Wer mit dem iPhone in den Urlaub fährt, sollte aufpassen. Insbesondere der Datenspaß kann schnell teuer werden. Doch es gibt auch Wege, wie man im Ausland günstig ins mobile Internet kommt.
Wenn man ein Smartphone im Ausland nutzen möchte, sollte man schon vor der Reise ein paar Vorkehrungen treffen. Geht die Tour in die USA oder nach Großbritannien, ist die Anschaffung eines weiteren USB-Netzteils empfehlenswert. In beiden Ländern kommt man nämlich mit dem deutschen Stecker nicht weit, da die Steckdosen anders geformt sind. Die nötigen Aufsätze finden man für wenig Geld bei Ebay oder Amazon.
Viel wichtiger ist aber die Frage, wie man das Smartphone im Ausland nutzen möchte: Ohne Mobilfunkverbindung und ohne mobile Daten, also wie einen iPod Touch nur in WLAN-Netzen, mit Datenroaming oder mit einer länderspezifischen SIM-Karte aus dem Urlaubsland? Jede Option hat ihre eigenen Vor- und Nachteile.
Ohne mobile Daten
Die kostengünstigste Alternative schränkt die mobile Smartphone-Nutzung am meisten ein. Man kann die Datenanbindung des Apple-Handys komplett kappen. Diese Option findet man in den Einstellungen als „Flugmodus“. Sobald der Schalter dort umlegt ist, ist das Smartphone komplett ohne Funk. Sowohl die Telefon- als auch die Datennutzung entfällt so, allerdings auch kostenfreie Funktionen wie Bluetooth. Wer im Urlaub also unerreichbar sein möchte, das Smartphone aber als Musik-Player oder Foto-Apparat nutzen will, dann ist das die beste Option.
Möchte man nur kostenlos ins Internet und die Telefonfunktion beibehalten, kann man auch nur die mobile Internetnutzung ausschalten. Dadurch ist man im Reiseland zwar immer für Notfälle telefonisch erreichbar, die Internetnutzung ist in diesem Modus aber nur über ein WLAN-Netz möglich. Je nach Reiseziel stellt das aber kein größeres Problem dar, da es überall öffentliche und kostenlose WLAN-Netzwerke gibt, etwa in Coffee-Shops oder Restaurants. Eingehende Anrufe sind aber immer noch kostenpflichtig.
Datenroaming
Möchte man jederzeit und überall ins mobile Netz, stellt das Daten-Roaming die einfachste Möglichkeit dar. Die EU hat zwar mittels Verordnungen die Höchstgrenze für die Preise der Auslandsnutzung von Mobilfunktarifen festgelegt. Trotzdem kann die Rechnung nach der Heimkehr für böse Überraschungen sorgen. Die Mobilfunkfirmen bieten deshalb spezielle Tarife für die Auslandsnutzung an.
Doch auch bei diesen ist Vorsicht geboten. Die Kosten für Gespräche und SMS nähern sich zwar langsam bezahlbaren Dimensionen, doch leider gilt das nicht für den Datenverkehr. Oftmals werden nur kleine Datenpakete zu immer noch hohen Preisen angeboten. Die häufige Verwendungen von Apps wie Instagram oder YouTube im Ausland lassen einen somit schnell an die Grenzen der Datentarife kommen – von der geschäftlichen iPhone-Nutzung mit vielen Mails und Anhängen ganz zu schweigen. Daher sollte man sich vor dem Reiseantritt auf jeden Fall vom Mobilfunkanbieter beraten lassen und genau schildern, in welchem Umfang und in welchen Ländern man das Smartphone auch im Urlaub nutzen möchte.
Prepaid-SIM-Karte im Ausland kaufen
Die kostengünstigste Daten- und Mobilfunkalternative stellt der Kauf einer Prepaid-SIM-Karte am Urlaubsziel dar. Damit schränkt man die mobile Smartphone-Nutzung am wenigsten ein. Hier frägt man gezielt nach einer Prepaid-SIM-Karte mit Datennutzung in einem Mobilfunk-Shop am Reiseziel. Wichtig sind die genauen Konditionen, bei Unklarheiten sollte man genau nachfragen. Ganz wichtig: Unterschrieben wird nichts! Man will ja keinen weiteren Mobilfunkvertrag abschließen, sondern nur eine Prepaid-Karte mit einem festen Guthaben kaufen.
Je nach Smartphone-Modell benötigt man bestimmte SIM-Karten. Viele Android-Smartphones, das iPhone 4 und 4S schlucken nur Micro-SIM-Karten, das neue iPhone 5 braucht dagegen eine Nano-SIM - andere kommen mit einer Standard-SIM-Karte aus. Bei einigen Smartphones wie die von Apple benötigt man für den Austausch eine Büroklammer. Diese sollte man gegebenenfalls von zuhause mitnehmen.
Allerdings führt der beschriebene SIM-Karten-Austausch nur bei freigeschalteten iPhone-Modellen zum gewünschten Effekt. Die deutschen Mobilfunkanbieter versehen einige Smartphones beim Verkauf nämlich sehr gerne mit einem so genannten Netlock. Dadurch kann man das Gerät nur im Netz des betreffenden Anbieters nutzen.
Bei Nutzung einer neuen SIM-Karte, hat man auch eine neue Telefonnummer. Falls man auf Reisen für andere gut erreichbar sein muss, sollten man nicht vergessen, diese temporäre Nummer mitzuteilen.
Es gibt noch einen anderen Stolperstein: Unter Umständen sollten Sie beim Kauf der neuen SIM-Karten verschweigen, wenn man ein Apple-Smartphone sein eigen nennt. Es gibt nämlich Reiseberichte von iPhone-Besitzern, die erzählen, dass sie in den USA beim Anbieter AT&T keine Prepaid-SIM-Karte kaufen durften, sobald sie ihr Handy-Modell genannt hatten. Leider bleibt bei einer Reise in die Vereinigten Staaten keine große Auswahl bei den Anbietern, da die vergleichbare Konkurrenz Verizon kein GSM-Netz betreibt.