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Wie der Suchalgorithmus die Familienzusammenführung 14 Jahre lang verhindert

Die Autorin Meredith Talusan berichtet für Wired, wie ein Suchalgorithmus ihr 14 Jahre lang Steine in den Weg legte. Sie war auf der Suche nach ihrer leiblichen Schwester, über viele Suchmaschinen und Plattformen hinweg. Doch erst der Buchstabe „K“ brachte Sie an Ihre Ziel, hatte er sie doch so lange Zeit auch davon abgehalten, ihre Suche erfolgreich zu gestalten.

Sie haben vielleicht das Gefühl, dass man im Internet „alles“ findet. Das stimmt und stimmt auch wieder nicht. So seltsam es sich anhört. Manche Information findet man einfach nicht im Internet, selbst dann nicht, wenn Sie doch auch im World Wide Web vorhanden wäre. Genau diese Erfahrung machte auch Meredith Talusan.

Familienzusammenführung seit 1997 begonnen

Seit 1997 begab sich die ältere Schwester Meredith auf die Online-Suche nach der jüngeren Schwester „Maria Christina“. Sie tat dies auch, weil ihre leibliche Mutter ihr den Kontakt zur Schwester verbot. Sie suchte nicht nur nach „Maria Christina“, aber auch nach Maria, Chris oder Chrissy. In Wired beschreibt Talusan nun, wie es für sie zum Ritual wurde, nach diesen und weiteren Namenskombinationen im Internet Ausschau zu halten.

Es begann offenbar mit der Suche auf AltaVista, später Google oder MySpace, aber auch auf Facebook versuchte Talusan Ihre jüngere Schwester ausfindig zu machen. Lange ohne Erfolg. Erst im Jahr 2011, als Sie aus heiterem Himmel auch die Kombination „Krissy“ statt „Chrissy“ bei Facebook ausprobierte, bekam sie mit einem Mal ein Ergebnis angezeigt, das auf ihre dann 26 Jahre alte Schwester passte: „Maria Krissy Sugatan“.

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Wie Algorithmen die Suche lenken

Meredith Talusan schildert, wie Sie sich von der Autokorrektur oder auch der automatischen Vervollständigung lange Zeit in die Irre hat führen lassen. Sie vertraute darauf, dass der Algorithmus es schon richten werde und natürlich auch Ergebnisse anzeige, die hinreichend ähnlich seien. Anders als bei vielen Tests in Schule und Beruf, so erklärt sie, haben wir bei den Suchalgorithmen gar nicht die Möglichkeit, die Grenzen desselben auszuloten. Wir bekommen nur anhand der Ergebnisse ein vages Bild davon, wie der Algorithmus vielleicht funktioniert.

Die jüngere Schwester nutzt den Alias Krissy im übrigen, um Ihren Namen im Internet zu verfremden. Ihr Vater hatte einen PC, den sie verwenden durfte. Er wollte allerdings, dass sie im Internet nicht ihre wahre Identität preisgibt. Deshalb nutzte sie auch später zu vielen Gelegenheiten diesen Spitznamen, der sich von ihrem eigentlich Vornamen eben nur ein wenig unterschied.

Die komplette Geschichte mit weiteren Hintergründen wurde bei Wired veröffentlicht und ist ein Beispiel dafür, welche Medienkompetenz der Umgang mit dem Internet heutzutage von uns einfordert. Allerdings liegt der Text ausschließlich in englischer Sprache vor.

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