Nach den Plänen, den Blog-Dienst Tumblr zu übernehmen, holt Yahoo zum zweiten Schlag aus. Diesmal interessiert sich der Internetkonzern für den Video-Dienst Hulu. Die Seite gehört gegenwärtig Disney, News Corp. und Comcast und generierte 2012 einen Umsatz von 695 Millionen US-Dollar.
Laut der US-amerikanischen Webseite allthingsd.com bietet Yahoo zwischen 600 und 800 Millionen US-Dollar für den Videodienst.
Mit YouTube ist Hulu nicht zu vergleichen. Während der Content auf YouTube von jedermann gestellt werden kann, bietet Hulu US-Shows und Fernsehserien an. Den Dienst gibt es in einer kostenlosen Basisversion oder gegen Bezahlung, wobei Zuschauer hier auf mehr Programme zugreifen können. Damit ist Hulu eher mit Diensten wie Amazones Lovefilm oder Maxdome vergleichbar. Gegen eine Gebühr von 7,99 US-Dollar monatlich ist der Zugriff auf über 70.000 Sendungen möglich. Der Dienst ist gegenwärtig eine rein amerikanische Angelegenheit. Zugriff erhalten nur Nutzer mit IP-Adressen aus den Vereinigten Staaten.
Interessant ist Hulu für Yahoo besonders wegen den vier Millionen Abonnenten, die ihren monatlichen Obulus entrichten und dem Internetkonzern sofortige Einkünfte bescheren. Bei rein werbegesteuerten Seiten ist das Risiko der Investition größer. Dabei entwickelt sich Hulu recht positiv. Der Videodienst konnte seinen Kundenstamm im letzten Jahr verdoppeln.
Yahoo ist im Videosektor bereits durch Kooperationen mit ABC News, CNBC Conde Nast, NBC Sports und Wenner Media aktiv. Das Unternehmen hat dieses Jahr schon einen Anlauf unternommen, auch im europäischen und asiatischen Markt mit der Übernahme von Dailymotion seine Präsenz zu stärken. Dieser Plan wurde allerdings wegen der Bedenken der französischen Regierung aufgegeben.
