Ratgeber

Mit dem Smartphone in den Urlaub: Teil 1 – die richtige Einstellung

Smartphones sind nicht nur für mobile Nutzer in Business und Freizeit attraktiv, sie können auch auf Reisen ein nützlicher Begleiter sein. Wir zeigen, wie man sein Smartphone optimal auf den Urlaub vorbereitet - und wie man das leidliche Problem der Akkudauer löst.

Beim Thema Urlaub gibt es ganz verschiedene Typen. Die einen planen schon Wochen vorher den ganzen Urlaub haarklein und tüfteln jedes Detail ihrer Reise aus. Wenn sie nach Mexiko fliegen, drucken sie sich vorher den Busfahrplan von Guadalajara aus, recherchieren die Taxipreise in Mexico-City und notieren sich die Telefonnummer der Deutschen Botschaft. Die anderen setzen sich ins Flugzeug, und lassen sich überraschen, was der Tag bringt. Auch beim Kofferpacken ist der Mensch nicht gleich. Der eine plant minutiös, was er alles mitnimmt und hat einen Tag vor Abfahrt alles gepackt. Der andere holte am Vorabend den Koffer aus dem Keller, und wirft alles, was er vielleicht brauchen könnte, in den Koffer.

Egal, ob man nun der minutiöse Typ ist oder der lockere, Smartphones können einem auch im Urlaub das Leben oder besser gesagt, die Erholung einfacher machen. Vorausgesetzt, man hat die richtigen Apps installiert. Die kompakten Software-Tools sind vor, während und nach dem Urlaub eine große Hilfe. Sie unterstützen bei der Recherche nach dem besten Reiseveranstalter. Sie unterstützen dabei, die Besonderheiten des jeweiligen Urlaubslandes schon vorher kennen zu lernen. Sie sorgen dafür, dass man in einer fremden Stadt leicht ins Hotel zurück findet. Und sie helfen sogar dabei, dass man bei der Rückkehr keinen Ärger mit den Zollbeamten bekommt.

Dabei sollte man sich übrigens auch nicht von den zahlreichen App-Verächtern verunsichern lassen, die über Apps spötteln, weil sie diese für eine überflüssige Hightech-Mode halten. Apps können verdammt praktisch sein.

Ein bisschen suchen, sichten, sortieren und ausprobieren sollte man vorher aber schon. Denn bei der Vielzahl von Apps und Tools, die es bei Google Play oder in Apples iTunes-Store gibt, greift man auch mal daneben. Einen ersten Anhaltspunkt, wie gut die jeweilige App ist, können die Zahl der Downloads und die Bewertungen der anderen Nutzer geben.

Hier noch einige Tipps, was Sie beim Umgang mit Apps und Smartphones im Urlaub beachten sollten.

Apps zu Hause installieren und ausprobieren

Der Download einer App benötigt im Durchschnitt etwa 12,5 MBit Bandbreite, wie der Telefonprovider E-Plus schätzt. Internetzugang im Ausland ist teuer. Daher sollte man die Apps vor dem Urlaub zu Hause installieren. Idealerweise über das WLAN und nicht über die Datenverbindung des Mobilfunkproviders. Anschließend sollte man das Software-Tool ausprobieren. Taugt es nichts, wird es sofort wieder deinstalliert.

Daten-Roaming abschalten

Besondere Vorsicht ist im Ausland geboten, wenn Apps sich automatisch aktualisieren, weil sie dazu den Internetzugang nutzen. Durch das Daten-Roaming können erhebliche Kosten anfallen. Deshalb sollte man die Funktion "Daten-Verbindung" abstellen, wenn man sie nicht benötigt.

Kosten-Limit prüfen

Bei Mobilfunkanbietern kann man ein Kostenlimit beim Daten-Roaming einstellen. So ist man vor unangenehmen Überraschungen in der Handy-Rechung gefeit. Am besten checkt man vor der Abreise, ob der Anbieter ein solches Limit automatisch eingestellt hat und wie sich das Kosten-Limit gegebenenfalls verändern lässt. Meistens kann man die Preisgrenze durch Eingabe bestimmter Codes auf dem Telefon verschieben oder sogar ganz abstellen.

Virenscanner installieren

Auch wenn im Urlaub Entspannung angesagt ist, ganz sollte man das Thema Sicherheit nicht außer Acht lassen. Das gilt gerade auch für das Smartphone. Wer viele Apps installiert hat oder von öffentlichen Hotspots ins Web geht, tut dies besser mit einer installierten Security-Software. Die meisten Antiviren-Hersteller bieten inzwischen Security-Apps für Smartphones an. Ein Beispiel ist das kostenlose Mobile Security & Antivirus von Avast. Im Zweifelsfall kann man damit auch verloren gegangene Telefone orten und den Speicherinhalt löschen.

