Forscher der ETH Zürich entwickelten eine Software, die direkten Augenkontakt bei Videotelefonie herstellt. Noch benötigt das Programm spezielle Kameras, in naher Zukunft soll es jedoch auch mit handelsüblichen Webcams funktionieren und sogar ein Skype-Plugin kommen.
Videotelefonie hat einen großen technischen Nachteil gegenüber einem realen Treffen: Es wird kaum Augenkontakt hergestellt. Die Webcam und der Bildschirm befinden sich nicht an der selben Stelle. Die User blicken auf den Bildschirm, weil sie dort ihren Gesprächspartner sehen können, während die Webcam meistens über dem Display angebracht ist. Für einen Augenkontakt, müssten die User aber direkt in die Webcam schauen. Wenn das allerdings beide Gesprächspartner so machen, wird die Videotelefonie überflüssig, denn keiner kann den anderen sehen.
Forscher des Computer Graphic Lanoratorys der ETH Zürich entwickelten eine Lösung für dieses Problem. Eine Software rotiert die Gesichter der Gesprächspartner so, dass es aussieht, als würden sie direkt in die Webcam blicken, obwohl die Augen eigentlich auf das Display gerichtet sind.
Derzeit benötigt die Software Webcams mit einem Tiefenwahrnehmungssensor. Diese Kameras sind allerdings etwas teurer als herkömmliche Webcams und sind deshalb in keinem Bildschirm standardmäßig verbaut. Sie müssen also extra hinzugekauft werden. Die Forscher arbeiten aber bereits an einer Version, die auch mit normalem Webcams zurecht kommt.
Die Software ist momentan nur für größere Firmen erhältlich. Eine Version für den Consumer-Markt soll kommen, sobald die Adaption für normale Kameras ohne Tiefenwahrnehmungssensor abgeschlossen ist. Ein Plugin für Skype ist ebenfalls angedacht.