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WhatsApp knackt Halb-Milliarde-Nutzer-Marke: Hat die App den Shitstorm überwunden?

Nachdem sich WhatsApp durch die Übernahme von Facebook jede Menge Zorn zugezogen hat, wurde es in letzter Zeit wieder ruhig um den Messenger. Jetzt meldeten sich die Betreiber zu Wort und verkündigten den Durchbruch der 500.000.000-Nutzermarke. Hat WhatsApp den Shitstorm nun überstanden?

Im hauseigenen Blog verkündeten gestern die Betreiber von WhatsApp weltweit die Halbe-Milliarde-Nutzer-Marke geknackt zu haben. Vor allem in Ländern wie Brasilien, Indien, Mexiko und Russland erfreute sich die Chat-App wachsender Beliebtheit. Auch an ausgetauschten Daten scheint es nicht zu mangeln. So sollen die Nutzer über 700 Millionen Fotos sowie mehr als 100 Millionen Videos jeden Tag hin- und hergeschickt haben.

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Obwohl Facebook WhatsApp vor rund zwei Monate für rund 19 Milliarden US-Dollar übernommen und sich dadurch einen ordentlichen Shitstorm seitens der Nutzer zugezogen hat, scheint der Widerstand nicht lange angehalten zu haben; im Gegenteil, schenkt man den Zahlen Glauben, so hat der Kauf und die damit einhergehende Aufmerksamekeit innerhalb der Presselandschaft für einen großen Wachstumsschub der Nutzer- beziehungsweise Download-Zahlen gesorgt. Dass Facebook WhatsApp dafür verwenden wollte beziehungsweise verwenden will, um Nutzerdaten abzugreifen und seine Machtposition weiter auszubauen, ist scheinbar in Vergessenheit geraten.

Im Google Play Store hat sich WhatsApp aktuell wieder auf Platz eins der Kategorie "Top kostenlos in Android-Apps" katapultiert, während der direkte Konkurrent Threema in seiner Rubrik "Top kostenpflichtig in Android-Apps" auf den zweiten Platz abgerutscht ist. Lediglich im Apple App Store konnte Threema an seiner Spitzenposition unter den "TOP-APPS (GEKAUFT)" festhalten – WhatsApp verschwand im Vergleich dazu aus den Charts.

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Gerade Android-Nutzer verwehren Threema offensichtlich das Erbe von WhatsApp. Doch: An was liegt das? Nun, zum einen ist es äußerst bequem einem bestimmten Chat-Client treu zu bleiben, wenn diesen nahzu die gesamte Kontaktliste verwendet – bestehende Kontakte dazu zu bringen, auf eine andere App, wie Threema, auszuweichen, entpuppt sich nicht selten als aufwendiges Unterfangen. Und wer verwendet schon gerne mehrere Chat-Clients, wenn man genau so gut mit einem auskommen kann?

Zum anderen stellt für viele Nutzer der Anschaffungspreis von 1,79 Euro im Apple App Store und 1,60 Euro im Google Play Store eine Hürde dar, die nur wenige zu nehmen gewillt sind. Dass für WhatsApp nach einem Jahr eine Abo-Gebühr von 0,89 Euro anfällt, ist hier offensichtlich erstmal irrelevant. Dann gibt es wiederum Nutzer, die mit der Übernahme von Anfang an kein Problem hatten und WhatsApp über die Zeit hinweg treu geblieben sind:

„Was habt ihr Fur ein problem Meine fresse ihr tickt hier aus nur weil Zuckerberg whatsapp gekauft hat man ! Das pisst mich an ! Es ist doch alles gleich ihr lutscher ! Whatsapp ist wie früher !! Nur der Besitzer heisst jz mark zucke...“  E. Schrade (Google Play Store)

Auch persönliche Erfahrungen haben gezeigt, dass die meisten Kontakte bei WhatsApp blieben und nicht zu Threema oder einen anderen Client gewechselt haben. Folglich bleibt zusagen, dass der kurzzeitige Shitstorm zwar seine Runde gemacht und einen vorrübergehenden Schaden hinterlassen hat, was nicht zuletzt durch die Einbuße von rund 500.000 WhatsApp-Nutzern Anfang März deutlich wurde, der Hurricane jedoch mittlerweile zu einer Brise abgeflaut ist und die zwischenzeitlich gehasste App ihren Erfolgskurs wieder aufgenommen hat.

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