nicht notwendig um einen E-Mail-Dienst mit Verschlüsselung betreiben zu dürfen – weder in der Schweiz, dem Sitz von Protonmail, noch in den USA, dem Sitz von Paypal. Mittlerweile haben die Verantwortlichen der Crwodfunding-Kampagne die Möglichkeit mit Paypal zu bezahlen von der Webseite genommen. Eine finazielle Unterstützung des Projekts via Kreditkarte oder Bitcoins ist weiterhin möglich.

Das ist nicht das erste Mal, dass Paypal negativ auffällt. So hat das Unternehmen Konten der Wau-Holland-Stiftung gesperrt, über die der Chaos Computer Club Spenden für Wikileaks einsammeln wollte. Auch sperrte Paypal die Konten von deutschen Händlern, die kubanische Waren anboten mit der Begründung, dass die USA seit rund einem halben Jahrhundert einen Handelsboykott gegen Kuba betriebt. Grundsätzlich sollte man sich also gut überlegen, ob man einen Dienst nutzen will, der offenbar lediglich US-amerikanischen Gesetzen folgt.

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