Ratgeber

Leihen statt kaufen: Musik, Filme und E-Books günstig auf Tablet und Smartphone nutzen

Google, Apple, Samsung und Co. wollen alle über eigene Märkte Medien wie Filme, Bücher und Musik verkaufen. Leider sind die Preise für digitale Inhalte nicht nur unverhältnismäßig hoch, sondern alles, was sich auf dem Speicher eures Geräts befindet, nimmt Platz weg. Einen deutlich günstigeren und auch Platzsparenderen Weg stellt das Leihen beziehungsweise Streamen von Inhalten dar. Wir haben einen Blick auf die wichtigsten Anbieter für euch geworfen.

Amazon Prime: Der Tausendsassa

Solltet ihr hinsichtlich des Streamens von Filmen noch gar keine Erfahrungen besitzen und auch keine besonders großen Ansprüche bei Originaltonspuren und Auswahl haben, ist Amazon eine gute erste Anlaufstelle. Denn hier gibt es beim Prime-Abo inzwischen für 50 Euro im Jahr nicht nur kostenlosen und schnellen Versand sondern auch Filme, Serien und per Kindle auch Bücher aus dem Amazon-Angebot zu leihen.

Aus alt mach neu: Amazon Prime Instant Video

Was früher Lovefilm war, heißt jetzt Amazon Prime Instant Video und ist seit letzter Woche für alle, die derzeit schon Prime besitzen, inklusive. Darum lohnt es sich, die entsprechende App aufs Tablet oder Smartphone zu laden und einfach mal auszuprobieren. Besitzt ihr die App bereits, müsst ihr den Anweisungen in der Anwendung folgen, um weiterhin auf das Angebot zugreifen zu können. Sollte das nicht funktionieren, versucht es mit einer Neuinstallation der App, sofern Videos am Rechner bereits normal abrufbar ist.

Generell handelt es sich bei Amazons Videoangebot um einen eher kleinen Katalog, der dazu nur wenige Inhalte mit Originaltonspur und selten Untertitel bietet. Desweiteren liegt nur ein kleiner Teil der Videos in HD-Qualität vor. Dafür kann man die Videos von iPad oder iPhone auf den Apple TV werfen. Auch viele Smart TVs bieten eine solche App an. Lediglich für Android gibt es noch keine App. Alternativ kann man aber auch das Kindle Fire HD, eine PS3 oder PS4, eine Xbox One oder Xbox 360 sowie einen Blu-ray-Player von Samsung oder Sony nutzen. Wer sich geliehene Videos offline ansehen will, braucht dafür allerdings ein Kindle-Fire-HD-Gerät.

Tipp: Amazon Apps

Ganz ohne Prime-Mitgliedschaft besteht die Möglichkeit, über Amazon Android-Apps zu kaufen. Zusätzlich gibt es hier jeden Tag eine App gratis, die sonst kostenpflicht ist.

Watchever: Der beste deutsche Anbieter

Von allen Video-On-Demand-Anbietern ist Watchever derjenige, der fast alles richtig macht. Es gibt die App sowohl für Android als auch für iOS und sogar auf dem Apple TV sowie vielen Smart TVs und Spielekonsolen. Desweiteren ist das Angebot sehr gut und wechselt regelmäßig durch. Die Videos stehen fast alle auch im Originalton zur Verfügung und es gibt eine Offline-Funktion. Lediglich Untertitel fehlen, dafür kostet alles zusammen aber auch nur 9 Euro monatlich und ist jederzeit kündbar. Während des freien Testmonats könnt ihr euch selbst davon überzeugen.

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Maxdome: Halbherzige Umsetzung

Auch vom Video-On-Demand-Anbieter Maxdome gibt es inzwischen eine App für iOS und mobile Windows-Geräte sowie für viele Smart TVs und Blu-ray-Player. Android-Nutzer schauen aber auch hier alt aus. Desweiteren bietet die App viele Funktionen (Airplay fehlt zum Beispiel komplett) nicht an. Es ist auch noch nicht das ganze Maxdome-Angebot verfügbar.

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Dazu kommen fehlende Untertitel, nur wenige Videos, die mit Originalton vorliegen und der Umstand, dass im monatlichen Abo für 8 Euro (jederzeit kündbar) nicht das ganze Angebot verfügbar ist. Im Abo fehlende Inhalte können, wie auch ohne Abo, einzeln geliehen werden. Solltet ihr mal reinschauen wollen, um das inhaltlich gute Angebot und die technische Umsetzung zu testen, macht euch einfach den kostenlosen Gratismonat zunutze. Aber Achtung: Es gibt keine Offline-Funktion!

Tipp: Fernsehsender-Apps

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Wenn ihr gar nichts für Videos auf Tablet und Smartphones ausgeben wollt, lohnt es sich nach Apps von Fernsehsendern umzuschauen. Gerade die Öffentlich-Rechtlichen ARDZDF, Phoenix und Arte bieten hier tolle, gut funktionierende Anwendungen an, mit denen man verpasste Sendungen und mehr anschauen kann. RTL, VOX, Sat.1 und Co. Bieten ebenfalls Streaming-Angebote an. Allerdings ist die Umsetzung hier oft eher weniger gelungen und teilweise muss man für Inhalte zahlen, die es im Fernsehen umsonst gibt.

