Samsung hat bestimmt nicht wenig Geld in seine Kampagne Galaxy 11 investiert. Schließlich müssen all die Stars ja irgendwie bezahlt werden. Dummerweise ist die Kampagne ordentlich gescheitert.
Endlich ist es zu Ende. Samsungs Werbekampagne zur Fußball-Weltmeisterschaft fand wenige Tage nach dem Ende des Turniers in Brasilien ihren wenig beachtenswerten Abschluss. Die Mannschaft gewinnt gegen die bisher ungeschlagenen Aliens und verteidigt auf diese Weise irgendwie die Erde.
Dabei ging die Marketing-Kampagne Galaxy 11 (sprich: Galaxy Eleven) gar nicht einmal so schlecht los. Franz Beckenbauer wurde zum Team-Chef der Galaxy 11 ernannt und begann Spitzenspieler wie Ronaldo, Messi, Götze und Cassillas zu rekrutieren. In einzelnen Video-Clips zeigten die Spieler, was sie mit einem Ball erstaunliches anstellen konnten. Was genau Samsungs Android-Reihe Galaxy damit zu tun hatte, blieb vorerst ein Rätsel.
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Danach ging es bergab. In weiteren Videos kurz vor der Weltmeisterschaft trainierten die Spieler schließlich mit der Smartwatch Galaxy Gear 2 und dem neuen Flaggschiff-Smartphone Galaxy S5. Über die Geräte wurde der Trainingsfortschritt der Spieler mitgeloggt. Dummerweise waren aber nun nicht mehr die Spieler die Hauptdarsteller. Statt Messi und Co. traten animierte Figuren auf den Plan, die Messi und Co. ähnelten.
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Statt den talentiertesten Spielern unserer Zeit dabei zuzusehen, wie sie den Ball auf geradezu magische Weise unglaubliche Dinge machen ließen, konnten wir nun beobachten, wie Computer-Figuren unrealistische Bewegungen vollzogen. Dabei waren sie natürlich immer mit einem Galaxy S5 und einer Galaxy Gear 2 ausgestattet.
Schließlich begann das Spiel gegen die Aliens. Unerklärlicherweise entschied dieses Spiel über das Schicksal der ganzen Erde. Am Ende der ersten Halbzeit, die zu Beginn der Weltmeisterschaft veröffentlicht wurde, führten die Alien 3:1. In erster Linie lag es an einem fehlenden Team-Geist der Galaxy 11.
Nun hat Samsungs Marketing-Abteilung auch die zweite Halbzeit auf YouTube gestellt. Wenig überraschend gewinnt die Galaxy 11 am Ende 4:1 Auch Franz Beckenbauer durfte die ein oder andere taktische Anweisung via Smartwatch weitergeben. Die Erde ist also gerettet. Zurück bleibt der Eindruck eines schlechten Animationsfilms ohne ordentliches Drehbuch. Von spektakulären Aktionen der Fußball-Stars kann keine Rede sein, schließlich wurden sie die meisten Zeit durch Animationen ersetzt.
Außerdem ist die Spielerauswahl von Samsung für seine Galaxy 11 etwas missglückt. So fuhren Falcao und Donovan gar nicht erst mit ihren Nationalmannschaften nach Brasilien. Cassillas, Ronaldo und Oscar spielten keine guten Turniere. Rooney scheiterte in der Vorrunde. Und einige asiatische Spieler waren nur Fans bekannt, die auch wirklich allen großen europäischen Ligen folgten.
Im Großen und Ganzen bleibt das Fazit, dass Samsung von Fußball lieber die Finger lassen sollte. Nike und Adidas beherrschen diese Art von Werbung deutlich besser.
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