IMEI notieren

Notieren Sie die Telefonnummer der Kundenhotline des Mobilfunkproviders auf einem Zettel, dann können Sie das Gerät im Verlustfall sperren lassen. Auf den Zettel gehört auch die IMEI-Nummer des Geräts (IMEI, International Mobile Station Equipment Identity). Damit kann man das Gerät sperren lassen. Die IMEI ist in der Regel auf der Rückseite des Geräts oder auf der Rechnung angegeben. Man findet sie aber auch im Android-Menü unter Geräteeinstellungen. Andere Möglichkeit: Die Telefonfunktion aufrufen und im Tastenfeld folgende Zeichen eingeben: *#06#. Dann erscheint die IMEI automatisch.

Energieverbrauch reduzieren

Das Hauptproblem aller Mobilgeräte heißt Akku. Egal, ob Digicams, Camcorder, Navi, oder Smartphone, je intensiver man die Dinger mit allen Features nutzt, desto schneller ist der Akku alle. Besonders Funktionen wie WLAN oder GPS ziehen richtig viel Strom.

Eine ideale Lösung für dieses Problem gibt es nicht, der Nutzer kann jedoch verschiedene Strategien anwenden, um damit klar zu kommen. Die erste und einfachste besteht darin, alle nicht benötigten Funktionen im Smartphone zu deaktivieren. Man sollte man also in jedem Fall GPS und WLAN deaktivieren, wenn man sie nicht braucht, die Display-Helligkeit reduzieren und überflüssige Funktion abschalten.

Eine andere Möglichkeit besteht darin, einen Zweit-Akku mitzunehmen. Das wiederum funktioniert nur, wenn sich das Smartphone auch öffnen und der Akku herausnehmen lässt. Mit einem iPhone oder auch dem Huawei Ascend P2 geht das beispielsweise nicht.

Daneben gibt es noch ein paar andere Optionen.

Solar-Ladegeräte

Einen Blick wert sind die zahlreichen Solar-Ladegeräte, die es inzwischen mit USB-Anschluss für Smartphones und andere Mobilgeräte gibt. Diese Geräte sind nützlich, wenn man viel im Freien unterwegs ist und eben nicht jeden Abend ins Hotel zurückkehrt. Sie können aber auch unterwegs die Betriebsdauer des Smartphones verlängern. Ein Beispiel hierfür ist das VD-2200 LP des bekannten Outdoor-Herstellers Vaude. Das Gerät kostet 80 Euro, hat Adapter für den Anschluss diverser Smartphone wie Apples iPad oder Geräten mit Mini-USB. Das VD-2200 lässt sich beim Wandern auch am Rucksack befestigen.

Mobiles Laden am Fahrrad

Ideal für Fahrräder mit Nabendynamo ist USB-Werk vom Leuchtenspezialisten Busch & Müller. Das Gerät nutzt die Tatsache, dass der Nabendynamo ständig Strom produziert und gibt diesen an Mobilgeräte wie MP3-Player, Navigationsgeräte und Smartphones weiter. So kann beispielsweise das Smartphone unterwegs aufgeladen oder zumindest das Entladen verlangsamt werden.

Energieverbrauch überwachen

Nützlich sind Apps, die den Energieverbrauch überwachen. Diese zeigen in der Regal an, welche Funktion gerade am meisten Strom frisst und deaktivieren diese bei Bedarf.

Kleines Ersatz-Handy

Multi-SIM-Karten machen es möglich, dass man die gleiche Nummer auf mehreren Handys nutzt. Mobilfunk-Provider wie O2 bieten diesen Service gegen eine Gebühr von 30 Euro pro SIM-Card. Diese Möglichkeit kann man nutzen, um ein kleines Ersatz-Handy mitzunehmen. Die Handy-Klassiker gibt es schon ab etwa 20 Euro. Der Akku reicht in der Regel über Tage und Wochen. Das Ersatz-Handy dient dann nur zum Telefonieren oder zum Erreichbar-Sein, das große Smartphone konzentriert seine Energie auf anspruchsvolle Aufgaben wie Navigation oder die Nutzung von Apps.

Fazit: Viel Nutzen für wenig Geld

Wenn das Smartphone einmal mit der richtigen Apps ausgerüstet ist, wird es auf Reisen zum unverzichtbaren Begleiter. Deshalb hier der letzte Tipp: Verlassen Sie sich nicht allzusehr auf den digitalen Helfer. Wer die Welt nur noch mit Smartphone und App erkundet, steht im Falle eines verloren gegangenen Geräts selbst ganz schön verloren da.

Es sei denn, er ist der eingangs erwähnte lockere Typ: Einfach abwarten und sich überraschen lassen, was der Tag bringt. Das sind dann oft die schönsten Reisen - mit oder ohne Smartphone.

 

Welche Apps auf jeden Fall vor dem Urlaub installiert werden, sollten, zeigen wir morgen im zweiten Teil unseres Urlaubsspezials.

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