Deutsche Forscher haben eine Software entwickelt, die Musikplagiate automatisch erkennt und aus den Tönen geklaute Musikbestandteile automatisch herauslöscht. Ein Vollplagiat wird damit stumm.
Christian Dittmar vom Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie IDMT in Ilmenau hat eine Software entwickelt, die abgekupferte Elemente in Musikstücken erkenn. Die geklauten Bestansteile werden aus dem Lied heraus gerechnet. "Bei besonders dreisten Tondieben bleibt im Extremfall bis auf die letzte Tonspur nichts mehr vom Musikstück übrig."
Der PlagiarismAnalyzer des IDMT kann nicht nur Melodien sondern auch Samples ausspüren. Nach Angaben der Entwickler soll das in wenigen Sekunden geschehen. Auch andere Forscher am IDMT beschäftigen sich mit manipulierten Tönen - und zwar nicht nur in Musik sondern generell in Tonaufnahmen. Mit ihren Techniken soll erkannt werden, ob das Material nachträglich geändert wurde. Dazu zählen Schnitte aber auch Hinzufügungen.
Das ist natürlich nicht nur für das Herausfinden von Plagiaten interessant sondern vielmehr, um die Echtheit und Unversehrtheit von Aufnahmen zu erkennen, damit zum Beispiel Journalisten keine Aufnahmen mehr zugespielt werden, die in ihrem Zusammenhang gar nicht von der aufgezeichneten Person stammen.
Die Ergebnisse haben die Forscher auf der CeBIT gezeigt. Dort konnten Besucher erleben, wie einfach es ist, Tondateien zu manipulieren und wie die Software diese Veränderungen erkennen kann.