Ratgeber

Per App der Kultur auf der Spur

Wer sich für Musik, Bücher, Kunst und Kino interessiert, ist heute nicht mehr auf Tipps in den klassischen Medien oder von Freunden angewiesen. Apps fürs Smartphone und Tablet erweisen sich inzwischen fast als die besseren Ratgeber. Wir haben die interessantesten Kulturberater unter die Lupe genommen.

Kunst

Von den wenigen brauchbaren Apps zum Thema Kunst bittet das schlicht „Kunst“ benannte Programm zu Recht um Aufmerksamkeit: Über 600 Kunstwerke – Gemälde, Skulpturen und mehr – finden sich hier in HD-Qualität abgebildet. Jedes Werk kann in einem persönlichen Album gesichert werden. Außerdem lassen sich die Bilder mailen oder kopieren. Altertum, Mittelalter, Renaissance, Barock, Neoklassizismus, moderne und postmoderne Kunst: Alle wichtigen Kunstepochen sind mit Werken ihrer wichtigsten Protagonisten vertreten. Den Rubriken vorangestellt ist ein digitales Buch über „Western Art History“, das zwar in Englisch, aber doch verständlich und fundiert einen Überblick über die westlich geprägte Kunstgeschichte gibt. Darüber hinaus steht eine Suche nach Kategorien offen. Zusätzlich gibt es eine Video-Rubrik, in der Sie viele kurze und längere Filme zu Themen wie Renaissance, den Impressionisten oder moderne Kunst finden. Alternativ lässt sich auch eine Diashow mit Musik abrufen. Direkt aus der App können weitere, allerdings kostenpflichtige, Programme zu speziellen Künstlern gekauft werden. Für die Zukunft wären eine inhaltliche Erweiterung und eine deutsche Version wünschenswert. Kostenpunkt im App-Store: 1,59 Euro

Band Of The Day

Eine sehr charmante Idee, neue Musik zu entdecken: Entwickler Dreams Inc. präsentiert dem App-Käufer an jedem Tag des Jahres einen neuen Musikkünstler. Die Bands, aber auch Duos oder Sängerinnen und Sänger stammen aus aller Herren Länder und frönen allen erdenklichen Musikstilen. Nach dem Antippen des Datums auf einem Kalenderblatt wird der Künstler des Tages zunächst mit einem kurzen Text vorgestellt. Nach einem weiteren Fingertipp erscheinen Rubriken wie „Rezensionen“, „Biografie“, „Buzz“ (Beschreibungen von Twitter-Nutzern), „Video“ und „Album“, die weitergehende Informationen liefern. Ein kleiner Kreis in der oberen linken Bildschirmecke wird nach dem Antippen zum Abspielgerät von Liedern des Künstlers, die nach dem Anhören gleich gekauft werden können. Auf diese Weise werden viele interessante Interpreten gefunden, deren Namen selbst den meisten Musikexperten wenig sagen werden. Mit der App lässt sich zudem vorzüglich Zeit totschlagen, indem man sich im Kalender Band für Band nach hinten durchhört. Die App kann gratis im App-Store heruntergeladen werden.

Skoobe

Was dem einen für Musik sein Spotify, ist immer mehr Menschen für die Literatur der E-Book-Dienst Skoobe. Gegen eine Gebühr von 10 Euro monatlich lassen sich bei Skoobe E-Books ausleihen. Dementsprechend ist das Angebot eher etwas für Vielleser und solche, die keine Scheu davor haben, Bücher auf dem iPad oder iPhone zu lesen. Übersichtlich, gut strukturiert und einwandfrei funktionierend, fungiert das Angebot von Skoobe als großer digitaler Buchladen. Dort kann nach Neuheiten oder in Listen, die nach den Rubriken Belletristik, Sachbücher, Ratgeber sowie Kinder & Jugend sortiert sind, gestöbert werden. Diese bieten wiederum Unterrubriken, die eine Suche erleichtern. Auch die Verwaltung des eigenen Benutzerkontos und der ausgeliehenen oder angesehenen Bücher, der Merklisten und Lieblingsbücher weiß mit einer nutzerfreundlichen Struktur zu gefallen. Die geliehenen Bücher lassen sich über drei Geräte synchronisieren und auf diesen anzeigen. Es gibt keine Leihfristen oder Überziehungsgebühren. Einzig die Einschränkung, dass maximal fünf Bücher gleichzeitig ausgeliehen werden können, und ein momentan noch etwas begrenzter Umfang an Büchern trüben die Freude etwas. Die App gibt es gratis für iOS und Android.

Kino.de

Es gibt Apps, die Film-Trailer anbieten, andere listen das örtliche Kinoprogramm auf, und wiederum andere liefern als Datenbank zahlreiche Informationen zu Werken der Filmgeschichte. Die App der beliebten Internetseite Kino.de vereint deren Funktionen in einem einzigen Programm. Auf der Startseite findet sich eine Liste der neu anlaufenden Filme, eine Vorschau und die Kino-Charts. Jeder Film erscheint mit Plakat und Szenenfotos. Dazu können Trailer und eine Liste der Kinos abgerufen werden, in denen er läuft. Diese Liste lässt sich auf die Lieblingshäuser oder die Kinos in der Nähe eingrenzen. Direkt über die App können Empfehlungen per E-Mail oder an Facebook versendet werden. Zudem kann in einer Filmdatenbank gestöbert werden, in der sich nicht nur die aktuellen Streifen, sondern über die Suchfunktion auch Klassiker finden lassen, auch wenn hier ab und zu ein Plakat oder ein Trailer fehlt. Ein Klick befördert einen Film in eine individuelle Liste der Lieblingsstreifen, die so im Laufe der Zeit zur persönlichen Filmdatenbank wird. Umfassender mit gleichzeitig aktuellem Kino-Terminkalender ist derzeit keine Kino-App ausgestattet. Und erfreulicherweise trübt auch keine lästige Werbung den guten Gesamteindruck. Die App ist kostenlos für iOS und Android erhältlich.

 

Neben den Entwicklern von Kunst, Band Of The Day, Skoobe und Kino.de waren natürlich auch andere Publisher fleißig. Welche Apps sonst noch Kunst und Kultur auf Smartphones und Tablets bringen, zeigen wir in unserer Bildergalerie.

 

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