Teile des Quellcode von Windows 10 sind vor Kurzem im Internet aufgetaucht. Nachdem zuerst alle Alarmglocken schrillten, gab Microsoft Entwarnung. Ein Teil des „Leaks“ sei bereits seit langer Zeit frei einsehbar gewesen. Doch die Sorge wächst, dass vor allem Malware-Programmierer durch die Veröffentlichung profitieren.
Microsoft hat ein genuines Interesse daran, dass der Leak des Quellcodes von Windows 10 nicht zu heiß gekocht wird. Entsprechend bestätigte das Unternehmen gegen „The Verge“ zwar, dass der veröffentlichte „Source Code“ echt sei, aber gleichzeitig versuchte man die Gemüter zu beruhigen. „Teile“ der Veröffentlichung seien bereits längere Zeit über offizielle Kanäle verfügbar gewesen.
Unsicherheit: Kommt nun mehr „Windows 10“-Malware?
Indirekt gibt der Konzern aus Redmond damit zu, dass andere Teile der Veröffentlichung nicht oder sogar nie hätten öffentlich werden sollen. Was bedeutet das für die Sicherheit von Windows-10-Nutzern? Oder besser gefragt: Müssen wir uns nun sorgen, dass der Quellcode vor allem Hacker dazu anleiten wird, mehr Malware für Windows 10 zu produzieren? Immerhin wären Sie in der Lage, Sicherheitslücken aufzuspüren und müssten diese nicht der Öffentlichkeit mitteilen. Sie könnten sie dann solange zu ihren Gunsten ausnutzen, bis jemand anderer Microsoft auf den Umstand hinweist, damit die Lücke geschlossen würde.
Dies ist auch imagetechnisch ein Problem für MS. Denn das Unternehmen bewirbt Win 10 als das sicherste Windows, das je veröffentlicht wurde.
Microsoft Windows 10 Pro 64bit
Was war passiert?
Zunächst meldete der britische Register von einem „massiven“ Leak. 32 Terabyte an Daten seien veröffentlicht worden. Gegenüber „The Verge“ stellte MS aber klar, dass nur rund 1,2 GB tatsächlich Quellcode seien und Partnern über die „Shared Source Initiative“ bereits seit mehreren Monaten zur Verfügung gestellt würde. Bei den weiteren Dateien handele es sich um nie veröffentlichte Service-Versionen von Windows 10, die an die entsprechenden Partner ausgeliefert werden. Die Teile des Quellcode, die Microsoft adressiert, betreffen in erster Linie Treiber für USB, (Festplatten-)Speicher und Wi-Fi.
Mittlerweile wurde der Download im Internet „freiwillig“ von der Plattform „Beta Archive“ wieder gelöscht.