Im Mac steckt mehr, als man auf den ersten Blick sieht, und das Terminal holt es ans Tageslicht – etwa Spiele, Animationen, Lebenshilfe und noch einiges mehr. Wir zeigen, wo man fündig wird.
Selbst jene, denen die textbasierte Steuerung ihres Macs per Terminal-Programm ein Graus ist und das Programm lieber nicht anrühren wollen, sollten sich zumindest ein Mal ein Herz fassen. Denn es gibt einige witzige Geheimcodes, die man einfach ausprobieren sollte. Sie führen zu versteckten Funktionen, Spielen und mehr. So kann man etwa Snake, Pong oder Tetris zocken, sich die wichtigsten Stationen von „Herr der Ringe“ ansehen oder mit einem Psychoanalytiker diskutieren.
Spiele und Unterhaltsames
Viele der Easter-Eggs stecken in dem ins Betriebssystem integrierten UNIX-Text-Editor Emacs. Diesen ruft man auf, indem man in einem geöffneten Fenster des Terminal-Dienstprogramms emacs eintippen und mit Return bestätigen. Anschließend drückt man die Escape-Taste [esc] und danach [x]. Gibt man nun "tetris" ein, startet eine einfache grafische, aber lauffähige Version des Spieleklassikers. Die Steuerung erfolgt mittels Tastatur. Um Snake oder Pong zu spielen, wiederholt man die Schritte und gibt am Ende "snake" respektive "pong" ein.
Tippt man anstelle eines der Spielnamen "life" ein, zeigt eine Animation aus @-Zeichen den Aufbau und die Teilung von Zellen. Wie viele Generationen die jeweilige Lebensform erreicht, entscheidet ein Zufallsgenerator.
Wer deprimiert ist, sollte anstelle eines Spielnamens "doctor" eingeben. Dann verwandelt sich das Terminal in einen Psychoanalytiker, dem man alle Probleme (auf Englisch) mitteilen kann. Erwarten darf man selbstredend keine echte Hilfe. Ein lustiger Zeitvertreib ist es aber allemal.
Etwas anspruchsvoller ist das textbasierte Abenteuerspiel Dunnet, das stark an die Anfangszeiten der PC-Spiele aus den 80ern erinnert. Um es zu starten, öffnet man ein Terminal-Fenster, und gibt "emacs·-batch-l·dunnet" ein. Die Kommunikation muss in Englisch geführt werden. Tipp: Mit dem Befehl "inventory" sieht man alle Gegenstände, die man mit sich herumträgt. Um den Spielstand zu sichern, gibt man "save" ein. Mit "restore" setzt man ein unterbrochenes Spiel fort. Eine gute Idee ist auch, "help" einzutippen, falls man nicht mehr weiter weiß.
Relativ lange können man sich auch mit einer Star-Wars-Animation im ASCII-Format, also nur aus Buchstaben Ziffern und Sonderzeichen bestehend, beschäftigen. Dazu tippt man "telnet·to wel.blinkenlights.nl" ein, bestätigt mit Enter, lehnt sich zurück, und genießt Star Wars, wie man es noch nie gesehen hat.
Praktisches
Benötigt ihr Nachhilfe in Geschichte? Dann gebt im Terminalfenster "cat·/usr/share/ calendar/calendar.history" ein. Daraufhin erhält man eine Liste mit wichtigen Geschichtsdaten. Die Liste lässt sich nach Stichworten durchsuchen. Das Suchfenster ruft man mit [cmd] [f] auf. Wichtige Daten der „Herr der Ringe“-Trilogie erhält man, wenn man cat·/usr/share/calen- dar/calendar.lotr eingeben.
Ein etwas praktischeres Easter-Egg ist eine zusätzlich aktivierbare Fensteranimation für das Minimieren von Fenstern und geöffneten Ordern. Apple lässt Nutzer in der Systemeinstellung „Dock“ nur zwischen den Animationen „Linear“ und „Trichter“ wählen. Es gibt mit „Suck“ aber noch eine dritte Animation. Um diese zu aktivieren, gibt man im Terminal den Befehl defaults·write·com. apple.dock·mineffect -string·suck ein. Startet man den Mac neu, wird der Effekt aktiv. Um ihn wieder zu deaktivieren, wählt man in der Dock-Systemeinstellung einen der beiden anderen Effekte.
Hier noch einmal alle erwähnten Befehle zum Kopieren in das Terminal:
emacs -batch-l dunnet
telnet towel.blinkenlights.nl
cat /usr/share/calendar/calendar.history
cat·/usr/share/calendar/calendar.lotr
defaults write com.apple.dock mineffect -string suck