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Spotify: Musik kostenlos streamen

Spotify ist die Mutter des Online-Musik-Verleihs. Die Auswahl an Alben und Songs ist gigantisch und das Ganze ist umsonst - sofern man kein Problem mit Werbung hat, die zwischen den Songs immer mal wieder auftaucht. Für 10 Euro im Monat kann man diese abstellen und Musik auch offline genießen. Zudem ist die Soundqualität bei Spotify Premium besser.

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Darüber hinaus bietet Spotify auch kostenlose Funktionen wie eigene Wiedergabelisten erstellen, Musikempfehlungen anhand dieser und Radiosender nach Genre oder Künstlern sortiert. Egal wie merkwürdig der eigene Musikgeschmack sein mag, ihr findet hier alles von Schlager, über klassische Musik bis hin zu Mainstream Rock und Pop. Desweiteren kann man eigene MP3s hinzufügen. Wenn ihr euch per Facebook mit Spotify verbindet, könnt ihr zudem sehen, was eure Freunde hören und umgekehrt.

Google Play Music: Schlecht nachgemacht

Google bietet einen ähnlichen Dienst wie Spotify für 10 Euro im Monat an. Das Angebot ist ebenfalls sehr umfangreich und es gibt personalisierte Radiosender sowie Empfehlungen. Allerdings muss man hierfür eine Kreditkarte bei seinem Google-Account hinterlegen, was vielen nicht möglich ist oder eben einfach nicht gewollt ist. Google-Play-Gutscheine sind hier keine Alternative. Besonders schade: Die Kreditkarte muss auch angegeben werden, wenn man die kostenlose Version von Google Play Music nutzen möchte.

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Bei der kostenlosen Version von Google Play Music kann man "nur" seine eigenen Songs hochladen - bis zu 20.000 - und diese mit mehreren Geräten synchronisieren. Das Ganze findet sogar ohne Werbung statt. Für iOS gibt es derzeit allerdings nur eine iPhone-App. Die funktioniert natürlich auch auf dem iPad, aber so richtig überzeugen kann der Google-Musik-Dienst im direkten Vergleich trotzdem nicht.

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Tipp: Amazon Cloud Player

Wenn ihr nur eure eigene Musik hören wollt und sowieso viel bei Amazon kauft, schaut euch mal den Amazon Cloud Player an. Dieser kostet zwar 25 Euro im Jahr, erlaubt euch aber bis zu 250.000 Songs abzuspeichern (bis 250 Songs ist es sogar kostenlos), Musik auf bis zu zehn Geräte (Android, iOS und am Rechner) zu streamen oder bei Bedarf Lieder für die Offline-Nutzung runterzuladen. Viele Alben, die ihr bei Amazon kauft, werden automatisch zusätzlich eurem Amazon Cloud Player zugeschrieben. Einzelne MP3-Downloads natürlich auch.

Skoobe: Die Bibliothek immer dabei

Gerade Vielleser werden erfreut feststellen, dass man mit einem Tablet und/oder Smartphone auch E-Books leicht und günstig leihen kann. Die Kaufpreise für E-Books sind nämlich gerade dahingehend, dass man diese nicht weiterverkaufen und verleihen kann, noch immer unverhältnismäßig hoch.

Der beste Tipp, um dieses Dilemma zu lösen, nennt sich Skoobe. Zugang zu dieser digitalen Leihbücherei ist bereits ab zehn Euro im Monat zu haben. Damit kann man so viele Bücher aus dem riesigen Angebot ausleihen, wie man möchte und den Dienst auf zwei Geräten nutzen. Der Maximal-Preis liegt bei 20 Euro - und je so mehr man zahlt desto mehr verschiedene Geräte kann man nutzen beziehungsweise es verlängert sich die Offline-Lese-Zeit.

Linktipp – Netflix kommt nach Deutschland

Jede Woche kommen neue Titel dazu, inklusive dem ein oder anderen aktuellen Bestseller. Die App gibt es für Android und OS. Außerdem ist sie jeweils Leihbücherei und Reader in einem. Skoobe ist monatlich kündbar und bietet einen kostenlosen Probemonat an.

Tipp: Onleihe

Solltet ihr Mitglied in einer örtlichen Bücherei sein, fragt doch mal nach, ob diese ihr Angebot an E-Books über die Onleihe zur Verfügung stellt. Wenn ja, ist dieser Dienst oft bereits in der normalen Mitgliedschaft enthalten. Die App Onleihe gibt es für Android und iOS. Sie überzeugt zwar nicht gerade durch gute Bedienbarkeit, wenn man aber eh schon Mitglied ist, lohnt sich die Installation durchaus.

Tipp: Amazon Kindle-Leihbücherei

Wenn ihr ein Kindle-Gerät besitzt, könnt ihr auf die Kindle-Leihbücherei zugreifen. Die Preise, die für jedes Buch einzeln anfallen, sowie das Angebot sind hier allerdings nicht konkurrenzfähig. Besitzt ihr zusätzlich noch eine Prime-Mitgliedschaft, könnt ihr ein Buch pro Monat kostenlos ausleihen.

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