iPhone, iPad, iPod, MacBook Pro - diese und andere Apple-Produkte kennt mittlerweile so gut wie jeder. Doch: Nicht jedes Konzept auf dem Reißbrett hat es in die industrielle Fertigung geschafft. Viele Ideen blieben Ideen. Wir zeigen euch 23 Apple-Designs, die nie umgesetzt wurden.
1982 feierte Apple nicht nur seinen sechsten Geburtstag, auch Steve Jobs begriff, dass sich das damals junge Unternehmen beziehungsweise die produzierten Rechner nicht gegen den starken Konkurrenten IBM durchsetzen konnte. Der Grund: Die meisten Apple-Produkte waren schlichtweg unansehnlich – allen voran der Apple III. Das lag in erster Linie daran, dass der ehemalige CEO Michael Scott eine Geschäftsvision verfolgte, die sich auf Monitore und Speicher konzentrierte und offensichtlich so wenig von Design hielt, dass er die Gestaltung jeder Abteilung selbst überließ. Die Folge: Es fehlte ein einheitliches Design als Wiedererkennungsmerkmal.
Der Schritt in eine neue Design-Ära
Steve Jobs, der von Anfang an als ein Design-Fanatiker galt, riss das Ruder herum und konzipierte eine Design-Strategie, die Apple zu dem machte, wie wir die Marke heute kennen: Ein globales Unternehmen, dessen Design-Sprache die Unterhaltungselektronik grundlegend revolutionierte. Der deutsche Designer und Gründer der weltweit vertretenen Agentur Frog Hartmut Esslinger riet Jobs damals ein Kern-Design-Team aufzubauen, das an ihn direkt berichten sollte. Somit konnte er vermeiden, dass jede einzelne Abteilung ihr eigenes Design entwickelte. Außerdem ermöglichte es diese Strategie, in die Zukunft zu planen anstatt spontane und somit kurzlebige Entscheidungen zu treffen.
Snow White war geboren
Entscheidend dabei war, erst einmal auszuloten, was es an Design auf dem Markt gab und wo sich für Apple geeignete Nischen boten. Aus dieser Idee entstand das Projekt mit dem Namen „Snow White“, das sich als Musterbeispiel für die ersten, industriell angefertigten Rechner etablierte. Inspirieren ließ sich Esslinger damals von der geometrischen Symbolik aus der Mythologie der amerikanischen Ureinwohner, denn es sollte ein Bezug zwischen Apple und seiner Heimat, dem amerikanischen Westen hergestellt werden.
Flachbildschirme und Touchscreens schon damals
Dass Design nicht nur attraktiv sein sollte, sondern sich auch mit der darin befindlichen Technologie verstehen muss, stand außer Frage. Der Programmierer Bill Atkinson sprach daher schon damals von Ideen wie Flachbildschirme und Touchscreens, die es somit nicht erst seit dem iPhone gibt. Apropos iPhone, auch das Zusammenspiel von Telefon und Computer war damals ebenfalls ein Thema.
Darauf basierend richtete Esslinger die Design-Konzepte aus. Nach einigen internen Unstimmigkeiten machte sich Esslinger und sein Team an die Arbeit. Das Snow White Projekt erschien allerdings noch etwas zu weich und komplex in seinen Details. Insofern entschied sich Esslinger dazu, die Details zu straffen und Peripherie-Produkte, wie Telefone und TV-angebundene Macs, mit einzubinden – der Erfolg gab ihm recht, denn seine Visionen dienten später Jonathan Ive als Vorlage für seine Design-Linie, die unter anderem den iPod enthält. Die Aufstellung des Apple II GS mit seiner CPU, Tastatur, Maus, Anschlüssen, Kabel und Drucker war die erste volle Design-Umsetzung aus dem Snow White 2 Projekt.
Mac-Geschwister: Big Mac und Baby Mac
Die beiden Konzept-Geschwister – der Big Mac (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Burger einer bekannten Fast-Food-Kette) sowie der kleine Bruder Baby Mac – galten als absolute Vorreiter angesagter, zeitgenössischer Maschinen, die für die Allgemeinheit bestimmt waren. Esslinger ging sogar davon aus, dass der Baby Mac ein großer Erfolg werden würde, doch er lag falsch und der Rechner wurde nie produziert. Diese Fehlentscheidung führte sogar dazu, dass Steve Jobs das Unternehmen erstmal verlassen musste, bis er letztendlich zwölf Jahre später, 1997, zurückkehrte.
Wir zeigen euch in unserer Bildergalerie 23 Apple-Designs, die Konzepte blieben und nie umgesetzt wurden:
