Die Hand ist das perfekte Werkzeug, doch mindestens 300 Haie an der australischen Küste haben jetzt die Möglichkeit, ganz ohne Hand und Smartphone zu twittern. Das Ganze ist keine PR-Aktion, sondern dient dem Schutz der Badenden und Surfer an der australischen Küste.
Die sogenannte Oppositionsstellung des Daumen hebt den Menschen nicht nur von anderen Säugetieren ab, ohne sie wäre auch die einhändige Bedienung eines Smartphones undenkbar. Es bleibt abzuwarten, ob man diese Fähigkeit in vielen Jahren als einen wichtigen evolutionären Schritt betrachten wird. Fakt ist: Die Nutzung von Twitter wäre ohne Daumen deutlich schwieriger.
Doch über 300 Haie haben vor der australischen Küste haben jetzt die Möglichkeit, ganz ohne Daumen zu twittern. Möglich machen das Transmitter, die von Wissenschaftlern an der Haut der Fische befestigt wurden und ein Signal abgeben, sobald sie einen bestimmten Abstand zur Küste erreicht haben. Das Signal erzeugt dann einen automatischen Tweet, der die Position, Größe und Art der Haie angibt. Die Lebensretter der australischen Küste überwachen den Twitter-Stream kontinuierlich und sind so in der Lage, präventive Maßnahmen oder im schlimmsten Fall sogar Rettungsaktionen einzuleiten.
Schaut man sich den Twitter-Stream einmal an, so zeigt er allein in den letzten 24 Stunden bis zu zehn Warnungen an. Darunter solche über bis zu fünf Meter große weiße Haie.
Diese Twitter-Warnmethode wurde deshalb ins Leben gerufen, weil in den letzten zwei Jahren sechs Menschen von Haien tödlich verletzt wurden. Erst im November starb ein 35-Jähriger an den Verletzungen nach einer Hai-Attacke. Es bleibt abzuwarten, ob dieses Warnsystem Leben rettet oder für noch mehr Angst und Schrecken unter den Badegästen sorgt. Denn die Frage, ob der Hai für den Menschen oder der Mensch für den Hai bedrohlicher ist, ist von der Statistik längst entschieden.